Faustabwehr von Sandhausens Keeper Drewes im Spiel gegen Erzgebirge Aue. AS Sportfoto

Faustabwehr von Sandhausens Keeper Drewes im Spiel gegen Erzgebirge Aue. AS Sportfoto

SV Sandhausen vs. Hamburger SV ++ Abstiegs- gegen Aufstiegskampf

SV Sandhausen | erstellt am Do. 17.02.2022

Beide Teams zeigten sich zuletzt in guter Verfassung: Während die Hamburger drei Spitzenteams in Folge besiegten, konnten die Sandhäuser in den drei Spielen der zurückliegenden englischen Woche gute und mit Blick auf das Restprogramm enorm wichtige sieben Punkte einfahren und sich damit ein 9-Punkte-Polster auf den ersten direkten Abstiegsplatz sichern. Damit hat sich die prekäre Lage etwas beruhigt, doch von einem Ruhepolster kann bei einem Punkt Vorsprung auf Fortuna Düsseldorf auf Relegationsplatz 16 noch keine Rede sein. In den verbleibenden zwölf Partien warten noch neun Gegner der ersten Zehn der Tabelle.

Das Team von SVS-Trainer Alois Schwartz zeigte sich zuletzt deutlich stabilisiert und blieb in den letzten fünf Spielen bei drei Siegen, einem Remis und nur einer Niederlage viermal ohne Gegentor. Wie schon in der ersten Amtszeit des Trainers zeigen sich die Kurpfälzer als eine immer kompaktere Einheit. SVS-Kapitän Dennis Diekmeier trifft am Samstag in der dritten Saison in Folge auf seinen Ex-Verein und meinte rückblickend auf das torlose Remis in Ingolstadt: „Es war ein richtiges Kampfspiel, aber wir haben den Kampf angenommen und nichts zugelassen. Wir können auf die Woche stolz sein, sieben Punkte aus drei Spielen hätten wir sofort unterschrieben. Wir werden jetzt auf das Spiel gegen den HSV hinarbeiten.“

Gegen den ehemaligen Europapokalsieger und Deutschen Meister aus der Hansestadt werden die Kurpfälzer auf ihren besten Tor-Vorbereiter Cebio Soukou, der in Ingolstadt seine fünfte gelbe Karte sah, verzichten müssen. Dafür kehrt Bashkim Ajdini nach seiner Gelbsperre wieder ins Team zurück und dürfte die Position von Soukous einnehmen. Sofern Sandhausens Christian Kinsombi nach seiner Corona-Infektion wieder mitwirken kann, trifft er am Samstag auf Seiten der Hamburger auf seinen älteren Bruder David. Das System unter Schwartz mit einer Vierer-Abwehrkette, einer Dreierkette im Mittelfeld und in der Offensive einem Stürmer umringt von zwei Außenstürmern scheint die Mannschaft immer besser zu verinnerlichen.

Mut können die Schwarz-Weißen für das Spiel gegen den Favoriten nicht nur daraus schöpfen, zuletzt gegen Aue das erste Heimspiel der Saison gewonnen zu haben, sondern dem Klub aus der Millionenstadt Hamburg in den vergangenen beiden Spielzeiten bereits zweimal ein Schnippchen geschlagen zu haben. Sowohl das legendäre 5:1 im Volksparkstadion wie auch der 2:1-Heimsieg am Hardtwald kosteten die Norddeutschen wertvolle Punkte und den Wiederaufstieg. Nachdem der HSV seit seiner Gründung im Jahre 1919 bis 2018 jeweils in der höchsten deutschen Spielklasse spielte, belegt er in den letzten drei Jahren jeweils den bitteren 4. Platz in der 2. Liga.

Doch der aktuell Tabellendritte konnte nach der Winterpause damit aufwarten, nach einem Unentschieden in Dresden den Bundesligisten 1. FC Köln aus dem DFB-Pokal-Achtelfinale geworfen zu haben, den FC St. Pauli im prestigeträchtigen Stadtderby 2:1 bezwungen zu haben, beim SV Darmstadt 5:0 zu gewinnen und zuletzt den 1. FC Heidenheim 2:0 zu bezwingen. Bereits zehn Unentschieden verhinderten, dass das Team des neuen Trainers Tim Walter an die Tabellenspitze stürmte, aber die Hamburger haben mit zwei Niederlagen nach 22 Spieltagen auch die deutlich wenigsten kassiert.

Selbstbewusst und variabel zeigen sich die Hanseaten unter dem egozentrischen Walter, so wurden nach dem spielerisch starken Auftritt in Darmstadt, bei dem Stürmer Glatzel vier Tore gelangen, die Heidenheimer mit deren eigenen Waffen geschlagen. Der Coach setzt generell auf Mut im Spielaufbau mit hoher Passqualität in engen Räumen. Herausragend in der Offensive waren bisher Spielgestalter Sonny Kittel mit 6 Toren und 14 Torvorlagen, während der kopfballstarke Stürmer Robert Glatzel 14 Tore erzielte und den Abgang von Simon Terodde vergessen lässt. Das große Talent und Flügelflitzer Faride Alidou lehnte in der Winterpause eine Vertragsverlängerung ab und wird zu Eintracht Frankfurt wechseln. Bei 20 Gegentoren stellt der HSV die beste Defensive, aus der Torhüter Daniel Heuer Fernandes oder Sebastian Schonlau bzw. Tim Meffert, die als Leistungsträger vom SC Paderborn bzw. Holstein Kiel kamen, nicht wegzudenken sind.

 

 

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