
Spielszene SV Sandhausen - 1. FC Nürnberg / 16-17 / Archivbild. Tim Knipping hälte den Ball fest. Bild: AS Sportfotos
SV Sandhausen möchte Klassenerhalt, der 1. FC Nürnberg den Aufstieg feiern
SV Sandhausen | erstellt am Do. 03.05.2018
sport-kurier. Im letzten Saisonheimspiel empfängt Zweitligist SV Sandhausen am Sonntag um 15.30 Uhr den vermeintlichen Bundesliga-Aufsteiger 1. FC Nürnberg. Während die Kurpfälzer mit einem Heimsieg sich aller Abstiegssorgen entledigen können, wollen die Franken nach vier Jahren Zweitligazugehörigkeit mit einem Erfolg am Hardtwald die Rückkehr ins Fußballoberhaus endgültig perfekt machen.
Unabhängig vom Ausgang der Partie haben beide Vereine dennoch gute Aussichten, das gesteckte Ziel zu erreichen: So kann der Tabellenachte Sandhausen aufgrund des Spielplans nicht mehr auf einen direkten Abstiegsplatz abrutschen. Nürnberg hat bei fünf Punkten Vorsprung auf den Dritten Kiel, der bei Spitzenreiter Düsseldorf antreten muss, eine optimale Ausgangslage.
Am Hardtwald rechnet man mit der Saisonrekordkulisse von nahezu 15.000 Besuchern, etwas mehr als die Hälfte davon sind Cluberer. Aufgrund der Vorkommnisse im Vorjahr, als Hannover-Fans im Aufstiegswahn weit über die Stränge schlugen, nach dem Abpfiff den Platz stürmten und reichlich Schäden anrichteten, werden entsprechende Sicherheitsvorkehrungen getroffen.
SVS-Trainer Kenan Kocak hofft wieder auf zwei wichtige Akteure setzen zu können, die ihr Glück im FCN-Trikot nicht gefunden haben: Sandhausens isländischer Nationalspieler Rurik Gislason fiel zuletzt mit Adduktorenproblemen aus, und Philipp Förster litt noch unter den Nachwirkungen einer hartnäckigen Erkältung. Nicht auflaufen wird der dritte ehemalige Nürnberger Manuel Stiefler. Der Gewinner des „Tor des Monats März“ der ARD-Sportschau zog sich einen Innenbandriss im Knöchel zu und fällt für den Rest der Runde aus.
Der SVS-Coach fordert von seiner Mannschaft die entsprechende Reaktion auf die 0:2-Niederlage am letzten Spieltag in Heidenheim: „Ich brauche wieder Typen, die Spiele gewinnen wollen.“ Für den 37-Jährigen ist egal wie viele Nürnberg-Fans am Sonntag vor Ort sind: „Wir wissen, was auf uns zukommt und schauen deshalb nur auf uns. Auch wir haben unsere Qualitäten und wir wollen das Spiel gewinnen.“
Der neunfache Deutsche Meister und dreifache Pokalsieger Nürnberg steht unter Trainer Michael Köllner für Ballbesitz mit hoher Passquote, Kombinationssicherheit und spielerischen Lösungen. Der auswärtsstärkste Zweitligist stellt mit 57 Treffern hinter Kiel die zweitstärkste Offensive. Torgefährlichster Mittelfeldspieler der Liga ist Hanno Behrens mit 13 Treffern, der schwedische Mittelstürmer Mikael Ishak hat trotz einer mehrwöchigen Verletzungspause 12 Treffer erzielt.
Rechtsverteidiger Enrico Valentini ist wichtiger Bestandteil der mit 36 Gegentreffern ebenfalls starken Defensive. Er ist zudem gefürchtet für seine Vorstöße und Standards, mit denen er bereits an elf Tore beteiligt war.
Für Club-Coach Köllner gilt der totale Fokus dem Spiel in Sandhausen: „Wir haben uns in der ganzen Spielzeit nicht auf andere Mannschaften verlassen, wir werden das auch nicht am Ende tun. Gegen Braunschweig haben wir gezeigt, dass wir die zweitbeste Abwehr der Liga überwinden können, jetzt wollen wir auch gegen die beste Defensive der Liga zeigen, was in uns steckt.“
In Franken ist man heiß auf die Bundesliga. Der letzte Meistertitel datiert aus dem Jahre 1968. Bis 1987 war der 1. FCN deutscher Rekordmeister, bis er vom FC Bayern abgelöst wurde.
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