
SV Sandhausen vs.SSV Jahn Regensburg 2017 - Nr. 9 Lucas Hoeler beim 2-0. Hoeler wurde an den Erstligisten SC Freiburg verkauft. Bild: AS Sportfotos
Der SVS will positiven Lauf in der 2. Saisonhälfte fortsetzen
SV Sandhausen | erstellt am Do. 18.01.2018
Mit 27 Punkten aus 18 Spielen rangieren die Kurpfälzer als stärkstes Heimteam auf einem überraschenden 5. Tabellenplatz.
Die Kicker vom Hardtwald konnten im bisherigen Saisonverlauf das ein und andere Mal mit einer wechselnden taktischen Ausrichtung überraschen. Trainer Kocak lässt offensiv und variabel spielen. Und so war der positive Saisonstart damit zu begründen, dass man gegen starke Gegner wie Ingolstadt und Union Berlin oder beim Spiel in Dresden bei einer Dreier-Abwehrkette keine Gegentore zuließ.
SV Sandhausen vs. 1.FC Kaiserslautern 2017 – SVS Keeper Marcel Schuhen hat das Leder gefangen. Bild: AS Sportfotos
Trotz des schmerzhaften DFB-Pokal-Aus beim Regionalligisten FC Schweinfurt ließ sich die Mannschaft nicht aus der (Erfolgs-) Spur bringen und stürmte nach sieben Spieltagen auf Platz 2. Ernüchterung folgte dem raschen Höhenflug in Form einer kleinen Durststrecke in der zweiten Hälfte der Hinrunde, als aus neun Spielen nur noch zwei Siege heraussprangen. Besonders in den letzten beiden Partien des Jahres zeigte der SVS wieder sein wahres Gesicht, indem er zu Hause die starken Bielefelder sowie Überraschungs-Herbstmeister Holstein Kiel bezwingen konnte.
Da die Kurpfälzer bei weitem nicht zu den finanzstärksten Klubs der Liga zählen und Jahr für Jahr mit bescheidenen Mitteln hausieren müssen, konnten die Verantwortlichen keine Hochkaräter, mit Ausnahme von Mittelfeldspieler Nejmeddin Daghfous aus Würzburg, an den Hardtwald transferieren. Unter den 13 Zugängen befinden sich sechs hoffnungsvolle Talente aus der Regionalliga, die spürbar noch etwas Zeit zum Akklimatisieren brauchen.
Sandhausens Tim Kister beim Kopfball auf das Duisburger Tor. AS Sportfotos
Großes Pech hatten an neuer Arbeitsstätte Mirco Born und Robert Herrmann, die sich in der Vorbereitung schwer verletzten. Torhüter Marcel Schuhen hat sich als Knaller-Ersatz zur uneingeschränkten Nummer 1 etabliert. Der Keeper hat großen Anteil, dass sein Team mit nur 18 Gegentreffern die beste Defensive in der 2. Liga stellt.
Otmar Schork, Geschäftsführer Sport, ist mit dem bisherigen Saisonverlauf zufrieden: „Die wenigen Gegentore zeigen, wie gefestigt die Mannschaft ist. Was noch fehlt, ist die Effizienz und Kaltschnäuzigkeit im Abschluss. Wir müssen uns noch häufiger mit Toren belohnen. In den Partien gegen Düsseldorf, St. Pauli, Duisburg oder Nürnberg waren durchaus mehr Punkte möglich – wir waren stets mit dem Gegner auf Augenhöhe.“
Erfolgscoach Kenan Kocak hat beim SV Sandhausen bis 2020 verlängert. AS Sportfotos
Besonderes Augenmerk galt dem Sturmduo Lucas Höler und Richard Sukuta-Pasu, die in vorderster Front prächtig harmonierten und zusammen auf 13 Saisontoren kamen. Dieses Duo wurde nun durch den Abgang von Höler zum Erstligisten SC Freiburg gesprengt. Die Verantwortlichen am Hardtwald kamen zum einen dem Wechselwunsch des Spielers nach, und zum anderen war die Rekordablösesumme in Höhe von angeblich 1,1 Millionen Euro plus möglichen 400.000 Euro Nachschlag im Erfolgsfall, angesichts der hohen finanziellen Verbindlichkeiten in Höhe von etwas mehr als fünf Millionen Euro wegen des Stadion-Ausbaus, sehr willkommen.
Es gab beim Zweitligisten zudem etwas sehr positives zu vermelden. Am heutigen Donnerstag gab der SV Sandhausen die Vertragsverlängerung mit seinem Trainer Kenan Kocak bekannt. Der 37-jährige unterschrieb einen Vertrag bis bis 2020. Mit Flügelspieler Rurik Gislason konnte vom Ligakonkurrenten 1. FC Nürnberg ein Neuzugang an den Hardtwald verpflichtet werden.
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