Ratlosigkeit bei den Spielern des SV Sandhausen. Mit dem Schlusspfiff kassierte die Kocak-Elf den Treffer zum 1:2. Bild: AS Sportfotos

Ratlosigkeit bei den Spielern des SV Sandhausen. Mit dem Schlusspfiff kassierte die Kocak-Elf den Treffer zum 1:2. Bild: AS Sportfotos

Ein ganz bitterer Knockout – Sandhausen kassiert in der Schlussminute das 1:2

SV Sandhausen | erstellt am Mo 28.08.2017

Es war stark, was die Hardtwälder über weite Strecken im Spitzenspiel gegen die Fortuna aus Düsseldorf zeigten. Die 1:0 Führung unterstreicht das auch, doch dann schlug der Gast eben doch noch zurück und das auf äußerst bittere Weise: Den Knockout zum 1:2 kassierte die Mannschaft von Trainer Kenan Kocak erst mit dem Schlusspfiff.

Klar, dass danach die Köpfe hingen, schließlich war es quasi ein Deja-vu. Denn auch am ersten Spieltag in Kiel setzte es in der Nachspielzeit noch das 2:2. Kocak wirkte unmittelbar nach dem Schlusspfiff allerdings schon wieder recht aufgeräumt. Der Ilvesheimer ist Realist und sagte: „Auch wenn wir heute natürlich unbedingt gewinnen wollten, sollten wir anerkennen, dass wir uns nicht mit Mannschaften wie Fortuna Düsseldorf vergleichen können.“

Und da ist offenbar noch ein weiteres Problem, das Kocak hernach ganz offen ansprach: „Manche Spieler haben Luft für höchstens 60 Minuten, was teilweise auch früheren Verletzungen geschuldet ist.“ Da nun erst einmal die Länderspielpause ansteht, kann Kocak genau an diesem Problem gezielt arbeiten.

Doch zurück zum Spiel. Bis zur 38. Minute dominierte nur der SV Sandhausen. Düsseldorf hätte sich zu diesem Zeitpunkt deshalb auch nicht beklagen können, wenn der SVS bereits mit 2:0 vorne gelegen hätte. Doch es glückte eben „nur“ ein Tor: Das hatte Lucas Höler in der 22. Minute besorgt. Der Angreifer setzte einen Kopfball gefühlvoll gegen die Laufrichtung von Gäste-Keeper Raphael Wolf.

 

Sandhausens Lukas Höler mit einem Torschuss. AS Sportfotos

 

Vorausgegangen war eine bilderbuchmäßige Kombination von Linsmayer und Klingman, die sich auf der rechten Außenbahn durchgespielt hatten. Was folgte war eine passgenaue Flanke, die Höler perfekt vollendete. Für die Gäste war der Sandhäuser Strafraum hingegen Sperrbezirk – nichts nennswertes kam durch.

Nach dem Wechsel war dann sofort zu spüren, dass Düsseldorf noch lange nicht aufgegeben hat. Die Fortuna kam entschlossener aus der Kabine und wurde schließlich auch belohnt. Bebou stand in der 52. Spielminute goldrichtig und drückte den Ball über die Linie.

Danach war es ein offener Schlagabtausch. Mit Chancen auf beiden Seiten. Und als sich beide Seiten offenbar bereits mit einem Remis angefreundet hatten, schlug die Stunde von Rouwen Hennings, der erst in der Schlussphase eingewechselt worden war. Hennings schnappte sich einen langen Ball an der Strafraumgrenze und schoss ihn in Torjäger-Manier ins lange Eck.
 
Doch bei all der Enttäuschung im Sandhäuser Lager, Mut machte der Auftritt allemal. Er hat nämlich eindrucksvoll verdeutlicht, dass der SVS in dieser Saison einen weiteren Schritt nach vorne gemacht hat und in dieser Form wohl auch nichts mit dem Abstieg zu tun haben wird.

SV Sandhausen: Schuhen – Klingmann, Kister, Knipping, Paqarada – Karl (71. Förster), Linsmayer – Daghfous, Zejnullahu (53. Zenga), Derstroff (56. Wright) – Höler
Fortuna Düsseldorf: Wolf – Ayhan, Hoffmann, Gießelmann – Zimmer, Bodzek, Schmitz (46. Lovren) – Sobottka, Neuhaus (75. Hennings) – Kujovic, Bebou (90. Bormuth)

Tore: 1:0 Höler (22.), 1:1 Bebou (52.), 1:2 Hennings (90.)
Zuschauer: 6769

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