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Die Nichtabstiegs-Spezialisten – Auch in dieser Saison könnte der SV Sandhausen wieder das Glück des Tüchtigen haben
SV Sandhausen | erstellt am Do. 17.02.2022
Denn der SVS ist im neuen Jahr super angekommen. Im ersten Spiel in 2022, das im heimischen Hardtwaldstadion stattfand, setzte sich der Dorfclub mit 2:0 gegen Erzgebirge Aue durch.
Es war ein Duell, das viele im Vorfeld schon als eine Art Abstiegsendspiel für den SVS bezeichneten. Das war zwar ein wenig überspitzt formuliert, aber Zeit für einen Heimdreier war es allemal. Dieser Sieg war der erste in dieser Saison und es kommt noch krasser, denn das letzte Erfolgserlebnis vor heimischer Kulisse lag gar fast neun Monate zurück. Mit dem 2:0 Auswärtssieg beim Karlsruher SC, der nur wenige Tage später folgte, ist wieder Aufbruchstimmung am Hardtwald zu erkennen.
Aus dem Schneider ist man freilich noch lange nicht, doch es sieht tatsächlich danach aus, als würde es auch in dieser Saison wieder Mannschaften geben, die noch größere Probleme haben und Sandhausen somit erneut drin bleiben. Sollten sie es am Ende tatsächlich schaffen, wäre es natürlich auch verdient, andererseits würde man aber sprichwörtlich mit einem blauen Auge davon kommen, denn selbst Klubchef Jürgen Machmeier, der seit vielen Jahren das Herzstück der Sandhäuser ist, wird die Augen nicht davor verschließen können, dass die Herangehensweise insgesamt sehr unglücklich und wenig professionell war.
Wer nun meint, dass es für solch ein Urteil mitten in der Runde noch viel zu früh sei, der sollte sich mal anschauen, was bislang alles in Sandhausen passiert ist. Nur mal so zur Erinnerung: Da es in der vergangenen Saison nicht lief und man wieder mal nur mit viel Glück dem Abstieg von der Schippe gesprungen ist, startete man einen nahezu kompletten Neuanfang. So gut wie kein Stein wurde auf dem anderen gelassen. Nimmt man die erst kürzlich beendete Winterpause hinzu, so haben Sandhausen seit der Sommerpause 24 Spieler verpflichtet.
Alles nicht verwerflich, wenn man sich neu ausrichten will, allerdings zeugen die insgesamt 8 Neuen im Wintertransferfenster davon, dass der Plan im Sommer nicht aufgegangen ist. Mikayil Kabaca arbeitet beim SVS als Sportlicher Leiter und muss sich diesbezüglich kritisch hinterfragen. Doch bei all der Kritik, steht am Ende der Klassenerhalt, hat der SVS alles richtig gemacht. So wie schon seit Jahren, in denen Sandhausen für viele Experten immer zu den Topfavoriten auf den Abstieg zählt. Die größten Konkurrenten um den direkten Abstieg werden wohl Aufsteiger Ingolstadt und Aue sein. Und Aue hatte man mehr als nur drauf. Sandhausen war dem Ost-Club überlegen, bei konsequenterer Chancenverwertung hätte sich Aue auch über 0:4 nicht beschweren dürfen. Das macht Mut.
Die Einkaufspolitik hingegen nur bedingt. So wurde bekanntlich auch ein Maurice Deville aus der 3.Liga vom 1. FC Saarbrücken verpflichtet. Ein 1,94 Meter großer Stürmer, der von 2017 bis 2020 auch beim SV Waldhof unter Vertrag stand. Genau solch einen großen Angreifer suchten auch die „Buwe“ in der Winterpause. Trotzdem wäre es nur schwer vorstellbar gewesen, dass man Deville an den Alsenweg zurückgeholt hätte, schließlich war er in Saarbrücken kein wirklicher Stammspieler. Der SVW entschied sich für Pascal Sohm und hat damit wohl den deutlich besseren Fang gemacht.
Und wer weiß, vielleicht kreuzen sich die Wege beider Vereine ja schneller als gedacht. Viele Waldhoffans träumen davon, dass ihr Verein am Saisonende auf dem 3.Platz landet und somit in die Relegation müsste. Als Gegner könnte dort der SV Sandhausen warten, wenn der die Zweitligarunde als Drittletzter abschließt.
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