Bild: Lukas Adler

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Die Zeichen stehen auf Sturm – Der SV Waldhof am Scheideweg

Waldhof Mannheim | erstellt am Mo. 07.11.2022

Wo sie hingehen sollte, war klar: Die Vereinsführung hat eigentlich die 2.Liga im Visier, mittlerweile nachdem 15 Partien absolviert sind, ist Ernüchterung eingekehrt. Denn die „Buwe“ liegen mit nur 22 Punkten auf dem 8.Platz.

Das sind zwar nur 5 Punkte bis zum Relegationsplatz, doch an dem sollte man sich nicht orientieren, denn auch der Abstand nach unten ist nicht riesig. Folglich sollte man aufpassen, dass man nicht in den Abstiegskampf reinrutscht. Ausgeschlossen scheint das nicht, denn neben der eklatanten Auswärtsschwäche darf man auch nicht die Augen davor verschließen, dass die beeindruckende Heimserie von 7 Siegen aus 8 Spielen recht glücklich zustande kam. Wirklich besser war man selten, kein Gegner wurde aus dem Carl-Benz-Stadion geschossen.

Der letzte Rückschlag datiert vom vergangenen Samstag, als man mit einem Heimsieg gegen Dynamo Dresden (2:1) im Rücken zum Halleschen FC gereist ist und dort eine 1:3 Niederlage kassierte. Wir berichteten ausführlich über dieses Spiel. Eigentlich wäre es nun mal an der Zeit die großen Ziele zu revidieren. Doch genau das Gegenteil passierte. Am Tag nach der Pleite in Halle äußerte sich Präsident Bernd Beetz in den Medien und erneuerte das Ziel Aufstieg, weil der Relegationsplatz eben nach wie vor nur fünf Zähler entfernt sei.

Im Internet, beispielsweise auf Facebook, äußerten die Fans ihr Unverständnis für diese neuerliche Aussage. Was auch nachvollziehbar ist, schließlich sieht man kaum etwas, das Mut macht und den Eindruck erweckt, dass man tatsächlich noch die Wende einleiten könnte. Trainer Christian Neidhart arbeitet mittlerweile ein halbes Jahr mit seinen Spielern zusammen, ein echtes Spielsystem ist aber nach wie vor nicht zu erkennen. Die Rede ist immer wieder von Ballbesitzfußball. Ein Begriff, der natürlich Auslegungssache ist. Aber Ballbesitz gibt es beim SVW eigentlich nur dann, wenn – auch ohne Not – permanent der Ball auf Torhüter Morten Behrens zurück gepasst wird. Manche Zuspiele sind so riskant, dass einem als Fan nur das Herz in die Hose rutschen kann.

Fraglich ist auch, wie das Verhältnis zwischen Mannschaft und Trainer noch ist. Der ein oder andere Spieler könnte möglicherweise nicht mehr voll hinter ihm stehen. Kapitän Marcel Seegert war beispielsweise in Halle not amused, dass der trotz abgesessener Sperre nicht in der Startelf stand. 

Erst kürzlich, als die Mannheimer beim SC Freiburg 2 unterlagen, gab sich Neidhart bedeckt als nach den Führungsspielern des SVW gefragt wurde. Es hörte sich gerade so an, als hätte er aus seiner Sicht keine im Team. Und das, obwohl in der letzten Transferperiode einige ältere Spieler mit Zweitligaerfahrung verpflichtet wurden, die wohlgemerkt er mit ausgesucht hat. Für viele der treuen Anhänger gibt es eigentlich nur noch eine Lösung: Neidhart müsse besser heute als morgen von seinen Aufgaben entbunden werden – und Geschäftsführer Sport Tim Schork möglichst gleich noch mitnehmen.

Bis zur Winterpause stehen jetzt noch 2 Spiele an. Am Mittwoch gastiert der FSV Zwickau ab 19 Uhr in Mannheim und am Sonntag muss der Waldhof in Oldenburg antreten. Das sind zwei Gegner, gegen die es für den SVW nur ein Ziel geben kann. Es müssen 2 Siege her. Gelingt das, dürfte es wohl auch mit Neidhart weitergehen, klappt das nicht, könnte es in der Winterpause wohl zur Trennung kommen.

 

 

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