
Spielszene SVS-Darmstadt / Saison 2017/2018. Andrew Wooten (SVS) beim Kopfball. Bild: AS Sportfotos
SV Sandhausen gastiert beim Tabellenzweiten SV Darmstadt 98
SV Sandhausen | erstellt am Do. 13.09.2018
am Samstag um 13 Uhr den ersten Saisondreier landen, um sich nicht im letzten Tabellendrittel festzusetzen.
Erfreulicherweise entspannt sich die Personalsituation weiter bei den Kurpfälzern: Einzig die Langzeitverletzten Nejmeddin Daghfous und Tim Knipping fehlen noch, während Karim Guedé erstmals wieder mit trainieren kann und auch Blessuren bei Korbinian Vollmann und Förster sich nicht als schlimm herausstellten.
Weniger zufrieden ist SVS-Trainer Kenan Kocak mit der Verletzung von Ken Gipson. Der Rechtsverteidiger, der gerade erst eine Außenbanddehnung am Knöchel auskuriert hatte, zog sich während des Trainings im Zweikampf eine Schulterverletzung zu. Zwei Bänder sind gerissen und eine Operation scheint unausweichlich. „Derzeit müssen wir davon ausgehen, dass die Hinrunde für Ken gelaufen ist“, so Kocak.
Dennoch wies Kocak darauf hin, dass für die Aufgabe beim Tabellenzweiten nur Spieler infrage kommen, „die zu 100 Prozent fit sind. Denn 99 Prozent werden am Samstag nicht reichen.“ An die Lilien hat der 37-Jährige durchweg positive Erinnerungen. Während seiner Trainerausbildung hospitierte Kocak unter Darmstadt-Trainer Dirk Schuster: „Ich schätze Dirk sehr und ich ziehe meinen Hut davor, wie er Darmstadt nach seiner Rückkehr wieder auf Kurs gebracht hat.“ Dennoch werde es am Samstag keine Geschenke geben, von keinem der beiden.
Kocak sieht die Stärken des kommenden Gegners auf den Außenbahnen: „Darmstadt hat extrem schnelle Außenspieler, wodurch sie ein starkes Umschaltspiel aufziehen können. Die Stürmer sind sehr viel unterwegs und bei Standards entwickeln sie eine brutale Wucht. Wir brauchen einen sehr guten Tag, um dort bestehen zu können. Wir fahren aber auch nicht nach Darmstadt, um Begleitschutz zu geben, sondern wollen unser eigenes Spiel durchbringen. Wir glauben an unsere Stärken und ich bin mir sicher, dass der Knoten in der Offensive bald platzen wird.“
Nachdem den Darmstädter „Lilien“ nach dem Abstieg aus der Bundesliga das Durchreichen bis in die Dritte Liga drohte, zeigte sich, dass die Hessen und Trainer Schuster einfach zusammenpassen. Schuster, der 2014 und ein Jahr später mit den 98ern die Sensation perfekt machte und zweimal in die Erste Liga aufstieg, kehrte nach einem erfolglosen halben Jahr beim FC Augsburg im Dezember vergangenen Jahres ans Böllenfalltor zurück und ersetzte den glücklosen Torsten Frings.
Archivbild PK – Saison 2017/2018 – Links Darmstadts Trainer Dirk Schuster, Mitte Pressesprecher Markus Beer, rechts Kenan Kocak. AS Sportfotos
Nach elf Spielen ohne Niederlage kletterten die Hessen im letzten Saisondrittel von Platz 17 auf Rang 10, und diese Saison könnten sich die Darmstädter zu einem ernsthaften Kandidaten auf die Rückkehr in die Bundesliga entwickeln, auch wenn das nach dem Fast-Abstieg nicht der Anspruch ist.
Unter Schuster wurde die Anzahl der Gegentore halbiert, und auch für diese Saison gibt der Coach die Marschroute aus: „Wir wollen, was in der 2. Liga Usus ist, weiterhin defensive Stabilität an den Tag legen“. Was bisher – abgesehen von der 0:2-Niederlage in St. Pauli – bei den drei Siegen in vier Spielen, die Darmstadt „zu Null“ gewann, bestens funktionierte. Der ausgeliehene Neuzugang Marcel Franke, der mit seinem Treffer auch für den jüngsten 1:0-Sieg in Heidenheim sorgte, sorgt für weitere Stabilisierung der Defensive wie auch der umworbene Torhüter Heuer Fernandes.
Das Gerüst der Mannschaft bilden weiterhin die Aufstiegshelden Sulu, Kempe und Heller. Der zentrale Mittelfeldspieler Kempe ist das Herzstück der Mannschaft und war seit seiner Rückkehr nach Darmstadt zur letzten Saison in 34 Einsätzen an 21 Treffern beteiligt. Der dribbelstarke Rechtsaußen Heller kehrte in dieser Saison aus Augsburg zurück und war beim 3:0 im letzten Heimspiel gegen den MSV Duisburg an allen drei Toren beteiligt. Heller ist damit nach Kempe und Trainer Schuster der Dritte, der nach einem Jahr den Weg nach Darmstadt zurückfand. Der von Fürth zu Darmstadt gewechselte Dursun scheint bei zwei Treffern in vier Spielen zudem der Sturmflaute aus der vergangenen Saison entgegenwirken zu können. Zusammen erzielten alle fünf Stürmer nur elf Tore.
Mut sollte der 2:1-Auswärtserfolg des SVS letzte Saison am Böllenfalltor machen. Bei jeweils drei Siegen für beide Vereine sowie zwei Remis ist die Bilanz ausgeglichen.
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