
Bild: AS Sportfotos
Der sport-kurier im Gespräch mit Sandhausens Geschäftsführer Sport Otmar Schork
SV Sandhausen | erstellt am Mo. 30.07.2018
Herr Schork, wie sind Sie mit dem stand der Vorbereitung eine Woche vor dem Saisonstart zufrieden?
Otmar Schork: Wir hatten ein sehr gutes, intensives Trainingslager in Bad Wörrishofen, wo wir bereits zum fünften Mal waren, absolviert. Die Mannschaft hat mit dem Trainerteam sehr gut gearbeitet, die Neuzugänge haben sich sehr schnell integriert. Die bisherigen Testspiele waren von gewichtiger Bedeutung, auch wenn die Ergebnisse hierbei keine Rolle spielten. Wichtig war, dass wir uns für den Saisonauftakt in Fürth in Form bringen und uns den Feinschliff holen.
Team 2018/2019 SV Sandhausen – 2. Bundesliga. AS Sportfotos
Der Spielerkader wurde ganz schön durchgemischt, zehn Spieler gingen, zehn neue kamen.
Schork: Die Fluktuation war zwar groß, dennoch haben wir den Stamm behalten können. Die ersten 17 Spieler aus dem letztjährigen Kader, bis auf Richard Sukuta-Pasu, sind alle noch da. Von daher war es wichtig frischen Wind rein zu bringen und mit hungrigen, talentierten Spielern mit entsprechender Erfahrung aufzustocken. Wir glauben, dass sich die Neuen relativ schnell an die Zweite Liga und an das Spielsystem von Trainer Kenan Kocak gewöhnen.
Möchten sie noch mal so eine verrückte und bis zum Schluss spannende Saison wie zuletzt erleben?
Schork: Wir haben über weite Strecken der vergangenen Saison einen richtig guten Fußball gespielt. Nur haben wir uns leider zu wenig mit Toren belohnt, weil uns einfach die Killermentalität gefehlt hat. In den letzten drei Spieltagen wurde es dann, auch weil die ausgeglichene Liga total verrückt spielte, nochmals eng. Aber ich denke, dass es eine gute Runde für uns war. Ich erwarte, dass wir uns weiter stabilisieren werden und selbstbewusst auftreten mit dem nötigen Respekt vor dieser zweiten Liga.
Wie lautet Ihr Saisonziel?
Schork: Ein Saisonziel sollte man nicht am Tabellenplatz ausmachen. Das Ziel ist nach wie vor eine sorgenfreie Saison – das steht über allem. Was möglich ist, haben wir in der letzten Saison gesehen, wo wir über 30 Spieltage auf einem einstelligen Tabellenplatz standen. Ich glaube, dass auch in diesem Jahr die Liga wieder sehr ausgeglichen sein wird. Mit Hamburg und Köln sind zwei Hochkaräter hinzugekommen, die sicherlich auch die Topfavoriten sind. Zum erweiterten Kreis zähle ich noch Ingolstadt, Bochum und Union Berlin.
Spielszene aus dem Testspiel SV Sandhausen – VfB Stuttgart. AS Sportfotos
Wer zählt ganz besonders zu den abstiegsbedrohten Mannschaften?
Schork: Die Breite der Liga lässt nicht zu, im Vorfeld den Kreis der Abstiegskandidaten auszuwählen. Letztes Jahr haben alle drei Aufsteiger eine tolle Saison gespielt und zählten am Ende mit zu den Überraschungen.
Zum ersten Heimspiel gastiert gleich der Hamburger SV. Ein sicherlich außergewöhnliches und sehr bedeutendes Spiel für den SVS.
Schork: Wir freuen uns sehr darüber, dass der HSV sein allererstes Auswärtsspiel in der Zweiten Liga bei uns austragen darf. Den großen Dino aus der 1. Liga gleich zu Beginn am Hardtwald – das macht uns alle stolz und wir hoffen, dass wir dann am 2. Spieltag auch ein ausverkauftes Haus mit toller Atmosphäre haben werden. Der HSV verfügt über einen hochkarätigen Spielerkader und ich bin mal gespannt, wie sie in die Saison starten und die neue Liga annehmen werden.
Mit Köln und Hamburg sind zwei Zugpferde dabei. Der Zuschauerschnitt dürfte nicht nur deshalb etwas nach oben korrigiert werden.
Schork: Den Zuschauerschnitt möchten wir natürlich anheben. Wir haben mit Dag Heydecker einen erfahrenen Marketingexperten aus der 1. Liga bei Mainz 05 hinzubekommen. Das wird sich positiv auswirken. Mit seinem zusammengestellten Team wird er mit der nötigen Manpower an die Sache herangehen und mit gezielten Aktionen wie die Dauerkartenaktion und dem Slogan „Wir sind anders“ einen Mehrwert bekommen. Bei der Fan-Arena während der WM konnte man schon erkennen, dass wir verstärkt und ganz anders wahrgenommen werden.
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