
Archivbild - Spiel gegen Jahn Regensburg / 2020. AS Sportfoto
Der SV Sandhausen steht bei Jahn Regensburg auf dem Prüfstand
SV Sandhausen | erstellt am Fr. 30.07.2021
Der Start in die neue Spielzeit hätte für die beiden Klubs, die letzte Saison bis zuletzt um den Klassenerhalt kämpften, nicht unterschiedlicher verlaufen können, denn während die Regensburger mit einem 2:0-Auswärtssieg bei Darmstadt 98 begannen, startete der SVS mit der Heimniederlage gegen Fortuna Düsseldorf.
Die letzte Partie, in der die Sandhäuser auswärts punkteten, datiert mittlerweile vom 6. Dezember letzten Jahres, als man drei Punkte aus Würzburg mitnahm, doch das fast runderneuerte Team des SVS gab beim Saisondebüt streckenweise Anlass zur Hoffnung, dass sich einiges bessert. „Wir haben gut gegen den Ball gearbeitet, und das Umschaltspiel hat gut funktioniert“, zog Coach Gerhard Kleppinger ein Fazit, das sich vor allem auf dreißig Minuten der ersten Halbzeit bezog.
Die Neuzugänge Chima Okoroji und Gianluca Gaudino waren belebende Elemente auf der in der letzten Saison oft lahmenden linken Seite und erhöhen das spielerische Vermögen des SVS genauso wie Bashkim Adjini und Cebio Soukou auf rechts. Gaudino: „Wir haben gezeigt, dass wir in dieser Saison mit der Mannschaft was erreichen wollen. Abgesehen vom Ergebnis ist uns das heute gelungen“. Stürmer Pascal Testroet, der mit Achillessehnenproblemen zur Halbzeit ausgewechselt werden musste, wurde öfter gut in Szene gesetzt, doch es mangelte an der Chancenverwertung.
Die Aussichten stehen nicht schlecht, dass sowohl Testroet wie auch Kapitän Dennis Diekmeier nach überstandenem Syndesmosebandriss und noch etwas Trainingsrückstand beim Spiel in Regensburg mit dabei sind. Durch den Heimsieg über den FC St. Pauli konnte sich auch Jahn Regensburg erst am letzten Spieltag der vergangenen Saison aller Abstiegssorgen entledigen, wodurch die Oberpfälzer ins fünfte Zweitliga-Jahr in Serie gehen. Baustellen waren die Schwächen bei gegnerischen und eigenen Standards sowie das Toreschießen bei 37 erzielten Treffern.
Namhafteste Verstärkung für die Defensive ist von Ligakonkurrent Erzgebirge Aue Steve Breitkreuz – in der Offensive soll der beste Torschütze Andreas Albers unter anderem Unterstützung von Neuzugang Aygün Yildirim erhalten, der 14 Tore für den Drittligisten SC Verl erzielte, aber wegen eines Fußbruches bisher ausfiel. Für die Außenbahnen kamen die jungen und dynamischen Konrad Faber vom SC Freiburg II sowie der neuseeländische Nationalspieler Sarpreet Singh, der vom FC Bayern München II ausgeliehen wurde, um die Abgänge von Sebastian Stolze zu Hannover 96 und Albion Vrenezi zum finanzkräftigen Drittligisten Türkgücu München aufzufangen.
Mit dem Regensburger Mannschaftskapitän Benedikt Gimber und Torhüter Thorsten Kirschbaum stehen zwei Akteure mit Sandhäuser Vergangenheit im Kader der Oberpfälzer. Kirschbaum hütete in der Drittligasaison 2009/10 das Tor des SVS und wechselte zu dieser Saison nach Regensburg, wo er sich aber hinter dem zuverlässigen Stammtorhüter Alexander Meyer einreihen muss. Umgekehrt tritt Okoroji in seinem ersten Auswärtsspiel für den SVS bei seinem Ex-Klub an, für den er in der Saison 2019/20 34 Zweitligaspiele bestritt.
Jahn-Geschäftsführer Christian Keller ist stolz darauf, den effizientesten deutschen Profiklub zu führen: „Wir hatten den geringsten Personalaufwand und haben die höchsten Umsatzrendite erzielt“. Ziel ist es, erneut so schnell wie möglich die 40-Punkte-Marke zu erreichen. Jahn-Trainer Mersad Selimbegovic: „Ich zweifle nicht daran, dass wir unser Ziel auch in der bestbesetzten 2. Bundesliga aller Zeiten schaffen“.
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