SV Sandhausen vs.1.FC Kaiserslautern 2016 - Nr. 9 Lucas Höler (Sandhausen) erzielt das 1:0. Bild: AS Sportfotos
Wird der Betzenberg gestürmt? – Sandhausen muss nach Kaiserslautern
SV Sandhausen | erstellt am Do 16.02.2017
Nach den zwei Niederlagen gegen Schalke 04 im DFB-Pokal und in der zweiten Liga beim VfB Stuttgart, wartet am Freitag nun das Gastspiel beim 1.FC Kaiserslautern. Anpfiff im altehrwürdigen Fritz-Walter-Stadion ist um 18 Uhr. Der SVS rechnet mit 400 Sympathisanten, die die Schwarzen-Weißen am Betzenberg unterstützen werden.
Eins ist jedoch bereits vor dem Anpfiff klar: Es geht zwar erneut gegen einen Traditionsverein, der von den Rängen entsprechend gepusht werden wird, aber es ist längst keine Übermannschaft mehr, die da für den ehemaligen deutschen Meister auf Torejagd geht. Im Gegenteil. Aktuell hinken die „Roten Teufel“ als Zwölfter mit gerade mal 23 Punkten auf dem Konto ihren eigenen Ansprüchen hinterher. Da heißt: Eigentlich reist der SVS als Siebter (30 Punkte) gar als Favorit zum großen Nachbarn in der Pfalz.
Die Enttäuschung über die knappe und unglückliche 1:2 Niederlage in Stuttgart ist mittlerweile verflogen. Trainer Kenan Kocak blickt nach vorne. Der Ilvesheimer: „Wir haben die Fehler analysiert, die Partie ist damit abgehakt. Das Gefühl ein gutes Spiel gemacht zu haben, nehmen wir mit in die Vorbereitung auf die Partie gegen Kaiserslautern.“
Wo die Stärken der Lauterer liegen, wird schon bei einem Blick auf die Tabelle deutlich. Hinten drin steht der Traditionsverein wie eine Eins. Erst 17 Gegentore musste man schlucken – das ist Ligaspitze. So viel zur Zahl nach dem Doppelpunkt, die davor ist weniger erfreulich: Nur 13 (!) Mal hat man selbst getroffen. Aufsteigen, was sich im Umfeld des 1.FCK so gut wie jeder wünscht, kann man so nie und nimmer. Kocak erklärt es so: „Wir wissen um die Stabilität von Kaiserslautern in der Defensive. Aber wir sind heiß auf die Partie und werden uns vor niemandem verstecken!“
Spielszene SV Sandhausen – Erzgebirge Aue. Bild: AS Sportfotos
Auch vor Lautern nicht. Wer hätte das noch vor einem Jahr gedacht, als Sandhausen eher auf eine „Maurertaktik“ setzte und sich um den eigenen Strafraum einigelte. Mit Kocak ging es nun in die andere Richtung. Nun zittern die Gegner, fürchten sich vor dem Pressing und den pfeilschnellen Kontern. Erfreulich ist auch die personelle Situation. Kocak kann am Freitag fast aus dem Vollen schöpfen. Lediglich Korbinian Vollmann und Max Jansen stehen nicht zur Verfügung. Wie die Startelf letztlich aussehen wird, will Kocak kurzfristig entscheiden, nämlich dann, wenn er die Trainingseindrücke sortiert hat.
Für sechs Spieler wird es übrigens eine besondere Partie werden. Marco Knaller, Markus Karl, Denis Linsmayer, Julian Derstroff, Andrew Wooten und Richard Sukuta-Pasu schnürten ihre Fußballschuhe schon einmal für Kaiserslautern. Ablenken lässt sich laut Kocak davon aber niemand. Der Trainer voller Selbstbewusstsein: “ Die Zuschauer können sich auf das Spiel freuen. Das tun wir auch, wir fahren nach Kaiserslautern und wollen dort gewinnen.“
Und gerade für Kocak, den ehemaligen Waldhöfer, schmecken Siege gegen Lautern möglicherweise besonders süß.
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