Hohe Hürde SV Darmstadt 98 nehmen

SV Sandhausen | erstellt am Do. 10.03.2022

… Merck-Stadion am Böllenfalltor um 18.30 Uhr bei dem um den Aufstieg kämpfenden Tabellenzweiten SV Darmstadt 98 punkten will. Doch der SV Sandhausen ist die Mannschaft der Stunde in der 2. Liga: Mit vier Siegen, drei Unentschieden und nur einer Niederlage belegt das Schwartz-Team hinter Werder Bremen und noch vor Darmstadt den 2. Platz der Rückrundentabelle, nachdem man die Hinrunde als Siebzehnter abgeschlossen hatte.

Der SVS ist nach dem Heimsieg gegen Hannover neun Spieltage vor Saisonende unter Alois Schwartz auf einem guten Weg in Richtung Klassenerhalt, und das allgemein gewachsene Selbstvertrauen wurde in Person von Verteidiger Chima Okoroji mit seinem Traumtor per direkt verwandeltem Eckball demonstriert, welches wohl bald bei der Auswahl zum „Tor des Monats“ März vertreten sein dürfte. 16:7 Torschüsse und die deutlicheren Torchancen gegenüber Hannover sind ein Beleg für die neue Sandhäuser Stärke, die auf eine schnörkellosere Spielweise setzen und schneller den Weg nach vorne suchen.

Darmstadt wäre Sandhausens Verteidiger Immanuel Höhn nach Ablauf seiner Gelbsperre wieder spielberechtigt, doch eher unwahrscheinlich, dass er an alter Wirkungsstätte neu in die Startformation rückt, da das Abwehrduo Dumic/Zhirov derzeit nichts anbrennen lässt. In der Winterpause wechselte mit Erich Berko ein zweiter Akteur diese Saison von Darmstadt nach Sandhausen. Auf Seiten der Lilien ist mit Klaus Gjasula der kompromisslose Abräumer vor der Abwehr wieder spielberechtigt, nachdem er nach bereits zehn gelben Karten seine Sperre abgebrummt hat.

Für den SV Darmstadt 98 steht gegen den SVS das zweite Freitagabend-Heimspiel in Folge an. Vergangene Woche stellten die Lilien in einem packenden Krimi im wahrsten Sinne des Wortes Aufstiegskampf unter Beweis. Der 1. FC Heidenheim führte bereits mit 2:0, ehe die Hessen in der Schlussviertelstunde die Partie durch Tore von Seydel, Tietz und Skarke in einen Sieg umwandelten. Trainer Torsten Lieberknecht: „Meine Mannschaft hat eine unglaubliche Energie und Moral gezeigt. Ich glaube, selbst nach einem 0:3 wäre mit Hilfe der Zuschauer noch alles möglich gewesen. Es war ein ganz wichtiger Sieg, aber wir werden nicht in Träumereien verfallen, sondern unsere Bodenbeständigkeit beibehalten.“

Zu Beginn der nächsten Saison soll die Fertigstellung mit der Einweihung der neuen Haupttribüne „Stadion am Böllenfalltor“ vollzogen werden. Möglicherweise geschieht diese sogar in der Bundesliga, was umso überraschender wäre, da die Hessen vor der Saison einen größeren Umbruch vollziehen mussten. Für den abgewanderten Trainer Anfang wurde Lieberknecht geholt, zudem gingen mit Rapp, Palsson, Zweitliga-Torschützenkönig Dursun sowie Höhn zum SVS vier Leistungsträger.

Die Neuzugänge Luca Pfeiffer vom dänischen Klub FC Midtjylland sowie Philipp Tietz vom SV Wehen Wiesbaden machten den Abgang Dursuns vergessen und bildeten in der Hinserie ein überragendes Sturmduo. Beide erzielten auch je zwei ihrer jeweils 12 Treffer beim 6:1-Hinspielsieg der Lilien am Sandhäuser Hardtwald, für das sich der SVS garantiert revanchieren will.

Trotz nur einer Darmstädter Niederlage in der Rückrunde folgte jedoch eine Sturmflaute ohne einen einzigen Treffer der beiden Torjäger, die seit Anfang Dezember anhielt. Gegen Heidenheim konnte Tietz allerdings sein erlösendes 13. Saisontor erzielen. Nachdem mit Manuel Riemann beim VfL Bochum ein ehemaliger Sandhäuser Torhüter in die Bundesliga aufgestiegen ist, könnte es ihm Marcel Schuhen bei Darmstadt gleichtun – zuletzt spielte Darmstadt 2017 im Oberhaus. Doch der auswärtsstarke SV Sandhausen ist am Freitag eine hohe Hürde.

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