Marco Höger (blauschwarz) am Ball. AS Sportfoto

Marco Höger (blauschwarz) am Ball. AS Sportfoto

Gesucht und gefunden – Höger und Wagner bilden ein starkes Mittelfeldduo

Waldhof Mannheim | erstellt am Do. 17.02.2022

Die Mannschaft von Trainer Patrick Glöckner blieb hinter den eigenen Erwartungen zurück. Doch es gab auch Gewinner – und zu denen zählt ganz sicher Fridolin Wagner. Der 24-Jährige, der vor der Saison vom KFC Uerdingen nach Mannheim gewechselt ist, hat sich nach einem ersten halben Jahr, in dem er nicht über die Reservistenrolle hinaus kam, zu einer wichtigen Stütze im defensiven Mittelfeld entwickelt. Aktuell ist er klar gesetzt. Zusammen mit Marco Höger macht er als Sechser einen sehr guten Job.

Dass er kämpfen kann, hat er zuvor auch schon in Uerdingen bewiesen, doch der gebürtige Leipziger, dessen Freundin in Heidelberg studiert, hat auch ein exzellentes Auge für die Situation. Spiel für Spiel überzeugt er auch mit guten Ideen und präzisen Pässen in die Spitze.

Wenn man es so formulieren möchte, dann ging sein Stern im Trainingslager in Belek auf. Davor hatte eigentlich stets Hamza Saghiri, der eher als Achter durchgeht, die Nase vorne. Doch auch Wagner kann es im Vorwärtsgang. Unvergessen ist diesbezüglich auch sein Last-Minute-Siegtreffer in Würzburg, wo er bei einem Freistoß von Marc Schnatterer im Strafraum auftauchte und ein super Näschen bewies. In bester Stürmermanier stand er genau dort, wo man als Goalgetter zu stehen hat, und staubte ab.

Den ein oder anderen Tipp bekommt er sicher auch immer mal wieder von Schnatterer zu geflüstert, denn beide verbringen viel Zeit miteinander – meistens schlafend. Das Duo teilt sich auf Auswärtsfahrten stets ein Zimmer. Abschauen tut er sich aber häufiger etwas bei Marco Höger, der vom 1. FC Köln nach Mannheim kam, und auch schon in der Champions League für Schalke 04 auf dem Feld stand. Wagner bezeichnete Höger kürzlich in einem Interview mal ehrfurchtsvoll als den wohl besten Spieler in der 3.Liga, wenn es um die fußballerischen Fähigkeiten geht.

Fridolin Wagner hat sich bei den Waldhöfern in den Vordergrund gespielt. AS Sportfoto

Und wenn man neben so einem auf dem Rasen steht, schaut man sich zwangsläufig viel ab. Höger taugt aber auch in anderer Hinsicht als Vorbild. Er soll der absolute Lautsprecher bei den Waldhöfern sein. Kapitän Marcel Seegert und Schnatterer sind natürlich ebenso Sprachrohre, auf deren Meinung Trainer Glöckner viel wert legt. Doch Höger soll nochmals ein anderes Kaliber sein. Wenn er in der Kabine spricht, wird es mucksmäuschenstill. Selbst einen Schnatterer hat er schon mal im Carl Benz Stadion bei einem Heimspiel zusammengestaucht als der einen unglücklichen Ball spielte. Das sind Ansagen, die sich bei „Schnatti“ sonst niemand traut.

Die Intention hinter Högers Einsatz ist klar. Er will vorangehen, um den Verein weiter zu bringen. Schließlich will einer wie er, der schon gegen Cristiano Ronaldo erfolgreich zur Grätsche ansetzte, über kurz oder lang wieder zumindest eine Liga höher spielen. Und das würde er gerne mit dem Waldhof tun. Höger ist von den Fans begeistert und schätzt auch die Nähe zu seiner Heimatstadt Köln. Immer wenn es der Terminkalender zulässt, setzt er sich in den ICE und fährt heim ins Haus zu seiner Frau. In Mannheim hat er eine Wohnung.

Von seinen technischen Fähigkeiten hätte der 32-Jährige wohl auch die Bundesliga noch drauf. Doch für ganz oben fehlt ihm mittlerweile die Geschwindigkeit. Höger ist nicht mehr der schnellste, kann das in der 3.Liga aber ganz gut durch sein Stellungsspiel ausgleichen. Denn er hat diese Gabe, ein Spiel zu lesen. Er weiß meistens schon vorher, wo der Ball hinkommt und läuft ihn ab.

Am Mittelfeld-Duo Wagner-Höger liegt es derzeit also nicht, dass der SVW etwas aus dem Tritt gekommen ist. Beide haben sich gesucht und gefunden, ergänzen sich sehr gut.
Ob sie über kurz oder lang auch in der 2.Liga das Herzstück des SV Waldhof Mannheim bilden werden, bleibt abzuwarten.

 

 

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