Es qualmt unter dem Dach des SV Waldhof. Mit der aktuellen Situation zeigen sich die Fans des SVW nicht zufrieden. Bild: AS Sportfoto
Gelingt gegen Dynamo die Wende? Der Waldhof erwartet Dresden
Waldhof Mannheim | erstellt am Fr. 28.10.2022
Als Anhänger des SV Waldhof Mannheim wartet man von Spiel zu Spiel auf die Initialzündung. Man kann einfach nicht glauben, dass nicht mehr in der Mannschaft steckt, als sie bis dato in der 3.Liga gezeigt hat. Am Samstag um 14 Uhr gastiert der Traditionsverein Dynamo Dresden im Carl-Benz-Stadion. Die Waldhöfer gehen als Tabellen-Achter in diese Begegnung. Aus 13 Spielen sammelte die Mannschaft von Trainer Christian Neidhart 19 Punkte, das ist für eine Mannschaft, die eigentlich um den Aufstieg mitspielen wollte, sehr dürftig.
Doch bei Dresden sieht es nicht viel besser aus. Der Absteiger hat sich auf die Fahnen geschrieben, möglichst sofort wieder die Flucht nach oben anzutreten. Als Tabellensiebter mit 21 Punkten ist man davon jedoch auch weit entfernt. Man könnte die Begegnung also auch als ein Duell der Enttäuschten beschreiben. Vor ein paar Wochen wäre das noch undenkbar gewesen, da waren sich viele sicher, dass da ein absolutes Topspiel im Benz Stadion ansteht. Der Druck ist für beide riesig. Vor allem aber für den SVW. Verliert er, ist der Zug nach oben erst einmal abgefahren. Dann gilt es sich eher nach unten zu orientieren und vielleicht auch die Ziele deutlich nach unten zu korrigieren.
Der Rahmen ist nicht der schlechteste. Bis Donnerstagmittag wurden rund 8.500 Eintrittskarten verkauft. 1.200 davon gingen an die Gäste Fans. Mit rund 10.000 Zuschauern dürfte also gerechnet werden können. Das ist eine gute Kulisse, eigentlich aber doch ein wenig enttäuschend, denn gegen einen Gegner wie Dresden wäre unter normalen Umständen, also bei zuletzt besseren Leistungen, sicher mit einem noch deutlich größeren Andrang zu rechnen gewesen.
In dieser Woche war es nicht leicht, wieder in den Trainingsalltag einzutauchen. Dazu war die 1:2 Niederlage zuletzt daheim gegen Rot-Weiß Essen zu schmerzhaft. Das räumte auch Neidhart auf der Spieltags-Pressekonferenz ein. „Wir haben über dieses Spiel nochmals ausführlich gesprochen, wenn man sieht, wie die ersten beiden Tore zustande gekommen sind, dann hatte das wenig mit Taktik zu tun. Es ist einfach sehr unglücklich gelaufen.“ Und weiter: „Was wir dann ab der 30. Minute gezeigt haben, war wirklich gut. Die Jungs haben sich nach diesen zwei Rückschlägen stark zurück gemeldet. Schade, dass wir das nötige Matchglück dann nicht gehabt haben.“
Dresden hat einen noch größeren Umbruch wie der SVW im Sommer hinter sich gebracht. Nach dem Abstieg heuerten 20 neue Spieler bei Dynamo an. Auch der Trainer ist neu. „Unser Ziel muss es sein, dieses Heimspiel zu gewinnen“, erklärt Neidhart, „wir möchten an die letzten 60 Minuten gegen Essen anknüpfen, dann können wir Dresden in der Tabelle hinter uns lassen.“
Adrien Lebeau, der immer für Ideen in der Offensive gut ist, wird weiter fehlen. Der trickreiche Franzose steigt erst am heutigen Freitag wieder ins Mannschaftstraining ein. Fehlen werden zudem Marco Höger, der nach seinem Kreuzbandriss mittlerweile die Krücken zur Seite gelegt hat und am Samstag auf der Tribüne mitfiebern will sowie Malte Karbstein.
In der letzten Woche kassierte der SVW drei Niederlagen. Dem 2:3 beim Freiburger SC 2 folgte das 0:1 im DFB-Pokal gegen den 1.FC Nürnberg, ehe es die erste Heimpleite gegen Essen setzte. Neidhart erklärt: „Mehr Druck verspüre ich deshalb nicht, weil ich in regelmäßigem Austausch mit unserem Vorstand und Verantwortlichen bin. Ich spüre eher das Gegenteil, das volle Vertrauen. Wir konzentrieren uns auf das, was wir beeinflussen können.“
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