
Waldhofs Dorian Diring am Ball. Szene aus 1. FC Kaiserslautern - SV Waldhof. Bild: Alfio Marino
Dorian Diring und der SV Waldhof – „Eine Win-Win-Situation“
Waldhof Mannheim | erstellt am Mo. 25.11.2019
„Dorian Diring war zumindest leicht baff bei diesem Andrang, als er mit dem Coach unlängst zur wöchentlichen Spieltags-Pressekonferenz erschien. Vielleicht war die Masse an Journalisten an diesem Tag wirklich nur Zufall, aber verdient hat Diring diese Aufmerksamkeit allemal.
Auf den ersten Blick erscheint es eh so, als wirke Dorian Diring eine Spur gelassener als andere Fußballspieler. Sicher eine positive Eigenschaft, die man sich als Deutscher generell von Franzosen abschauen kann. Es könnte
aber auch sein, dass der 27-jährige Diring gerade im besten Fußballalter ist und ihn eben nichts mehr so leicht erschüttern kann.
Seine Zahlen und Fakten der laufenden Saison können sich sehen lassen. In den ersten 15 Partien stand der Elsässer stets auf dem Platz und erzielte drei Tore. Tore schießen? Gerne doch. Aber der Franzose ist kein Torjäger, sondern einer der überragenden Torvorbereiter in der 3.Liga.
Schon acht Assists hat er auf seinem Konto. Seine Aggressivität auf dem Platz gegen Ball und Gegner haben aber auch ihre dunkle Seite. Denn zu seiner Statistik zählen auch fünf gelbe Karten. Heißt also: Zwangspause im 16. Spiel,
ausgerechnet gegen das Spitzenteam des FC Ingolstadt: c`est la vie, so ist das Leben.
Als Diring unter Trainer Gerd Dais in der Saison 2017/18 seine ersten Spiele machte, schien es noch so, als renne er sehr viel, aber auch viel unnötig und unkoordiniert. Nach dem Trainerwechsel Bernhard Trares für Dais musste auch Diring dann seine Rolle im Team erst einmal finden. Und die lag vormals auf der Position hinter der Offensivreihe. „Ich will das Spiel lieber vor mir haben“, sagte er damals und bildete mit Daniel di Gregorio die Doppelsechs.
Dorian Diring (blauschwarz) fühlt sich beim SV Waldhof Mannheim sehr wohl. Bild: Alfio Marino
Weil unter Trares in seinem zweiten Jahr Timo Kern und Marco Schuster das Pärchen auf der Doppelsechs bildeten, fand sich Diring plötzlich in der Reihe davor wieder. Für Diring war die offensivere Position eine perfekte Trainerentscheidung.
Mehr und mehr riss der Elsässer, der jetzt im dritten Jahr in Mannheim spielt, das Geschehen an sich, erzeugte zudem Torgefahr durch seine Standards und Vorlagen aus dem Spiel heraus. Die Anhänger dankten es ihm auf ihre Weise. Die Beliebtheit von Diring bei den Waldhoffans zeigte sich im letzten Sommer: Bei einer online-Umfrage belegte Diring hinter Timo Kern und Valmir Sulejmani den dritten Platz. Auch Diring hat sich in den SVW verliebt.
„Mir gefällt es hier. Ich möchte in Mannheim bleiben“, sagte er und verlängerte seinen Vertrag schon anfangs der letzten Rückrunde, also bevor überhaupt feststand,ob Waldhof den Aufstieg schafft. „Ich habe da auch ein bisschen gepokert“, erklärte er mit einem Lächeln im Gesicht.
Dass Diring einst als 20-jähriger in Deutschland landete, verdankt man Falko Götz. Der Ex-Profi entdeckte den Straßburger und holte ihn zu Hertha BSC Berlin. Erzgebirge Aue und der Hallesche FC waren seine Folgestationen. Dann hatte Diring genug vom „Osten“ und wollte wieder näher zu seiner Heimat.
„Er ist uns angeboten worden“, erklärte damals Waldhofs-Co-Trainer Michael Fink, der mit ihm in Aue schon zusammenspielte. Das Urteil von Fink über Diring muss gut ausgefallen sein, die Verpflichtung hat der SVW mittlerweile fast als Königstransfer verbuchen können. Man kann wohl von einer win-win-Situation für Spieler und Club sprechen.
{loadmoduleid 374}
zurück