Torjubel bei Dario Dumic. Die Sandhäuser spielen eine starke Rückrunde und wollen gegen den FC Schalke den Klassenerhalt

Torjubel bei Dario Dumic. Die Sandhäuser spielen eine starke Rückrunde und wollen gegen den FC Schalke den Klassenerhalt "save" machen. AS Sportfoto

SV Sandhausen möchte für den Klassenerhalt, Schalke 04 für den Aufstieg punkten

SV Sandhausen | erstellt am Mi. 27.04.2022

Der überraschende 4:2-Erfolg beim 1. FC Nürnberg war für den SVS ein Befreiungsschlag im Abstiegskampf, weswegen der größere Druck auf Seiten der Gelsenkirchener liegt, die sich nach der 1:4-Heimpleite gegen Werder Bremen keinen weiteren Ausrutscher im Aufstiegskampf leisten wollen und können.

Bei acht Punkten Vorsprung auf Relegationsplatz 16 ist der Klassenerhalt für die Sandhäuser auf Platz 14 so gut wie sicher, da nicht damit zu rechnen ist, dass die Schwarz-Weißen in der aktuellen Form die restlichen drei Spiele verliert und Hauptkonkurrent Dynamo Dresden drei Siege einfährt. Doch die Kurpfälzer wollen die Chance nutzen, den Ligaverbleib mit einem weiteren Überraschungssieg auch rechnerisch klarzumachen.

Zum richtigen Zeitpunkt zuschlagen und die hohe Effizienz sind ein Hauptfaktor für eine der stärksten Rückrunden in der Zweitligahistorie des SV Sandhausen, denn von der Passquote und den abgegebenen Torschüssen rangieren die Kurpfälzer unverändert im hinteren Drittel der Zweitligavereine. Beim Spiel in Nürnberg wurde dies einmal mehr deutlich, indem der SVS bei 19:10 Torschüssen für die Franken vier Mal nach Eckball-Hereingaben von Chima Okoroji traf und Torhüter Patrick Drewes einige Chancen des Gegners mit starken Paraden zunichte machte.

Während die Stärke nach Standards unter Schwartz zu einer Trumpfkarte geworden ist, war der Ärger bei Schalke 04 groß, dass man im Spitzenspiel gegen Werder Bremen, in dem man einen großen Schritt Richtung Bundesliga-Rückkehr hätte machen können, bei den ersten beiden Gegentoren nach Eckbällen zu schläfrig war und hoffnungslos ins Hintertreffen geriet.

Der SVS, bei dem bis auf die Langzeitverletzten Biada, Wulle und Kister wieder alle Spieler zur Verfügung stehen, wird sich hierbei auf eine Atmosphäre wie bei einem Auswärtsspiel einstellen müssen, denn die Gelsenkirchener werden mit einer großen Fanschar anreisen. Zu den offiziell herausgegebenen 2.400 Gästekarten werden sich weitere rund 5.000 Knappenfans am Hardtwald einfinden.

S04-Fanbeauftragter Thomas Kirschner: „Wir haben im Gegensatz zu Darmstadt ein paar mehr Tickets aus Sandhausen bekommen.“ Der SV Sandhausen wurde am heimischen Hardtwald schon des Öfteren zum Stolperstein gegen favorisierte und spielstarke Teams, wie die 2:1-Siege gegen den VfB Stuttgart oder den Hamburger SV in der Vergangenheit sowie das 2:2 gegen Werder Bremen in dieser Saison belegen. Gegen Schalke 04 wäre es hingegen erstmals Zählbares, nachdem man bei den bisherigen Aufeinandertreffen im DFB-Pokal mit 0:3 sowie 1:4 ausschied und im Hinspiel dieser Saison mit 2:5 in der Veltins-Arena unterlag.

Trotz des Rückschlages gegen Werder zeigten sich die Königsblauen zuletzt in guter Form und haben als Tabellenzweiter bei zwei Punkten Vorsprung auf den Dritten aus Darmstadt alle Chancen auf den sofortigen Wiederaufstieg. Nach 25 Spieltagen und inkonstanten Leistungen wurde sich von Cheftrainer Dimitrios Grammozis getrennt, und die ehemalige Schalker Spielerlegende Mike Büskens, ebenfalls einer der UEFA-Pokal-Sieger von 1997, übernahm zum dritten Mal als Interimstrainer bis zum Saisonende.

Schalkes Kader war auf das 3-5-2 System von Grammozis zusammengestellt worden, doch die Umstellung von Büskens auf ein 4-4-2 System ging einher mit fünf Siegen in den ersten fünf Spielen unter dem Interimstrainer. Spielerisch überzeugen konnten die Knappen nicht wirklich, doch mit viel Leidenschaft und Fanunterstützung wurde gepunktet.

Aus einem vor der Saison bei einer Reduzierung des Kaderbudgets von 80 auf 20 Millionen Euro völlig neu zusammengestellten Teams ragen der ehemalige Sandhäuser Torhüter Martin Fraisl, der von Union Berlin gekommene bundesligaerfahrene Marius Bülter (10 Tore/12 Torvorlagen), der japanische Nationalspieler Ko Itakura sowie der erfahrene Vollblutstürmer Simon Terodde, der bei bisher 25 Saisontreffern auf dem Wege zu seinem vierten Titel als Torschützenkönig der 2. Liga ist und dessen Effizienz der Schlüssel zum Aufstieg sein kann.

 

 

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