Der Rückfall – Beim 1:2 in Aue zeigt der SV Waldhof eine schwache Leistung

Waldhof Mannheim | erstellt am Sa. 11.02.2023

Vor dem letzten Heimspiel gegen den SC Verl, das am Montag im Carl-Benz-Stadion stattfand, war klar, dass die Konkurrenz an der Spitze nahezu komplett gepatzt hatte. Mit einem Dreier wollte man also seinerseits ein Ausrufezeichen setzen. Das klappte nicht, man musste sich mit einem 1:1 Remis zufrieden geben. Da man dennoch über weite Strecken ein gutes Spiel gemacht hatte, konnte man damit halbwegs leben.

Am Freitag ging es nun beim FC Erzgebirge Aue weiter. Beim Zweitligaabsteiger, der nach einem Katastrophenstart immer besser in Form kommt, konnte man im einzigen Freitagspiel vorlegen und Druck auf die Konkurrenz ausüben. Doch es kam eben anders. Der SVW unterlag mit 1:2 (0:2). Danach gab es vor allem ein Gesprächsthema. Nämlich ein Elfmeterpfiff, der dem SVW verwehrt blieb und absolut berechtigt gewesen wäre.

Hier die Szene mal kurz nacherzählt: In der 55. Minute sprang Aues Stefaniak der Ball nach einer Ecke des SVW nicht nur an den Arm, er packte vielmehr quasi mit beiden Armen zu und legte sich den Ball somit perfekt zurecht, um ihn klären zu können. Viel klarer geht es eigentlich nicht, doch Schiedsrichter Tobias Schultes scheint es tatsächlich nicht gesehen zu haben. Denn da gab es keine zwei Meinungen.

Für die Blauschwarzen wäre es die Möglichkeit für den Ausgleich gewesen, denn nur 6 Minuten zuvor hatte Majetschak einen Schuss von Mannheims Linksverteidiger Alexander Rossipal ins eigene Tor abgefälscht. Und nochmals zurück zum nicht gegebenen Elfmeter. Waldhof Trainer Christian Neidhart ärgerte sich im Anschluss danach sehr. Unmittelbar nach Spielschluss stand er bei MagentaSport, dass die Rechte TV-Rechte in der 3.Liga hat, am Mikrofon: „Ich habe dem Schiedsrichter nur gesagt: ‚Tobias, wenn du das nicht siehst, ganz ehrlich. Aber wenn du das später im Fernsehen siehst, wirst du dich schämen‘. Noch ein klarerer Elfmeter wäre, wenn du das Ding fangen würdest im Sechzehner.“

Harte Aussagen, die man aber so stehen lassen kann. Andererseits täuscht auch dieser nicht gegebene Elfmeter nicht darüber hinweg, dass der SVW in Aue vieles schuldig geblieben ist. Es war fast ein Rückfall in alte Zeiten. Vieles blieb Stückwerk. Folglich war die Niederlage, die durch die Treffer von Sijaric (20.) und Jonjic (40.) besiegelt wurde, auch nicht unverdient.

Vom Waldhof kam nach dem Anschlusstreffer offensiv so gut wie nichts mehr. Lediglich ein Schuss von Verteidiger Laurent Jans sorgte in der Nachspielzeit noch einmal für etwas Aufregung und Gefahr im Auer Strafraum. Die Gründe für den Leistungsabfall zu finden, ist schwierig. Zugutehalten muss man den Spielern aber wohl, dass die Woche mit zwei Spielen binnen 5 Tagen – im Vergleich zu den Belastungen der Konkurrenz – nicht ganz glücklich gelegt war und die Kräfte einfach noch nicht wieder so da waren in Aue.

Sonnenklar ist jedenfalls, dass der SVW in den nächsten beiden Spielen gegen Meppen und bei Dortmund II voll gefordert ist und 6 Punkte eigentlich Pflicht sind, wenn man weiter oben mitmischen möchte.

Aue: Männel – Danhof, Majetschak (82. Sorge), Burger, Rosenlöcher – Sijaric (89. Huth), Schikora, Knezevic, Stefaniak (81. Besong) – Nazarov (89. Tashchy), Jonjic (89.Thiel).
SV Waldhof Mannheim: Bartels – Jans, Riedel, Seegert, Rossipal (75. Sommer) – Lebeau (65. Pledl), Bahn (81. Malachowski), Wagner, Winkler (75. Kother) – Martinovic (75. Ekincier), Sohm.

Tore: 1:0 Sijaric (20.), 2:0 Jonjic (40.), 2:1 Majetschak (49./Eigentor).
Schiedsrichter: Tobias Schultes (Betzigau)
Zuschauer: 7.100.

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