Szene aus dem Hinspiel. Wooten freut sich über das 1:2 für Sandhausen. Bild: AS Sportfotos
Zuversichtlich, aber ersatzgeschwächt ins Derby – Sandhausen erwartet den Karlsruher SC
SV Sandhausen | erstellt am Fr 21.04.2017
Es war am 4. Februar, als die Hardtwälder letztmals einen Dreier eingesammelt haben. Damals gelang ein 2:0-Sieg gegen Erzgebirge Aue. Und trotzdem war die Stimmung am Osterwochenende mal wieder richtig gut.
Das hing ganz eng mit dem 1:1-Unentschieden bei 1860 München zusammen. Dort war nämlich vor allem die Leistung nach dem Seitenwechsel ein echter Mutmacher. Endlich ging auch mal wieder etwas nach vorne. Richtig gedrückt hat man in den zweiten 45 Minuten in der Allianz Arena.
Die Folge ist ein gestiegenes Selbstvertrauen und das soll sich nun auch am Sonntag bemerkbar machen. Dann steigt kein gewöhnliches Spiel. Es geht zuhause gegen den wohl bereits abgestiegenen Karlsruher SC im Derby. Volle Zuschauerränge scheinen vorprogrammiert zu sein. Und die Konstellation mutet ein wenig seltsam an, ist aber so. Denn nicht etwa der Traditionsverein aus der Fächerstadt geht als Favorit ins Rennen, sondern die Spieler aus dem Zweitliga-Dorf Sandhausen.
„Unsere Aufgabe muss es sein, dass wir uns das Glück zurück erkämpfen und über unser Spiel Erfolg haben“, sagt SVS-Coach Kenan Kocak, „das Geheimnis wird deshalb sein, dass wir uns nur auf uns selbst konzentrieren.“
Sandhausens TW Rick Wulle greift sich den Flankenball. Szene KSC-Sandhausen – 1:3 / Hinspiel/ 2016/2017. AS Sportfotos
Starke Worte, deren Umsetzung aber kein Kinderspiel wird. Die personelle Lage hat sich zugespitzt. Jose Pierre Vunguidica, Max Jansen und Leart Paqarada werden gegen den KSC nicht auf dem Platz stehen können. Fragezeichen stehen zudem hinter Abwehr-Ass Daniel Gordon, der über Schmerzen im Rücken klagt. Gelbgesperrt sind Tim Kister sowie Lucas Höler. Damian Roßbach hat seine Sperre hingegen mittlerweile abgebrummt. Kocak zur Personalsituation: „Das ist ja jetzt nichts Neues für uns, die Verletztenmisere verfolgt uns schon seit einiger Zeit. Wir probieren vieles aus, um dann mit der besten Lösung ins Spiel gehen zu können.“
Für Gordon und Philipp Klingmann ist das Aufeinandertreffen mit Karlsruhe zudem etwas Besonderes. Beide schnürten auch schon für den badischen Nachbarn die Kickstiefel. Zeit, sich darüber ernsthaft Gedanken zu machen, bleibt dem Duo aber nicht. Dazu steht zu viel auf dem Spiel am Sonntag. Gordon gibt sich jedenfalls kämpferisch: „Wir haben in den vergangenen Partien trotz guter Leistungen viele Punkte abgegeben. Wir sollten zusehen, dass wir in dieser wichtigen Saisonphase den Deckel draufmachen. Idealerweise starten wir also mit einem Heimsieg gegen den KSC.“