AS Sportfotos
Gerd Dais – ein Name mit gutem Klang
Waldhof Mannheim | erstellt am Do. 07.07.2016
Will heißen: Kaum war Kenan Kocak weg, übergesiedelt vom Alsenweg in den Hardtwald, machte der Name Gerd Dais die Runde.
Und das ist ein Name mit gutem Klang. Ein Trainer, der quasi all das eingeleitet hat, was Kocak nun vergolden soll. Eigentlich hätte man Dais, der seit ein paar Jahren in Nußloch lebt, in Sandhausen ein Denkmal setzen müssen. Direkt am Ortseingang, meterhoch. Der Blondschopf führte die Hardtwälder aus der Bedeutungslosigkeit ins Rampenlicht. Zuerst von der Oberliga in die Dritte Liga, später – nach einer schöpferischen Pause – dann auch noch in die Zweite Liga. Das war in der Saison 2011/2012 und hatte schon etwas von einem Fußball-Märchen.
Dais weiß also, wie es geht. Das soll er nun bei den Blau-Schwarzen beweisen. Also genau dort, wo er als Spieler seine größten Erfolge gefeiert hat: Von 1987 bis 1992 zählte er zum Kader der ersten Mannschaft, spielte Bundesliga und Zweite Liga. In 119 Partien für den Waldhof brachte es der gebürtige Heidelberger auf 24 Treffer.
Damals meist als Mittelfeldspieler mit wehender Haarpracht. Vorne kurz, hinten lang – ja, ja, diese Frisur war damals schwer in Mode.
Viele bezeichnen seine Art Fußball spielen zu lassen, ebenfalls als antiquiert. Das liegt an seiner Zeit beim SV Sandhausen. Da galt in der Regel Safety First, Sicherheit zuerst. Attraktiv ist das nicht. Aber wie heißt es doch so schön: ‚Der Sturm gewinnt Spiele, die Abwehr Meisterschaften‘. Und genau darauf wird es in der neuen Saison ankommen. Die Messlatte ist hoch, schließlich ist der SVW in der Vorsaison erst auf der Zielgeraden gescheitert. Als Meister legte man in der Relegation gegen Lotte eine Bauchlandung hin. Ganz bitter war das.
Dais steht nun für den Neuanfang. Was hat er eigentlich zuletzt gemacht? Als Dais im November 2012 seinen Zweitliga-Stuhl in Sandhausen räumen musste, nur neun Punkte aus 14 Spielen hatten ihn zu Fall gebracht, heuerte er ab dem 2. Januar 2013 in der Dritten Liga bei den Stuttgarter Kickers an. Am 7. April 2013 war das Kapitel dann aber auch schon wieder beendet. Sechs Niederlagen standen nur zwei Siege gegenüber.
In der letzten Saison sprang er dann für Michael Wittwer in Nöttingen ein. Mit Erfolg. Dais führte die Mannschaft in die Regionalliga und sagte dann doch Servus. Warum? Weil Nöttingen zu einem Sparkurs gezwungen wurde und Dais nicht mehr finanzierbar war. Glück für den Waldhof? Man wird sehen. Die nächsten Wochen und Monate werden es zeigen.
Was für ein Typ ist er denn überhaupt, dieser Dais? Ein sehr sportlicher. Neben dem Fußball hat er noch eine andere große Leidenschaft: das Tennis. Beim TC 70 Sandhausen spielt er bei den Herren 50 an Position eins. Und das mit der Leistungsklasse 8, was für einen 52-Jährigen beachtlich ist. In der nächsten Zeit wird ihm nun aber wohl nicht allzu viel Zeit fürs Tennis bleiben. Denn eines sagt man ihm nach: Wenn er etwas macht, dann macht er es richtig!
zurück