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Das Tore schießen vergessen – Sandhausen musste sich Braunschweig trotz guter Vorstellung mit 0:1 geschlagen geben
SV Sandhausen | erstellt am Sa 25.02.2017
Diesmal musste sich die Mannschaft von Trainer Kenan Kocak Eintracht Braunschweig geschlagen geben. Nach 90 umkämpften Minuten stand es 0:1 (0:0) für den Traditionsverein.
Alles in allem eine Pleite, die ärgerlich war, denn Sandhausen bewegte sich erneut mindestens auf Augenhöhe. Das sah auch Kocak so: „Ich finde, dass wir das gerade in der ersten Halbzeit sehr gut gemacht haben. Das Problem war, dass wir aus unseren Chancen kein Kapital schlagen konnten und das ist gegen eine Mannschaft wie Braunschweig, die sehr diszipliniert gegen den Ball arbeitet, schlecht.“ Und weiter: „In Sachen Mentalität kann ich meiner Mannschaft keinen Vorwurf machen. Wir werden dieses Spiel analysieren und dann geht es weiter.“
SV Sandhausen vs. Eintracht Braunschweig – Nr. 9 Lucas Höler (SVS) scheitert mit einem Schuss auf das Braunschweiger Tor. AS Sportfotos
Der SVS zeigte von Beginn an, dass er unbedingt zurück in die Erfolgsspur möchte. Wooten (4.), Gordon (6.) und Roßbach (10.) hatten die ersten Möglichkeiten. Weitere vielversprechende Angriffe folgten. Die größte Möglichkeit hatte die Heim-Elf in der 27. Minute. Nach einer Pledl-Ecke verlängerte Kister den Ball per Kopf in den Fünfmeterraum der Braunschweiger, wo ihn Derstroff ebenfalls per Kopf in Richtung Gäste-Tor beförderte. Die Zuschauer hatten hier schon den Torschrei auf den Lippen, doch Eintracht-Keeper Fejzic kratzte ihn in Weltklassemanier noch von der Linie. Danach stocherte Gordon die Kugel zwar noch über die Linie, da Fejzic aber die Hand am Ball hatte, wurde diese Aktion abgepfiffen.
Der Schiedsrichter hatte diese Aktion absolut richtig beurteilt. In der 71. Minute lag er aber sehr zum Leidwesen der Sandhäuser daneben: Dem Abstaubertor durch Braunschweigs Boland ging ein klares Stoßen gegen Gordon voraus. Der Verteidiger konnte somit im vorentscheidenden Luftduell nicht eingreifen. „Es war ein klares Foul“, erklärte auch Kocak danach, „das ist natürlich sehr ärgerlich für uns.“
Zurück zum Spiel. Sandhausen ließ sich von der Fehlentscheidung nicht beirren. Die Kocak-Elf gab weiter Gas und lief unermüdlich an. Pech hatte Pledl, der mit einem Freistoß an Fejzic scheiterte, der nun immer mehr ins Blickfeld rückte und seiner Mannschaft mit sehenswerten Paraden die drei Punkte sicherte.
Sandhausens Keeper Knaller greift einen Flankenball weg. Szene aus SV Sandhausen vs. Eintracht Braunschweig. AS Sportfotos
Thorsten Lieberknecht, der in Braunschweig als Trainer arbeitet und einst auch für den SV Waldhof als Spieler im Einsatz war, sparte dann auch nicht mit Lob: „Fejzic war heute unser Matchwinner.“ Außerdem lobte er den SV Sandhausen in den höchsten Tönen, schwärmte vom attraktiven Fußball, den die Hardtwälder unter Kocak spielen. Nur eines schien ihn sehr zu verwundern: das geringe Zuschaueraufkommen. Gerade mal 4721 Zuschauer kamen ins Hardtwaldstadion.
Rund 1000 davon werden zudem Braunschweiger gewesen sein. Lieberknecht: „Sandhausen spielt so ein tollen Fußball. Sie hätten mehr Zuschauer verdient. Ich kann das wirklich nicht nachvollziehen.“
SV Sandhausen – Eintracht Braunschweig 0:1 (0:0)
SV Sandhausen: Knaller – Klingmann, Kister (28. Knipping), Gordon, Roßbach – Kulovits (73. Lukasik), Linsmayer – Pledl, Derstroff (65. Sukuta-Pasu) – Höler, Wooten
Eintracht Braunschweig: Fejzic – Ofosu-Ayeh, Decarli, Valsvik, Reichel (C), Moll (88. Matuschyk), Boland, Zuck (82. Hochscheidt), Hernandez, Nyman, Kumbela (65. Abdullahi)
Tore: 0:1 Boland (71.)
Zuschauer: 4.721