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SV Sandhausen muss auf dem „Kiez“ gegen Tabellenführer FC St. Pauli ran

SV Sandhausen | erstellt am Do. 04.11.2021

Im zweiten Auswärtsspiel in Folge haben die Kurpfälzer am Sonntag, den 7. November um 13.30 Uhr nun die hohe Hürde bei Tabellenführer FC St. Pauli, der alle sechs Heimspiele im Millerntorstadion gewann, zu überspringen.

Der FC St. Pauli ist der einzige Verein, der seit der Zweitligazugehörigkeit des SV Sandhausen im Jahre 2012 mit den Kurpfälzern im Unterhaus spielt. Die bisherige Bilanz mit sieben Siege, sechs Unentschieden und fünf Niederlagen spricht für die Hamburger. Etwas über ein Drittel der Saison ist vorbei, und außer St. Pauli bekommen es die Sandhäuser in den sechs Partien bis zur Winterpause noch weitere drei Male mit Teams aus dem oberen Tabellendrittel zu tun, doch der SVS scheint unter Trainer Alois Schwartz gewappnet zu sein.

Das Schwartz-Team zeigte sich zuletzt deutlich effektiver und machte dem Gegner tiefstehend und mit starker Defensivarbeit das Leben schwer. Taktisch scheint der Coach weg von einer Dreier-Abwehrkette fest auf eine Viererkette mit doppelt besetzten Flügeln, von denen allerdings noch mehr Impulse nach vorne erhofft werden, zu setzen. Im Sturm scheint man mit Neuzugang Pascal Testroet, der im sechsten Einsatz sein viertes Tor erzielte, wieder einen Torjäger zu besitzen, der den Abgang von Kevin Behrens zu Union Berlin vergessen machen kann.

Das Lazarett der Schwarz-Weißen hat sich allerdings vergrößert, so fallen neben den Langzeitverletzten Julius Biada und Rick Wulle auch Sturm-Alternative Daniel Keita-Ruel mit Knieproblemen und Laufwunder Arne Sicker wegen einer Sprunggelenksverletzung aus.

Der FC St. Pauli hat eine Entwicklung hinter sich, die so vor knapp einem Jahr unter Trainer Timo Schultz, der den Kiezklub seit Beginn der letzten Saison trainiert, noch nicht abzusehen war. Der Coach mit der positiven Ausstrahlung ist Kult bei den Hamburgern und war seit 2005 zunächst sechs Jahre als beinharter Verteidiger bei den Hanseaten aktiv, bevor er nach seiner Laufbahn als Spieler zunächst verschiedene Nachwuchsteams des Hamburger Klubs trainierte. In der kurzen Winterpause der letzten Saison belegten die Norddeutschen mit nur einem Sieg auf dem Konto einen Rang hinter dem SV Sandhausen den 17. Tabellenplatz.

Doch nachdem St. Pauli bei sechs verschiedenen Trainern seit Dezember 2014 bereits dem Stadtrivalen Hamburger SV nacheiferte, sagte Sportchef Andreas Bornemann: „Wir müssen raus aus diesem Kreislauf.“ Anstatt den Trainer auszutauschen, wurde gemeinsam mit Schultz der Kader umgebaut. In einer bärenstarken Rückrunde belegten die Hamburger in der Rückrundentabelle den 4. Platz und somit am Saisonende Platz 10.

Unter Schultz ist ein Team herangereift, das nahtlos an die letzte Rückrunde anknüpft. „Wir haben unsere eigene Identität entwickelt und haben jetzt ein Gerüst“, sagt der gebürtige Ostfriese. Das Ziel von Schultz, dass das Team nicht mehr allein für Kampf sondern mehr Spielkultur stehen solle, wurde in einem festen 4-4-2 System mit Mittelfeldraute umgesetzt.

Mit 28 Toren haben die Kiezkicker die meisten erzielt, mit elf Gegentreffern die zweitwenigsten nach Nürnberg kassiert. Zu den herausragenden Spielern zählen Torjäger Guido Burgstaller (zehn Saisontreffer), Daniel Kofi-Kyereh (acht Torvorlagen), Jakov Medic (entwickelte sich als Neuzugang schnell zum Abwehrchef) und der bosnische Nationaltorhüter Nikola Vasilj. Ebenfalls gesetzt ist Linksverteidiger Leart Paqarada, der sechs Jahre beim SV Sandhausen unter Vertrag stand. Kapitän Philipp Ziereis auf die Frage, wer den FC St. Pauli stoppen soll: „Wahrscheinlich nur wir selbst. Wir sind als Mannschaft wirklich jede Woche heiß, das Maximum abzubrennen.“

 

 

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