
Szene aus dem Hinspiel in Sandhausen - SVS gegen SV Wehen-Wiesbaden. AS Sportfotos
Rutscht der SV Sandhausen endgültig in den Abstiegssumpf? ++ In Wehen-Wiesbaden muss was Zählbares her
SV Sandhausen | erstellt am Mo. 25.05.2020
Im direkten Abstiegsduell des 28. Spieltages am Dienstag um 18:30 Uhr beim Tabellensiebzehnten SV Wehen Wiesbaden sollte eine Niederlage tunlichst vermieden werden, um nicht im ungünstigsten Falle auf einen Abstiegsplatz zu rutschen – umgekehrt könnte sich der SVS mit drei Punkten auf fünf Punkte Abstand vom Verfolger absetzen.
Zwei Punkte beträgt momentan noch der Vorsprung auf Rang 16. Die Kurpfälzer zeigten sich unter größtem Druck schon des Öfteren nervenstark, wenn man an die 1:0-Erfolge bei den Würzburger Kickers oder im Spiel beim 1. FC Magdeburg zurückerinnert.
Im Kampfspiel gegen Regensburg zeigte sich die Hereinnahme von Tim Kister als zusätzlichen Stabilisator für die zuletzt schwächelnde Defensive als wirksam, womit von keinen großen Änderungen fürs Spiel bei den Hessen auszugehen ist. Doch trotz gut vorgetragener Angriffe haperte es wieder im Torabschluss – der ebenfalls ins Team gekommene Rechtsverteidiger Philipp Klingmann gab zwei der gefährlichsten Torschüsse ab.
Wie Uwe Koschinat bereits verkündet hat, wird Kapitän Dennis Diekmeier nach Ablauf seiner Rotsperre, dennoch für Klingmann zurück auf die rechte Abwehrseite ins Team rücken. Aziz Bouhaddouz, Kevin Behrens und auch Mario Engels konnten zwar ihre Gefährlichkeit schon mehrfach unter Beweis stellen – ob Bouhaddouz und Engels jedoch für Dienstag wieder eine Option darstellen, wird sich kurzfristig zeigen. Bouhaddouz laborierte an Problemen an der Achillesferse, Engels an muskulären Problemen.
Bei Wehen Wiesbaden dürften Sascha Mockenhaupt und Benedikt Röcker nach Ablauf ihrer Gelbsperren wieder in die gewohnte Abwehrformation rücken, dafür muss Trainer Rüdiger Rehm in der Offensive auf den Leistungsträger Stefan Aigner nach dessen fünfter gelben Karte verzichten. Der Routinier auf dem rechten Flügel leistete bereits zu sieben Toren die Vorarbeit – für ihn könnte der ebenfalls gute Vorlagengeber und ehemalige SVS-Akteur Moritz Kuhn ins Team stoßen.
Nachdem der SVWW aus zwei dramatischen Relegationsspielen gegen den FC Ingolstadt als Gesamtsieger hervorging und nach zehn Jahren Abstinenz in die 2. Liga zurückkehrte, war der Aufprall auf dem Boden der Realität zunächst ein harter. Bei einem Punkt und 16 Gegentoren aus den ersten fünf Spielen war die Euphorie zunächst schnell verflogen, doch Trainer Rehm stellte unter anderem von einer Vierer- auf eine Dreier-Abwehrkette um, womit sich langsam Erfolg einstellte.
Rehm fand eine Stammelf, die zu großen Teilen der Rückrunde in unveränderter Formation zusammenspielte. Die Hessen konnten bereits viermal auswärts gewinnen, sind aber unverändert das heimschwächste Team der Liga, wobei sie sich zuletzt in guter Form zeigten. Vor der Corona-Zwangspause beeindruckte das Rehm-Team mit einem 6:2-Erfolg beim VfL Osnabrück, bei dem der erfahrene Vollblutstürmer Manuel Schäffler drei seiner bereits 16 Saisontore erzielte. Nach der Zwangspause gab es einen 2:1-Erfolg über den VfB Stuttgart durch ein umstrittenes Elfmetertor in der Nachspielzeit sowie eine 0:1-Niederlage in Heidenheim.
Wehen Wiesbaden hat die Möglichkeit, sich mit einem Befreiungsschlag aus der Abstiegszone zu befreien und den SVS mit drei Punkten in der Tabelle zu überholen. Demgegenüber wird der SVS im Abstiegskampf sicher alles daran setzen, für eine ausgeglichene Auswärtsbilanz im direkten Duell zu sorgen. Dreimal traten die Sandhäuser noch zu Drittligazeiten bei den Hessen an. Zweimal siegten die Hessen, bis dem SVS der denkwürdige 4:0-Erfolg in der Aufstiegssaison 2011/12 gelang. Der heutige SVS-U23-Coach Frank Löning erzielte dabei drei Tore, und der heutige Torwarttrainer Daniel Ischdonat hielt den Kasten sauber. Das Hinspiel und damit bisher einzige Aufeinandertreffen in der 2. Liga endete in der Montagabendpartie am Hardtwald 0:0.
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