Sandhausens Zenga am Ball. Spiel SV Sandhausen vs. Werder Bremen. AS Sportfoto
Der SV Sandhausen will bei Dynamo Dresden Aufwärtstrend fortsetzen
SV Sandhausen | erstellt am Do. 28.10.2021
Auch wenn dem runderneuerten Team vom Hardtwald am letzten Spieltag beim 2:2-Unenstchieden gegen den SV Werder Bremen durch den späten Ausgleichstreffer der Hanseaten in der Nachspielzeit der erste Saisonheimsieg verwehrt blieb, so zeigt die Formkurve unter dem neuen Trainer Alois Schwartz nach oben. Am Samstag um 13.30 Uhr möchte das Schwartz-Team den Aufwärts- und Auswärtstrend nach zuletzt vier Punkten aus zwei Auswärtsspielen bei Aufsteiger Dynamo Dresden bestätigen.
Pascal Testroet, zweifacher Torschütze gegen Bremen: „In Rostock haben wir uns gegen die Niederlage gestemmt, gegen Bremen haben wir ein gutes, aktives Spiel gemacht. Das muss unser Weg sein.“ Der SVS erspielte sich in der Tat so viele Chancen wie in noch keinem Spiel der Saison, wobei der kopfballstarke Testroet ungemein von dem Zusammenspiel von Bashkim Ajdini und Dennis Diekmeier auf der rechten Seite profitierte. Unter Schwartz kommt eine höhere taktische Flexibilität hinzu.
Nach langen Verletzungspausen sind die Erfahrung und die Präsenz von Testroet und Diekmeier, die beide jeweils erst ihren fünften Saison-Einsatz absolvierten, für das Team von großem Vorteil. Testroet schwingt sich mit seinen drei Saisontoren zugleich zum Sandhäuser Top-Torschützen auf, was Indiz genug für die bisherige Angriffsflaute ist. Der Stürmer könnte gemeinsam mit Alexander Esswein und Tim Kister einer von drei ehemaligen Dresdner Akteuren sein, die gegen ihren Ex-Verein auflaufen.
In den letzten zehn Jahren wurde aus dem sächsischen Traditionsverein Dynamo Dresden eine regelrechte Fahrstuhlmannschaft, in denen man nach Abstiegen drei Mal in die 2. Liga zurückkehrte. Die letzte Abstinenz aus der 2. Liga dauerte für den achtmaligen Meister der ehemaligen DDR dabei aber nur ein Jahr bis zum Wiederaufstieg dieses Jahr. Damit mehr Konstanz einkehrt, wird unter dem Sport-Geschäftsführer Ralf Becker seit einem Jahr ein Weg eingeschlagen, der weg von vermeintlichen Heilsbringern und Einzelkönnern mehr zu einer jungen, hungrigen Mannschaft, deren Kern aus der Aufstiegsmannschaft besteht und wo der Teamgedanke im Vordergrund steht, geht.
Als in der vergangenen Saison nach vier sieglosen Partien der Aufstieg gefährdet war, wurde dennoch die Reißleine gezogen und sechs Spiele vor Saisonende für den routinierten Coach Markus Kauczinski der noch unerfahrenere Alexander Schmidt, der zuvor Türkgücü München trainierte, geholt.
Schmidt schaffte den Aufstieg und legte in dieser Saison einen Traumstart hin, musste aber zuletzt mit seinem Team Lehrgeld bezahlen. Ralf Becker zur Situation: „Wir wissen um unsere Rolle als Aufsteiger. Es ist keine Selbstverständlichkeit, dass ein Aufsteiger zehn Punkte aus den ersten fünf Spielen holt. Drei Punkte aus den sechs letzten Partien verdeutlichen das. Wenn man sich vor Augen führt, dass fünf der insgesamt sieben Aufsteiger aus den letzten drei Jahren bereits wieder abgestiegen sind, wird deutlich, wie viel Aufwand man betreiben muss, um sich nachhaltig in der 2. Liga zu etablieren.“
Die Sachsen mussten zuletzt einige schwerwiegende Ausfälle wegstecken: So müssen der ehemalige Sandhäuser Tim Knipping (Kreuzband- und Innenbandriss), Borrello (Mittelfußbruch) und Vlachodimos (Kreuzbandriss) längerfristig ersetzt werden. Im heimischen Rudolf-Harbig-Stadion konnte das junge Team, das in der Abwehr gespickt ist mit erfahrenen Spielern wie dem vom englischen Zweitligisten Barnley gekommenen österreichischen Neuzugang Michael Sollbauer und Chris Löwe allerdings drei seiner fünf Heimspiele gewinnen.
„Heim-Daferner“ ist dabei der erfolgreichste Torschütze im Schmidt-Team, der Stürmer erzielte alle seine fünf Treffer daheim. Zu einem Vorteil könnte für die Kurpfälzer die etwas längere Pause gegenüber Dresden werden, das am Mittwochabend im DFB-Pokal gegen den FC St. Pauli nach einer 2:3-Heimniederlage nach Verlängerung in der 2. Runde ausschied.
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