Derbyknaller in Saarbrücken – Der SV Waldhof vor schwerer Aufgabe

Waldhof Mannheim | erstellt am Fr. 08.04.2022

Selbst die kühnsten Optimisten im Fanlager des SV Waldhof Mannheim dürften nicht mehr daran glauben, dass bezüglich des Aufstiegs in die 2. Bundesliga noch etwas gehen könnte. Mit dem kürzlichen 1:1 in Zwickau, wo aufgrund des Spielverlaufs mal wieder deutlich mehr drin war, hat sich der SVW von ganz oben verabschiedet.

Einen Haken kann man hinter die Saison dennoch nicht machen. Zum einen wäre es noch eine tolle Sache, wenn man am Ende auf dem 4. Tabellenplatz stehen würde, der die direkte Qualifikation für den DFB-Pokal bedeuten würde – wobei die Blauschwarzen den natürlich auf durch den recht wahrscheinlichen Finalsieg im badischen Pokal gegen Türkspor Mannheim erreichen würden.

Zum anderen stehen noch ein paar Spiele an, die jedes Fanherz höher schlagen lassen. So vor allem am morgigen Samstag. Dann gastiert der SV Waldhof um 14 Uhr beim 1.FC Saarbrücken, der in der Tabelle momentan als Vierter 2 Plätze vor den „Buwe“ steht und einen Punkt mehr auf dem Konto hat. Ein echtes Spitzenspiel also, das aber auch noch ein Derby ist.

Mannheim und Saarbrücken trennen nur rund 130 Kilometer. Dementsprechend groß ist auch der Andrang an Mannheimer Fans. Der Gästeblock ist komplett ausverkauft. Insgesamt dürften wohl rund 2500 Waldhof Sympathisanten vor Ort sein. Aus dem Vollen schöpfen wird Trainer Patrick Glöckner nicht können. Gerade Adrien Lebeau dürfte wohl ausfallen. Der kleine Franzose, der in der Offensive ein belebendes Element ist, musste in Zwickau nach seinem Führungstreffer zum 1:0 mal wieder verletzt ausgewechselt werden. Am Donnerstag stand er erstmals wieder am Alsenweg auf dem Trainingsplatz. Er konnte allerdings nur ein Lauftraining absolvieren. Mittlerweile lässt sich festhalten: So starke Spiele der 22-Jährige für den Waldhof auch schon gemacht hat, in Erinnerung bleiben eher seine vielen Verletzungsausfälle. Gefühlt steht er kaum auf dem Rasen.

An das Hinspiel gegen Saarbücken hat man in Mannheim noch gute Erinnerungen. Waldhof gewann damals mit 1:0 im Carl-Benz-Stadion. In einer packenden Partie, die nur 3 Tage nach dem großen Pokalkampf gegen Union Berlin stattgefunden hatte, war Angreifer Joseph Boyamba der Matchwinner. In der 62. Minute erzielte er damals das goldene Tor.

Das sind schöne Erinnerungen aus Mannheimer Sicht, die ans letzte Gastspiel in Saarbrücken sind dafür weniger schön. Mit 0:5 mussten sich die SVWler damals geschlagen geben. Es war ein ganz bitterer Tag – und wohl eine der schlechtesten Leistungen unter Trainer Patrick Glöckner überhaupt.

Hinter den Kulissen laufen derweil die Planungen für den künftigen Kader. Es dürfte einen mittelgroßen Umbruch geben und klar ist auch: Will der Waldhof tatsächlich in der nächsten Saison mit aller Macht aufsteigen, so muss sich auch etwas ändern. Es braucht mehr Spieler vom Schlag eines Marco Höger. Also Spieler, die schon höherklassig gespielt haben und auch voran gehen. Gerade mit Blick auf die ersehnte 2.Liga ist der Kader qualitativ noch nicht gut genug besetzt.

Höger (32 Jahre) und Marc Schnatterer (36 Jahre) sind nicht mehr die Jüngsten, sind für den Sturm aufs Unterhaus aber eigentlich nicht mehr wegzudenken. Gut möglich aber, dass man sich mit einem Abschied der Beiden anfreunden muss. Schnatterer betonte zuletzt in einem Interview, dass es noch keine Entscheidung über eine Vertragsverlängerung getroffen hätte. Und auch Höger überraschte mit einer Aussage, dass er im Sommer mit der Familie entscheiden möchte, ob er noch in Mannheim weiterspielt. Was umso unverständlicher wird, wenn man sich im Internet mal ein wenig schlau macht: Höger hat noch einen Vertrag bis 2023, ist also eigentlich an den SVW gebunden. Möglicherweise hat er jedoch eine Ausstiegsklausel im Vertrag, von der keiner weiß.

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