Eine Jubeltraube der Waldhöfer, nachdem Winkler kurz vor Spielende das 1:0 markierte. AS Sportfoto
Ein Last-Minute-Sieg zur rechten Zeit – Der SV Waldhof schlägt FC Erzgebirge Aue mit 1:0
Waldhof Mannheim | erstellt am Do. 11.08.2022
Die „Buwe“ zwangen nach dem Pokalerfolg gegen den Zweitligisten Holstein Kiel auch Zweitligaabsteiger Erzgebirge Aue in die Knie. Das Tor des Tages beim 1:0 (0:0) Erfolg über die Sachsen steuerte Marten Winkler in der 86. Spielminute bei, der kurz zuvor erst eingewechselt worden war.
Doch der Reihe nach. Der SVW war sichtlich bemüht, das kürzlich ärgerliche 2:2 auswärts gegen den SC Verl vergessen zu machen. Das Problem dabei war nur, dass man mit Aue auf eine Mannschaft getroffen ist, die zwar nur mit 2 Unentschieden in die Saison gestartet ist, die aber deutlich mehr kann. Und das bewiesen die Gäste auch. Sie machten den Blauschwarzen das Leben schwer, in dem sie die Räume eng machten, und selbst immer wieder gefährlich ausschwärmten.
So wie etwa in der 18. Spielminute, sich Rosenlöcher bis auf die Grundlinie durch spielte und flankte, was nicht ganz nach Wunsch gelang, aber dadurch umso gefährlicher wurde: Sein Ball wurde länger und länger und senkte sich über Waldhofs Torhüter Morten Behrens hinweg an den langen Pfosten. Das hätte durchaus das 1:0 sein können.

Waldhofs Dominik Martinovic (rechts) gegen Steffen Nkansah (Aue). AS Sportfoto
Auch die Mannheimer spielten sich mehrfach gefährlich in Tornähe, standen aber gefühlt 10-mal im Abseits. Für den eigenen Anhang war es zum Haare raufen. Als der Linienrichter dann einmal tatsächlich nicht die Fahne hob, wurde es brandgefährlich: Dominik Martinovic legte auf der linken Seite auf Alexander Rossipal ab, der den Ball vors Tor beförderte, wo er Baris Ekincier fand, der die Kugel aber nicht an Gästetorsteher Klewin vorbeibrachte (35.).
Beim torlosen Gang in die Pause war wohl jedem im Stadion klar, dass ein Punkt zu wenig für den Waldhof gewesen wäre. Und dementsprechend engagiert kam man auch wieder aus der Kabine. Während die erste Halbzeit noch ausgeglichen war, übernahm der SVW nach dem Seitenwechsel das Kommando. In der 53. Minute scheiterte Berkan Taz aus aussichtsreicher Position. Der Außenstürmer zielte aus knapp 16 Metern am langen Eck vorbei. In der 83. Minute gab es dann den großen Auftritt von Adrian Malachowski. Der kurz zuvor eingewechselte Pole setzte einen Schuss genau an den Pfosten. Eine Bogenlampe, an die der gute Klewin nie und nimmer rangekommen wäre.

Marten Winkler (rechts) schreit seine ganze Freude über den Treffer zum 1:0 heraus. Links Julian Riedel. AS Sportfoto
So langsam schien sich nun jeder mit dem Punkt anzufreunden, doch es war noch nicht Schluss. Nach einem Handspiel der Gäste legte sich Rossipal den Ball zum Freistoß zurück. Relativ mittig, gut und gerne 40 Meter vom Tor entfernt, lief er an und brachte den Ball perfekt in den Strafraum der Gäste, Winkler hielt den Kopf hin und vollendete mustergültig zum 1:0 (86.).
Noch war ja aber nicht Schluss und es kamen böse Erinnerungen an das 2:2 gegen Verl hoch. Auch dort hatte man am vergangenen Sonntag in der 90. Minute das 2:1 erzielt, um mit dem letzten Angriff doch noch den Ausgleich zu kassieren. Diesmal war es anders. Der Waldhof spielte es relativ souverän runter.

SVW-Coach Christian Neidhart und die Bank nach dem Führungstreffer völlig losgelöst vor Freude. AS Sportfoto
Christian Neidhart, der Trainer der Waldhöfer, konnte mit diesem Schlusspunkt verständlicherweise gut leben. Sein Fazit: „Es war ein packendes Spiel, das sehr ausgeglichen war. Am Ende hatten wir immer wieder gute Kontermöglichkeiten, waren gut im Umschaltspiel. Beim letzten Freistoß hat sich alles auf Marcel Seegert konzentriert und dann war Marten Winkler zur Stelle.“
Waldhof: Behrens – Riedel, Karbstein, Seegert, Rossipal – Russo (72. Wagner), Höger, Ekinicer (59. Lebeau), Bahn (78. Malachowski), Taz (59. Kother) – Martinovic (73. Winkler)
Aue: Klewin – Schikora, Majetschak, Nkansah, Rosenlöcher – U. Taffertshofer, Nazarov, Knezevic (70. Schreck), Danhof (76. Thiel), Huth (70. Jastremski, Stefaniak
Tore: 1:0 Winkler (86.).
Zuschauer: 7.400.
Schiedsrichter: Tobias Welz (Wiesbaden).
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