Szene aus dem Hinspiel - SVS-VfB Bild: AS Sportfotos

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Starke Leistung, aber kein Lohn – Der SV Sandhausen verliert beim VfB Stuttgart mit 2:1 (1:0)

SV Sandhausen | erstellt am Mo. 13.02.2017

Nachdem es am Mittwoch zuhause im Achtelfinale des DFB-Pokals ein 1:4 gegen den Europa-League-Teilnehmer Schalke 04 setzte, musste sich der SVS am Sonntag beim VfB Stuttgart beweisen. Und das ist alles nur kein Zweitliga-Alltag.

Die Schwaben führen das Tableau nach anfänglichen Problemen mittlerweile an und befinden sich auf direktem Weg zurück in die erste Bundesliga. Und auch die Sandhäuser konnten dem VfB kein Bein stellen. Die Mannschaft von Trainer Kenan Kocak kassierte beim Favoriten eine 1:2 (0:1)-Niederlage. Grund zur Enttäuschung bestand allerdings nicht. Der SVS verkaufte sich teuer, spielte vor allem in der zweiten Halbzeit beherzt nach vorne und zeigte sich im Vergleich zum Pokal-Aus klar verbessert.

Der 0:1-Rückstand fiel zu einem sehr ungünstigen Zeitpunkt, nämlich Sekunden vor dem Pausenpfiff. Was war passiert? Stuttgarts Carlos Mane tankte sich durch die Defensive der Hardtwälder, ließ drei Mann stehen, ehe ihn Sandhausens Leart Paqarada von den Beinen holte: Elfmeter! Und Stuttgarts Sturmtank Simon Terodde ließ sich nicht zweimal bitten, schaute kurz hoch und schob den Ball ins rechte untere Eck. SVS-Keeper Marco Knaller hatte auf die andere Ecke spekuliert.

Ein Rückstand, der schmerzte, denn wirklich besser waren die Stuttgarter vor der Pause nicht. Doch Kocak fand in den Katakomben offenbar die richtigen Worte – und bewies wenig später ein glückliches Händchen. Der Ilvesheimer schickte Richard Sukuta-Pasu in der 61. Minute aufs Rasenrechteck, der sich bereits rund 20 Sekunden später artig bedankte: Er behielt im Fünfmeter-Raum nach einer Flanke von Pledl den Durchblick und drückte das Spielgerät aus rund zwei Metern über die Linie. Mitchell Langerak, der von Borussia Dortmund ins Schwabenland gewechselt ist, war chancenlos.

Danach ging es hin und her. In der 68. Minute hatte der SVS Glück nach einem Lattenkracher von Kevin Großkreutz. In der 79. Minute dann aber auch wiederum Pech, denn der bereits verwarnte Großkreutz hätte nach einer Grätsche gegen Sukuta-Pasu eigentlich von Schiedsrichter Rene Rohde zwingend die gelb-rote Karte sehen müssen. Und dann wäre den Hausherren vielleicht auch nicht mehr der Siegtreffer zum 2:1 geglückt?! Der war allerdings sehenswert. Erneut war es Terodde, der zuschlug: Nach einem Lupfer von Mane ballerte der Torjäger den Ball per Seitfallzieher ins lange Eck.

Die 44500 Zuschauer im Stuttgarter Fußball-Tempel waren happy. Und der SV Sandhausen? Der war unterbewusst schon ein paar Tage weiter.  Bereits am Freitag wartet nämlich der nächste schwere Gang. Dann muss die Kocak-Elf in Kaiserslautern ran. Auch dort wird es sicher wieder heiß hergehen. Gut besucht ist der Betzenberg eigentlich immer. Aber den SVS scheint das zu beflügeln. Außerdem sind die Pfälzer spielerisch nicht mit dem VfB zu vergleichen.

Stuttgart: Langerak – Großkreutz, Baumgartl, Kaminski, Insua (76. Maxim) – Grgic – Mane, Gentner, Asano (65. Ginczek), Green (58. Zimmer) – Terodde.
Sandhausen: Knaller – Klingmann (87. Kister), Gordon, Knipping, Paqarada – Kulovits (79. Karl), Lukasik – Pledl, Stiefler (61. Sukuta-Pasu), Höler – Wooten.

Tore: 1:0 Terodde (45.+2, Foulelfmeter), 1:1 Sukuta-Pasu (62.), 2:1 Terodde (85.)
Schiedsrichter: Rohde (Rostock)
Zuschauer: 44560.

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