
Beim Topfavoriten der Liga hielten sich die Sandhäuser schadlos - Das 0:0 kann sich sehen lassen. / Archivbild. AS Sportfotos
SV Sandhausen zeigt auch bei Hannover 96 starke Leistung ++ 0:0 beim Aufstiegsfavoriten
SV Sandhausen | erstellt am Mo. 19.12.2016
Einmal mehr zeigte sich das beim Zweitliga-Kick zwischen Hannover 96 und dem SV Sandhausen. Denn eigentlich bot das 0:0 all das, was man sich unter einem rasanten Spiel vorstellt: Torchancen, packende Zweikämpfe, tolle Ballstafetten.
Hannover war zwar eigentlich über 90 Minuten am Drücker, doch auch der SVS spielte gefährlich auf und brachte den Bundesliga-Absteiger mehrfach ins Schwitzen. „Wir haben gegen eine richtig gute Hannoveraner Mannschaft und gegen über 30.000 Zuschauer standgehalten. Ein Riesenkompliment an die Mentalität meiner Mannschaft“, lobte Sandhausens Trainer Kenan Kocak seine Jungs nach getaner Arbeit.
Gerade vor der Pause waren die Gäste brandgefährlich
So gab es in der 37. und der 38. Minute eine Doppelchance. Die erste Riesen-Möglichkeit hatte Wooten, der nach einer Flanke von Höler frei zum Schuss kam, aber aus kurzer Entfernung verzog.
Nur eine Minute später hatte Kosecki das nächste dicke Ding auf dem Fuß. Freistehend rannte er auf das Tor der Hannoveraner zu, schluderte aber beim Abschluss, der zu zentral auf 96-Keeper Tschauner landete, der mit seinem rechten Fuß klären konnte. Das Glück des Tüchtigen hatte die Kocak-Elf in der 62. Minute auf seiner Seite. Sandhausenes Kapitän Kulovits und Klaus gehen im Strafraum des SVS zum Ball. Dabei trifft Kulovits seinen Gegenspieler mit dem ausgestreckten Bein. Schiedsrichter Dingert hatte gute Sicht und entschied sich gegen einen Pfiff. Eine Fehlentscheidung war es nicht, aber Sandhausens hätte sich auch über einen Pfiff nicht beschweren dürfen.
Die Schlussminuten gehörten dann ausschließlich der Heimelf
Hannover zog ab der 80. Minute ein Powerplay auf und schnürte Sandhausen in der eigenen Hälfte fest. Richtig brenzlig wurde es aber nicht mehr.
Danach gab es auf Seiten der Hausherren viele lange Gesichter. Denn den Jahresabschluss hatte man sich definitiv anders vorgestellt. Nämlich mit der Herbstmeisterschaft. Die hat sich nun der Erzrivale aus Braunschweig gesichert, das mit 34 Punkten ins neue Jahr geht.
Hannover bringt es als Zweiter auf 32 Zähler. Sandhausen steht derweil bei 24 Punkten. Macht Platz neun. Einstellig also. Das kann sich unter Neu-Coach Kenan Kocak mehr als nur sehen lassen! Folglich hat der Zweitligist aus der Kurpfalz zehn Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatz.
Die halbe Miete in Sachen Klassenerhalt ist das sicher noch nicht, aber sie reichen, um sich zuversichtlich und entspannt in die kurze Weihnachtspause zu verabschieden. Denn vor allem die Art und Weise wie zuletzt gepunktet wurde, beruhigt. So wurden aus den letzten drei Auswärtsspielen beeindruckende sieben Punkte geholt und das nicht gegen irgendwen, sondern in Karlsruhe (3:1), in Nürnberg (3:1) und in Hannover (0:0). Dafür, dass der Höhenflug auch in 2017 weitergeht, will Kocak ab dem 3. Januar sorgen. Dann startet Sandhausen in die Vorbereitung auf die Rückrunde.
Doch das ist Zukunftsmusik. Kocak: „Wir freuen uns jetzt auf die Winterpause, auch für mich war es eine turbulente Zeit. Jetzt können wir etwas zur Ruhe kommen und uns mehr um die Familie kümmern.“
Hannover 96: Tschauner – Sorg, Anton, Sané, Prib – Schmiedebach, Bakalorz – Sarenren Bazee (72. A. Sobiech), Klaus (89. Bech) – Harnik, Karaman (57. Füllkrug).
SV Sandhausen: Knaller – Klingmann, Gordon, Knipping, Paqarada – Linsmayer (60. Lukasik), Kulovits – Pledl, Kosecki (72. Kuhn) – Wooten, Höler (84. Karl).
Tore: Fehlanzeige
Zuschauer: 30.296
Schiedsrichter: Dingert (Lebecksmühle)