2. BL - 19/20 - SV Sandhausen vs. 1. FC Nürnbergv. li. im Zweikampf Leart Paqarada (Sandhausen) und Lukas Jäger (Nürnberg). Bild: Siegfried Lörz

2. BL - 19/20 - SV Sandhausen vs. 1. FC Nürnbergv. li. im Zweikampf Leart Paqarada (Sandhausen) und Lukas Jäger (Nürnberg). Bild: Siegfried Lörz

SVS-Coach Uwe Koschinat: „Unsere Abwehr gehört zu den Besten der Liga“

SV Sandhausen | erstellt am Do. 07.11.2019

sport-kurier. Am Samstag um 13 Uhr empfängt der SV Sandhausen am 13. Zweitliga-Spieltag die SpVgg Greuther Fürth, bevor es in die nächste Länderspielpause geht. Nach zuvor schwächeren Spielen bestand bei den SVS-Profis nach der geschlossenen Mannschaftsleistung im Spiel bei Hannover 96 der einzige Ärger darin, nicht drei Punkte geholt zu haben.

Türpitz, der bei den Niedersachsen erstmals auf dem linken Flügel zum Einsatz kam und überzeugen konnte: „Es ärgert mich etwas, dass wir nicht die drei Punkte sammeln konnten, denn das Spiel hätte dies auf jeden Fall hergegeben. Den Punkt nehmen wir mit, darauf können wir aufbauen.“ Gegen Fürth soll sich nun nachträglich belohnt werden und die Serie von sieben sieglosen Spielen ein Ende finden.

In den noch fünf ausstehenden Spielen der Hinrunde und dem schweren Restprogramm zuhause gegen Fürth, Stuttgart und Hamburg sowie auswärts in Bielefeld und Dresden ist man bei den Kurpfälzern noch sechs Punkte vom Ziel 20 Punkte entfernt.

„Unsere Abwehr gehört zu den Besten der Liga“, äußerte sich SVS-Trainer Koschinat noch vor der Partie in Hannover, was sich dort auch wieder bestätigte. Der SVS bewies nach dem frühen Rückstand eine intakte Moral, doch bei einigen Möglichkeiten über Türpitz, Biada, Gislason oder Behrens war es erst Routinier Bouhaddouz, der vorm Tor die Nerven behielt und sein zweites Jokertor bzw. sein drittes Saisontor bei sechs Einsätzen machte.

An der Effektivität muss weiter gefeilt werden, doch der Videobeweis wurde zum zweiten Mal nach dem Spiel gegen Osnabrück zum Ärgernis, da Sandhausen ein womöglich reguläres Tor aberkannt wurde und es nicht eindeutig klar war, ob Türpitz bei der Flanke im Abseits stand. Koschinat wird nicht viele Gründe haben, in der Startelf Änderungen vorzunehmen, im defensiven Mittelfeld hat Paurevic seine Gelb-Rot-Sperre abgesessen.

Mit dem souveränen 3:1-Erfolg über Darmstadt 98 verbesserte sich die SpVgg Greuther Fürth auf den 5. Tabellenplatz mit Tuchfühlung zur Spitzengruppe und zeigt sich deutlich stabilisiert im Vergleich zu den letzten beiden Spielzeiten, als man gegen den Abstieg kämpfte. Seit 1997, bei einem Jahr Unterbrechung, als die Franken in der Bundesliga spielten, gehören sie der 2. Liga an, womit sie sich 2017 den Spitzenplatz in der Ewigen Tabelle der 2. Bundesliga sicherten.

Der finanziell vom Mittelstand getragene Klub konnte nach dem Bundesligaabstieg 2013 jedoch nicht mehr an die zuvor erfolgreicheren Jahre in der 2. Liga anknüpfen, und der aktuelle Trainer Stefan Leitl ist der sechste Coach in den sechs Jahren. Doch unter dem früheren Ingolstädter Coach Leitl, der seit Februar im Amt ist und der auf eine Mischung aus jungen Wilden und einer Achse an gestandenen Profis setzt, konnte der Klub wieder in ruhigere Fahrwasser gelangen.

Bestandteil der Achse neben Seguin und Keita-Ruel sind der 35-jährige Caligiuri, der unter Leitl wieder eine gewichtigere Rolle spielt sowie der aus Ingolstadt nach Fürth zurückgekehrte 33-jährige Mavraj. Die beiden mit reichlich Erstligaerfahrung ausgestatteten Recken bilden die Innenverteidigung. Leitl war zufrieden mit seinem Team nach dem jüngsten Sieg über Darmstadt über „die Dominanz, mit der wir aufgetreten sind bei gefühlten 80 Prozent Ballbesitz und guten Passstafetten.“

Mit Hrgota und Green haben die „Kleeblätter“ gefährliche Weitschussspezialisten im Team. Leitl lässt insgesamt offensiver spielen wie Vorgänger Buric und bot gegen Darmstadt mit Keita-Ruel sowie den skandinavischen Neuzugängen Nielsen und Hgrota, die von Fortuna Düsseldorf bzw. Eintracht Frankfurt nach überwiegend Joker-Einsätzen in die 2. Liga wechselten, drei gelernte Stürmer auf. Der schwedische Nationalspieler Hrgota erzielte gegen Darmstadt mit zwei Weitschüssen seinen ersten Doppelpack, erfolgreichster Torschütze ist wie letzte Saison Keita-Ruel mit bisher fünf Treffern. Ebenfalls einen Stammplatz erspielt hat sich Rechtsverteidiger Meyerhöfer, der vom SV Waldhof Mannheim nach Franken wechselte.

Auswärts verloren die Fürther im bisherigen Saisonverlauf in Stuttgart und Hamburg, konnten aber in St. Pauli gewinnen und nahmen aus Hannover, Bielefeld und Osnabrück jeweils einen Punkt mit. Am Hardtwald trennten sich die beiden Vereine zuletzt viermal in Folge Unentschieden, den bisher einzigen Zweitligaheimsieg feierte der SVS im September 2014 durch das goldene Tor von Wooten.

 

 

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