
Der Sonnenunteruntergang im BWT Stadion am Hardtwald war sehenswert, das Ergebnis nicht. Bild: Siegfried Lörz
Sandhausen belohnt sich weiter nicht – Clevere Kölner siegen 2:0
SV Sandhausen | erstellt am Sa. 22.09.2018
Die Kurpfälzer hängen dadurch weiter im Tabellenkeller fest und können bei einem Punktgewinn der Duisburger am Sonntag gegen Aue die Rote Laterne als Letzter übernehmen.
Nur zwei Treffer aus sechs Partien, dazu beide durch Verteidiger Philipp Klingmann, machen deutlich, wo der Schuhe drückt. In der Offensive strahlt das Team von Trainer Kenan Kocak zu wenig Torgefahr aus. Und wenn es schon mal aus dem Spiel heraus nicht läuft, dann sind oft Standards eine willkommene Alternativwaffe. Doch auch hier sind die Hardtwald-Kicker, trotz einer Reihe großgewachsener Spieler, bislang harmlos.
2. BL – 18/19 – SV Sandhausen vs. 1. FC Koeln v. li. im Zweikampf Rurik Gislason (Sandhausen), Marcel Risse (Köln) und Timo Horn (Köln). Bild: Siegfried Lörz
Dennoch sollte man nicht vergessen, dass die bisherigen Gegner Greuther Fürth, Hamburger SV, VfL Bochum, Union Berlin, Darmstadt 98 und 1. FC Köln aktuell die ersten Sechs der Zweitligatabelle sind. Die Verantwortlichen um Trainer Kocak, Geschäftsführer Sport Otmar Schork und Präsident Jürgen Machmeier verfallen jetzt nicht in Panik. Vielmehr loben sie ihre Spieler für den hohen Aufwand und die gezeigten Leistungen.
So beorderte Präsident Machmeier gleich nach dem Köln-Spiel die Profis in die Mannschaftskabine, um ihr zu der guten Leistung zu gratulieren. Wie Trainer Kocak in der Pressekonferenz verriet, tat die Ansprache der Mannschaft sehr gut. Derweil mussten sich die Medienvertreter außergewöhnlich lange gedulden, bis nach der Kabinenansprache endlich zwei Spieler sich den Fragen in der Mixed-Zone stellten.
Sandhausen-Coach Kenan Kocak. Bild: Siegfried Lörz
Zum Spiel: Die Freitagabendpartie unter Flutlicht war alles andere als aufregend. Packende Torraumszenen waren auf beiden Seiten eher Mangelware. Die Gastgeber waren in der ersten Hälfte das aktivere Team und kassierten dennoch Sekunden vor dem Halbzeitpfiff von den bis dato unkreativen Kölnern in Person von Louis Schaub den 0:1-Rückstand. Zuvor leistete sich Klingmann einen folgenschweren Ballverlust gegen Guirassy, der ins Zentrum flankte, wo Schaub den Ball mit der Brust annahm und akrobatisch per Seitfallzieher unhaltbar ins lange Eck drosch.
In der zweiten Hälfte waren gerade mal zehn Minuten gespielt, als Simon Terodde seinem Ruf als Torjäger gerecht wurde, indem er per Kopf nach einer Ecke aus nur einem Meter am kurzen Pfosten mit seinem achten Saisontreffer traf. Köln verstand es im richtigen Zeitpunkt effizient eiskalt zuzuschlagen. Sandhausen hatte dem in der Offensive wenig dagegen zu setzen, während die Geißböcke als neuer vorübergehender Tabellenführer auf Sparflamme die drei Punkte routiniert ins Rheinland entführen. Die rund 4.500 FC-Fans machten von Beginn an mächtig Stimmung und feierten den Auswärtssieg frenetisch.
In der kommenden Englischen Woche gastiert der SVS zunächst am Mittwoch, den 26.09. um 18.30 Uhr bei Erzgebirge Aue und empfangen am Sonntag, den 30.09. um 13.30 Uhr den FC Magdeburg. Zwei Gegner aus den unteren Regionen, gegen die man unbedingt punkten möchte.
2. BL – 18/19 – SV Sandhausen vs. 1. FC Koeln – in der Mitte Simon Terodde (Köln) macht das Tor zum 2:0. Bild: Siegfried Lörz
Stimmen: Otmar Schork war trotz der Niederlage nicht enttäuscht: „Ich hoffe, dass mit dem heutigen Tage unser Pech der letzten Wochen aufgebraucht ist. Wir müssen das Positive aus diesem Spiel ziehen und am Mittwoch mit nach Aue nehmen. Es gibt keinen Grund, in Panik zu verfallen. Die Mannschaftsleistung hat absolut gestimmt.“
Auch SVS-Coach Kocak hat viele positive Momente entdeckt: „Für uns war eigentlich vor dem Spiel klar, dass wir heute auf eine Mannschaft treffen werden, die mit ihrer enormen Qualität nicht in die 2. Bundesliga passt. In der ersten Halbzeit haben wir in der Defensive nichts zugelassen, waren griffig in den Zweikämpfen und haben den 1. FC Köln nicht in die Partie finden lassen. Der erste Gegentreffer war deshalb umso ärgerlicher, da wir mit dem Pausenpfiff in der Vorwärtsbewegung leichtfertig den Ball verlieren. Das 0:2 fällt nach einem Eckball, den wir nicht gut verteidigen, wobei schon die Entstehung des Standards unglücklich war. Wir können heute viele positive Momente mitnehmen und richten nun ab morgen den Fokus auf das Spiel in Aue, um dort den langersehnten Dreier einzufahren.“
SV Sandhausen: Lomb – Klingmann, Kister, Verlaat, Paqarada (80′ Wooten) – Linsmayer (C), Jansen (62′ Hansch) – Behrens, Förster, Gíslason – Guédé (62′ Schleusener)
1. FC Köln: Horn – Risse, Sobiech, Czichos, Horn – Höger (C) – Clemens (70′ Özcan), Schaub, Drexler (88′ Koziello), Guirassy – Terodde (80′ Cordoba)
Tore: 1:0 Schaub (45′), 2:0 Terodde (54′)
Schiedsrichter: Patrick Ittrich
Zuschauer: 13.237
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