Kevin Behrens (Nr.16) will mit dem SV Sandhausen den Klassenerhalt klar machen Bild: AS Sportfoto

Kevin Behrens (Nr.16) will mit dem SV Sandhausen den Klassenerhalt klar machen Bild: AS Sportfoto

„Solange man bei der Punktezahl keine 4 vorne stehen hat…“ ++ Trainer Uwe Koschinat will mit dem SV Sandhausen gegen Arminia Bielefeld den Klassenerhalt eintüten

SV Sandhausen | erstellt am Mi. 10.06.2020

…hat Zweitligist SV Sandhausen in vier Partien unglaubliche zehn von zwölf möglichen Punkten geholt, nachdem es zuvor eine magere Ausbeute von zwei Punkten in sieben Spielen gab.

Bei 39 Punkten auf dem Konto lässt es sich schon mit weniger Druck in das bevorstehende letzte Freitagabendspiel der Saison um 18.30 Uhr im BWT-Stadion am Hardtwald gegen Tabellenführer Arminia Bielefeld gehen. Letzte Saison hätten 36 Punkte zum Klassenerhalt gereicht, vor zwei Jahren brauchte man hingegen 40 Punkte, doch sehr unwahrscheinlich, dass es für den SVS in der derzeitigen Form nochmal eng wird.

Trainer Uwe Koschinat machte aber klar, dass auf keinen Fall Bruder Leichtfuß einkehrt: „Solange man bei der Punktezahl keine 4 vorne stehen hat, sollte man keinen Haken unter die Saison machen. Bei einem weiteren Sieg dürfte aber alles eingetütet sein.“

Wo liegen die Gründe für den so unerwartet deutlichen Aufschwung? Zum einen funktioniert die Umstellung in der Defensive schon seit vier Spielen, zum anderen hat der Befreiungsschlag mit dem Sieg in Wiesbaden wie ein Knotenlöser gewirkt.

Auch in Fürth ließen die Kurpfälzer durch energisches Anlaufen die Franken in der Offensive über eine Stunde nicht zum Zuge kommen. In der SVS-Offensive hingegen findet Julius Biada nach einem enttäuschenden Jahr in Kaiserslautern unter seinem alten Coach Koschinat zu seiner Bestform zurück und erzielte in den letzten sieben Spielen fünf Tore.

Mit Arminia Bielefeld kommt nun ein spielerisch starkes Team an den Hardtwald, das den beiden Aufstiegsfavoriten aus Stuttgart und Hamburg ein Schnippchen schlägt und bereits seit dem 15. Spieltag an der Tabellenspitze thront. Die konstant gut aufspielenden Ostwestfalen müssen bereits am Montag nach dem Spiel in Sandhausen wieder ran, um die ausgefallene Partie des 28. Spieltags gegen Dynamo Dresden nachzuholen und wollen in diesen Partien den Aufstieg so gut wie klarmachen.

Es wäre die erstmalige Rückkehr ins Oberhaus seit dem Abstieg im Jahre 2009, und Coach Uwe Neuhaus machte schon in der Vorrunde keinen Hehl daraus, dass „es immer ein Ziel von mir war, in der Bundesliga zu trainieren“.

Dabei ließen die Arminen wie auch zuletzt beim 1:1 gegen die abstiegsbedrohten Nürnberger auf der heimischen Alm bei sieben Unentschieden und einer Niederlage schon einige Punkte liegen, doch auswärts stellen sie mit neun Siegen, fünf Unentschieden und nur einer Niederlage beim FC St. Pauli das eindeutig stärkste Team der Liga. Bei einem Torverhältnis von 54:27 Toren stellen sie die stärkste Defensive und zweitstärkste Offensive nach dem Hamburger SV in der 2. Liga.

Ziel im 4-3-3 System von Neuhaus ist es, sich von hinten nach vorne durchzuspielen unter Einbeziehung der schnellen Außenspieler wie Jonathan Clauss oder Florian Hartherz. Dabei setzt der Coach, der die Arminen in den eineinhalb Jahren seiner Amtszeit vom Tabellenkeller an die Spitze geführt hat, personell auf Konstanz: Nur Marcel Hartel, der von Union Berlin kam, sowie der schwedische Neuzugang Joakim Nilsson haben sich zur neuen Saison fest ins Team gespielt.

Der laufstarke Mittelfeldspieler Hartel, der letztes Jahr noch im Trikot von Union Berlin das „Tor des Jahres“ erzielte, legte bereits zehn Tore auf. Innenverteidiger Amos Pieper wurde aufgrund seiner guten Leistungen für die deutsche U21-Nationalmannschaft nominiert. Der starke Torhüter Stefan Ortega entschied sich gegen eine Offerte aus Leverkusen und verlängerte stattdessen im Januar seinen Vertrag in Bielefeld.

Der bereits 32-jährige Fabian Klos, der seit 2011 für die Arminen stürmt, ist bei 18 Saisontoren und zehn Vorlagen der überragende Stürmer der Saison, sein kongenialer Partner Andreas Voglsammer feierte Ende Mai nach überstandenem Mittelfußbruch sein Comeback und steht für den Endspurt der Saison auch wieder zur Verfügung.

Eine spannende Freitagabendpartie steht bevor: Die Gäste wollen ihrem Traum von der Bundesliga näherkommen, der SVS kann befreiter aufspielen und mit dem Knacken der 40-Punkte-Marke den Klassenerhalt klarmachen. Robin Scheu bei Sandhausen und Manuel Prietl bei Bielefeld können nach abgelaufenen Gelbsperren wieder mitwirken.

Mögliche Aufstellungen:
SV Sandhausen: Fraisl – Zhirov, Kister, Nauber – Diekmeier, Paqarada – Linsmayer, Taffertshofer – Scheu, Biada – Behrens
Arminia Bielefeld: Ortega – Brunner, Pieper, Nilsson, Hartherz – Prietl, Seufert, Hartel – Clauss, Klos, Voglsammer

 

 

{loadmoduleid 374}

zurück
Das könnte Dich auch interessieren:

SV Sandhausen

erstellt am Fr. 23.08.2024

Mehr lesen