
Kollektiver Torjubel nach dem 4:0 durch Fabian Schleusener. Bild: Siegfried Lörz
Eindrucksvoller 4:0-Heimerfolg des SVS im Kellerduell gegen Ingolstadt
SV Sandhausen | erstellt am Sa. 20.10.2018
Der heimische SVS siegte im Kellerduell über den FC Ingolstadt vor 5.653 Zuschauern hochverdient mit 4:0 Toren und hat seine Negativserie am Freitagabend beim Debüt von Trainer Uwe Koschinat beendet. Selten passte der Fangesang aus der Schwarz-Weißen Fankurve mit „Oh wie ist das schön, so was hat man lange nicht gesehn´, so schön, so schön“ zur Aktualität der kurpfälzischen Fußballerseele. Über neun Monate mussten die SVS-Fans auf einen Heimsieg, ganze vier Heimspiele auf einen Treffer ihrer Mannschaft warten.
Die von Beginn an aktiveren Gastgeber erwischten einen Traumstart. In der sechsten Minute dribbelte sich Fabian Schleusener durch den Ingolstädter Strafraum und konnte von Marvin Matip nur per Foulspiel gestoppt werden. Nach Rücksprache mit seinem Assistenten Dominik Jolk entschied Schiedsrichter Marco Fritz auf den Elfmeterpunkt. Andrew Wooten ließ sich diese Gelegenheit nicht nehmen und traf ins linke untere Eck zur 1:0-Führung (7.).
Sandhausens Andrew Wooten trifft per Strafstoß zur 1:0 Führung. Bild: Siegfried Lörz
Die Gäste erspielten sich in der Folge leichte Feldvorteile, fanden jedoch kein Mittel, sich gegen die sichere Sandhäuser Defensivreihe zwingende Torchancen zu erspielen. Die Gastgeber versuchten ihrerseits immer wieder durch schnell vorgetragene Konter Nadelstiche zu setzen und hatten Pech, als Leart Paqarada mit einem Gewaltschuss von halblinks das rechte Tor-Eck um einen Meter verfehlte (26.).
Im weiteren Verlauf der ersten Hälfte prägten vor allem Zweikämpfe und Standards das Geschehen. Unmittelbar vor dem Pausenpfiff gab es nochmal auf beiden Seiten hochkarätige Torchancen. Zunächst war es SVS-Stürmer Wooten der aus der Drehung aus 16 Metern das gegnerische Tor knapp verfehlte und im Gegenzug konnte Thorsten Röcher im letzten Moment an der Torraumlinie gemeinsam von Keeper Niklas Lomb und Philipp Klingmann beim Torschuss gehindert werden.
Sandhausen kam spielfreudig und engagiert aus der Pause und erspielte sich gleich drei gute Möglichkeiten. Zunächst schoss der Isländer Rurik Gíslason eine Direktabnahme übers Tor (48.) und kurz darauf verfehlte Felix Müller nach einem Konter das rechte Tor-Eck (49.). Vier Minuten später war es Philipp Förster, der am Strafraumrand zum Abschluss kommt, aber von der Ingolstädter Hintermannschaft im letzten Moment gestoppt wurde (53.). Die daraus resultierende Ecke köpfte Tim Kister übers Tor (54.).
Fabian Schleusener (ganz li./schwarzes Dress) köpft zum 3:0 ein. Bild: Siegfried Lörz
Mit etwas Glück gingen die Gastgeber mit 2:0 in Führung. Ingolstadts Benedikt Gimber und Torhüter Philipp Heerwagen sind sich bei einem Rettungsversuch an der Strafraumgrenze uneinig, wodurch der Ball bei Denis Linsmayer landete, der keine Probleme hat den aus 16 Metern mit dem Außenrist ins leere Tor zu befördern (66.). Das 2:0 war der Knackpunkt im Spiel. Während die Schanzer nun völlig von der Rolle waren, steigerten sich die Koschinat-Elf in einen wahren Spielrausch.
Der jederzeit gefährliche Schleusener sollte in der Folge zum Matchwinner werden. Nachdem er im Fallen vier Meter vor dem Tor den Ball über die Querlatte schoss (73.), machte er es fünf Minuten später besser, indem er eine Freistoßflanke von Müller per Kopfball ins lange Eck zum 3:0 beförderte (78.).
Nur acht Minuten später bediente Jansen mit einem Musterpass den schnellen Schleusener, der zwei Gegenspieler alt aussehen lässt und eiskalt an Keeper Heerwagen vorbei zum 4:0-Endstand vollendet (86.). Während sich die SVS-Profis von ihren begeisterten Fans feiern ließen, begaben sich die niedergeschlagenen und tief in der Krise befindlichen Ingolstädter zu ihre Fankurve, die sich jedoch schon Minuten vor dem Abpfiff bis auf einige wenige völlig geleert hatte.
Für Trainer Alexander Nouri war es die vierte Niederlage in Folge nach seinem Amtsantritt in der Audi-Stadt. Während bei den Schanzern schwere Zeiten bevorstehen, haben die Sandhäuser durch diesen eindrucksvollen Heimsieg wieder neuen Mut und Selbstvertrauen vor dem nächsten Auswärtsspiel am kommenden Samstag, den 27. Oktober bei Aufsteiger SC Paderborn gewonnen.
Neu-Coach Uwe Koschinat feierte einen perfekten Einstand gegen den Tabellenletzten aus Ingolstadt. Bild: Siegfried Lörz
Stimmen zum Spiel:
Otmar Schork: „Unser Spielglück ist heute zurückgekommen, begonnen mit dem Elfmeter. Es war extrem wichtig, heute in Führung zu gehen. Bis zur Halbzeit war es ein zähes Spiel. Aber je länger es dauerte, desto verdienter war der Sieg auch in der Höhe. Wir die bessere und aggressivere Mannschaft und haben die Freiräume optimal genutzt. Entscheidend war das 2:0, als Linsi den Fehler der Ingolstädter eiskalt ausgenutzt hat. Auf diesem Sieg können wir aufbauen.“
Uwe Koschinat: „Für mich war es eine große Herausforderung innerhalb einer Woche diese Mannschaft kennenzulernen und sie auf ein herausforderndes Spielsystem des FC Ingolstadt einzustellen. Ich habe in den ersten Minuten gemerkt, dass meine Mannschaft sehr initiativ und aktiv war und eine sehr gute Körpersprache auf den Platz gebracht hat. Wir waren griffig in den ersten Minuten und haben folgerichtig das 1:0 durch Andrew Wooten erzielt. In der zweiten Halbzeit hat der FCI dann umgestellt. Ich muss meiner Mannschaft ein großes Kompliment machen, dass sie aggressiv verteidigt und schnell gekontert hat. Am Ende ist das Ergebnis sehr deutlich, aufgrund der letzten 25 Minuten aber gar nicht so unverdient.“
SV Sandhausen – FC Ingolstadt 4:0 (1:0)
SV Sandhausen: Lomb – Klingmann, Kister, Verlaat, Paqarada – Linsmayer (C), Förster (63. Jansen) – Gislason, Müller (81. Vollmann) – Wooten (71. Behrens), Schleusener
FC Ingolstadt: Heerwagen – Neumann, Matip (C, 46. Benschop), Gimber – Pledl, Kerschbaumer, Krauße (79. Cohen), Gaus (70. Otavio) – Kittel, Kutschke, Röcher
Tore: 1:0 Wooten (7./FE), 2:0 Linsmayer (66.), 3:0 Schleusener (78.), 4:0 Schleusener (86.)
Zuschauer: 5.653
Schiedsrichter: Marco Fritz
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