SV Waldhof Mannheim - Bor. Dortmund II Berkan Taz (blau, SVW) - Jayden Braaf (links) und Kolbeinn Finnsson (rechts, BVB). AS Sportfoto

SV Waldhof Mannheim - Bor. Dortmund II Berkan Taz (blau, SVW) - Jayden Braaf (links) und Kolbeinn Finnsson (rechts, BVB). AS Sportfoto

Der schwere Stand des Berkan Taz

Waldhof Mannheim | erstellt am Mo. 20.02.2023

Am Ende dürften die meisten an zwei Fußballern hängen bleiben: Adrien Lebeau, der 23 Jahre alte Franzose, der gerade seit dem Restart im neuen Jahr sehr starke Leistungen gezeigt hat. Nicht zu vergessen natürlich auch Berkan Taz. Der Deutsch-Türke kam im vergangenen Sommer vom Ligakonkurrenten Borussia Dortmund II nach Mannheim.

Taz ist 24 Jahre und insbesondere im offensiven Mittelfeld zuhause. Als „Zehner“ hat er aufgrund seines Auges und seiner Fähigkeiten am Ball, die es ihm erlauben, auch mal 2,3 Gegenspieler aussteigen zu lassen, das Potential für den Spielgestalter. Als die Waldhöfer seinen Transfer Mitte Juni 2022 verkündeten, war auch ein Großteil der Fans begeistert. Man feierte ihn. Auch Geschäftsführer Sport Tim Schork schwärmte regelrecht von seinem Neuen: „Mit Berkan Taz haben wir einen Spieler für uns gewinnen können, der in den vergangenen zwei Jahren seine Qualitäten in der 3. Liga unter Beweis gestellt hat.“

Mittlerweile liegt die Betonung ganz klar auf schwärmte, denn es läuft aktuell nicht rund für Taz in Mannheim. Zuletzt, als der SVW mit 1:2 beim FC Erzgebirge Aue unterlegen war, stand Taz nicht mal mehr im Kader – und das obwohl er fit gewesen wäre. Bis Weihnachten war er mehr oder weniger immer gesetzt und gab den Strippenzieher vor der Doppelsechs. Und das zu einer Zeit, in der der SVW zuhause zwar seine Punkte holte, auswärts aber kaum ein Bein vor das andere brachte und der Gesamteindruck eher schlecht war.

Ein weiteres Problem von Taz: Da er sich in der langen Winterpause einer Operation an dem Mandeln unterziehen musste, verpasste er fast die komplette Vorbereitung und war auch als es dann wieder losging außen vor, weil er einfach einen großen Trainingsrückstand hat. Und genau in dieser Phase lief es plötzlich für die „Buwe“. Dem Heimsieg gegen 1860 München (3:1), folgten noch 2 starke Auswärtsauftritte, die mit einem 3:1 beim MSV Duisburg und einem 4:1 bei Viktoria Köln eingefahren wurden.

In diesen Partien hatte Neidhart auch eine einschneidende taktische Änderung vorgenommen. Er wich von seinem bis dato favorisierten 4-2-3-1-System ab und präferierte ein 4-4-2. Für Taz ist das nicht gut, denn somit wird der Zehner zu Gunsten eines weiteren Stürmers geopfert.

Taz, der natürlich auch auf den offensiven Außenbahnen spielen kann, hat nun richtig viel Konkurrenz. Neidhart hat in der aktuellen taktischen Ausrichtung 7 Spieler für zwei Außenbahnen. Gemeint sind Adrien Lebeau, Marten Winkler, Neuzugang Thomas Pledl, Baris Ekincier, Marc Schnatterer, Dominik Kother und eben Taz. Und da die anderen ihre Sache gut machen, ist es nicht leicht an ihnen vorbei zu kommen. Auch Routinier Schnatterer muss da derzeit leidvoll erfahren. Auch er war länger verletzt und kommt nicht mehr zum Zug. Gegen Verl saß er komplett auf der Tribüne, in Aue nur auf der Bank.

Dass Taz sich kampflos geschlagen gibt, ist aber ausgeschlossen. Wer sich regelmäßig die Trainingseinheiten der Mannheimer am Alsenweg anschaut, wird bezeugen können, dass er sich dort voll reinhängt und oft zu den besten Spielern gehört. Macht er so weiter, ist es nur eine Frage der Zeit, bis er wieder regelmäßig auf Einsatzzeiten kommt.

 

 

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