SVW-Coach Patrick Glöckner war nach dem 3:0 in Magdeburg verärgert. AS Sportfoto
Böse Überraschung beim Tabellenführer – Waldhof unterliegt in Magdeburg mit 0:3
Waldhof Mannheim | erstellt am Mo. 20.12.2021
Die Spieler des SV Waldhof Mannheim kehrten ohne die erhofften Punkte vom Spitzenspiel beim 1. FC Magdeburg heim. Beim Tabellenführer kam die Mannschaft von Coach Patrick Glöckner letztlich mit 0:3 unter die Räder. Zur Pause lag man bereits mit 0:2 hinten.
„Wir sind eigentlich gut ins Spiel gekommen und hätten in Führung gehen können“, analysierte Glöckner und ergänzte: „Von den Chancen her war es ein ausgeglichenes Spiel.“ Das kann man so stehen lassen, denn so klar, wie es das Ergebnis vermuten lässt, war es nicht. Auch der SVW hatte seine Chancen, nutzte sie aber nicht. Bereits in der 4. Spielminute hätte Torjäger Dominik Martinovic die Mannheimer in Führung bringen können. Er setzte seinen Schuss aus rund 8 Metern aber zu hoch an.
Wie man es besser macht, zeigten die Hausherren in der 11. Minute. Baris Atik, der in der Jugend einst für den SV Waldhof spielte und aus Frankenthal stammt, brachte eine Ecke vors Tor, die Luca Schuler per Kopf verlängerte und von Florian Kath per Grätschschritt ins Waldhof-Tor bugsiert wurde. Es war ein Treffer, der dem SVW komplett den Stecker zog, denn danach spielte bis zur Pause nur noch eine Mannschaft. Magdeburg wirkte wie ausgewechselt und die Blauschwarzen hatten plötzlich zu viel Respekt vor dem Gegner. Weitere Treffer für die Hausherren lagen in der Luft.
In der 33. Minute fiel dann das 2:0. Und das hätte so nie und nimmer fallen dürfen. Einmal mehr war es der überragende Atik, der den Unterschied machte. Von der linken Seite kommend nahm er es plötzlich mit allen auf, ließ seine Gegenspieler wie Slalomstangen stehen und hatte aus 5,6 Metern auch keine Mühe den Ball an Waldhofs Torhüter Timo Königsmann vorbeizubringen. Vieles deutete nun bereits auf eine Vorentscheidung hin, doch die Mannheimer kamen nochmals zurück. Kurz vor der Pause scheiterte der Ex-Magdeburger Marcel Costly freistehend.
In der Pause hatte man viel zu korrigieren und zog augenscheinlich die richtigen Schlüsse. Denn Kapitän Marcel Seegert und Co. kamen wie ausgewechselt aus der Kabine. Glöckner hatte Niklas Sommer und Adrien Lebeau neu gebracht, Marcel Gottschling, der überraschend in der Startelf gestanden hatte, und Joseph Boyamba mussten runter. Taktisch änderte sich auch einiges: So switchte man von einer Viererkette auf einen Dreierverbund um. Mittelfeld-Motor Marco Höger bildete fortan als Herzstück mit Seegert und Verlaat die letzte Waldhof-Reihe.
Die Folge war ein klares optisches Übergewicht, was zu weiteren Einschussmöglichkeiten führte. Kaum zurück, vergaben Martinovic und Marc Schnatterer aus aussichtsreicher Position. Der Anschlusstreffer war eigentlich längst überfällig. Gejubelt wurde schließlich wieder auf der anderen Seite: Luca Schuler hatte in der 66. Minute keine Mühe einzuschieben. Mit dem 3:0 war die Entscheidung natürlich gefallen. Umso ärgerlicher war es, dass sich Marco Höger und Adrien Lebeau jeweils noch die gelb rote Karte abholten und dem Waldhof somit im nächsten Spiel fehlen werden.
Am Montag kommt die Mannschaft nochmals am Alsenweg zusammen. Danach steht die kurze Weihnachtspause an, um dann vom 2. bis zum 9. Januar ins Trainingslager in die Türkei zu starten. Die Aufstiegschancen sind nach wie vor gut. Denn trotz der Niederlage liegen die Mannheimer als Vierter nur zwei Punkte hinter Braunschweig, das auf einem direkten Aufstiegsplatz steht.
Magdeburg: Reimann – Obermair (57. Ceka), Tobias Müller, Bittroff (80. Rieckmann), Bell Bell – Conde (80. Knost), Müller, Krempicki (70. Malachowski) – Kath, Schuler (80. Jakubiak), Atik.
Waldhof: Königsmann – Gottschling (46. Sommer), Verlaat, Seegert, Donkor (63. Jurcher) – Boyamba (46. Lebeau), Höger, Wagner, Schnatterer – Costly, Martinovic (71. Saghiri).
Tore: 1:0 Kath (11.), 2:0 Atik (33.), 3:0 Schuler (66.).
Schiedsrichter: Koslowski (Berlin).
Zuschauer: 13.421.
Gelb-Rote Karten: Höger (69.), Lebeau (86.), jeweils wiederholtes Foulspiel.
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