SVS-Trainer Kenan Kocak will mit seinem Team in Hannover positiv überraschen. AS Sportfotos

SVS-Trainer Kenan Kocak will mit seinem Team in Hannover positiv überraschen. AS Sportfotos

SV Sandhausen fährt als Außenseiter zum Liga-Schwergewicht Hannover 96

SV Sandhausen | erstellt am Fr. 16.12.2016

Auswärts gilt es die Zähne zu zeigen und das ausgerechnet bei Hannover 96. Also der Mannschaft, die sich momentan auf direktem Weg zurück ins Oberhaus befindet. Erst am letzten Montag haben die Niedersachsen das wieder mal eindrucksvoll untermauert. Beim VfB Stuttgart gewann der Tabellen-Dritte, der seit Mitte Oktober ungeschlagen ist und zuletzt 14 Punkte aus sechs Partien geholt hat, mit 2:1.

Wo die Stärken der Hannoveraner liegen, ist unschwer zu erkennen. Dazu genügt ein kurzer Blick auf die Tabelle. Satte 31 Tore haben die 96er bislang erzielt – besser ist in der Zweiten Liga niemand. Dementsprechend groß ist auch der Respekt von SVS-Coach Kenan Kocak vor dem langjährigen Bundesligisten: „Hannover ist sicher kein normaler Zweitligist“, erklärt er, „sie stehen völlig verdient dort oben und ich bin mir sicher, dass dies auch am Ende der Saison noch der Fall sein wird.“

Doch bei all dem Respekt, Angst schwingt beim Sandhäuser Trainer nicht mit. Warum auch? In den letzten Wochen läuft es sehr gut für die Hardtwälder. Das Team scheint die Spielphilosophie des neuen Chefcoachs immer besser zu verinnerlichen. Zudem hat Kocak auch die eine oder andere Schwäche beim Zweitliga-Schwergewicht ausgemacht. Welche das sind, wollte er auf der Pressekonferenz nicht verraten. Auf dem Platz sollen nun Taten folgen. Mit welcher Aufstellung er in Hannover spielen lassen wird, bleibt abzuwarten. „Vielleicht spielt Tim Knipping für Tim Kister, vielleicht aber auch Markus Karl“, pokert Kocak.

SV Sandhausen vs.FC Wuerzburger Kickers 2016 – Nr. 14 Tim Kister SVS mit Schiedsrichter Patrick Alt. AS Sportfotos

Klar ist hingegen, dass Kister definitiv fehlen wird. Seine Rote Karte, die er sich im letzten Heimspiel gegen Würzburg abgeholt hat, macht einen Einsatz unmöglich. Das Gesprächsthema Nummer eins ist Kister aktuell trotzdem, was mit der Höhe seiner Strafe zusammenhängt. Die fällt mit einer Vier-Spiele-Sperre plus zwei Partien auf Bewährung nämlich drastisch aus. Sandhausen will das nicht hinnehmen und hat Einspruch eingelegt. Man strebt eine mündliche Verhandlung an. Das Problem ist, dass das Sportgericht das Foul von Kister als Tätlichkeit bewertet, Sandhausen beurteilt die Lage anders.

Geschäftsführer Otmar Schork betont: „Wir stufen die Aktion von Tim als grobes Foulspiel ein, aber keinesfalls als Tätlichkeit.“ Alles weitere soll nun der Rechtsbeistand (Prof. Schickhardt und Dr. Rain) der Hardtwälder klären.

Ein weiteres Thema auf der Pressekonferenz war auch die Personalplanung. So sollen in der Winterpause Gespräche mit Tim Kister, Andrew Wooten, Stefan Kulovits und Denis Linsmayer geführt werden. Vier Leistungsträger, deren Verträge auslaufen und unbedingt gehalten werden sollen. Wobei man auch schwach werden könnte, falls es in der Winterpause gut dotierte Angebote geben sollte. So könnte man noch ein „paar“ Euro einstreichen, schließlich könnten die Vier im Sommer ablösefrei das Weite suchen. Momentan würden aber keine Anfragen vorliegen.

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