Lewis Holtby (HSV). Bild: Siegfried Lörz

Lewis Holtby (HSV). Bild: Siegfried Lörz

Bundesliga-Dino HSV feiert 2. Liga-Auswärtspremiere am Hardtwald

SV Sandhausen | erstellt am Do. 09.08.2018

Die Vorfreude am Hardtwald ist, trotz der 1:3-Auftaktniederlage in Fürth riesengroß.

SVS-Geschäftsführer Sport Otmar Schork: „Wir freuen uns sehr darüber, dass der HSV sein allererstes Auswärtsspiel in der Zweiten Liga bei uns austragen darf. Den großen Dino aus der 1. Liga gleich am Hardtwald – das macht uns alle stolz, und wir hoffen, dass wir dann am 2. Spieltag auch ein ausverkauftes Haus mit toller Atmosphäre haben werden.“ Die Hoffnung auf ein Fußballfest wird sich erfüllen, doch beide Vereine starteten mit einem sportlichen Dämpfer in die Saison und wollen mit Zählbarem einen richtigen Fehlstart verhindern, bevor es ins DFB-Pokal-Wochenende geht.

Nach der 1:3-Auftaktniederlage in Fürth hielt Schork jedoch auch fest, dass „bei der Art und Weise, wie wir gespielt haben von einem Fehlstart keine Rede sein kann“. Von der Schlussviertelstunde abgesehen entspricht das der Wahrheit, auch wenn der SVS nach dem Führungstreffer durch Philipp Klingmanns Sonntagsschuss am Samstag etwas zu sehr in den Verwaltungsmodus umschaltete. Lange hielt die Dreier-Abwehrkette, doch als es schlussendlich zu Nachlässigkeiten um den langjährigen Abwehrrecken Tim Kister sowie Neuzugang Aleksandr Zhirov kam, war die Niederlage nicht mehr abzuwenden.

Kenan Kocak ist mit seinem Team mit einer Niederlage in die Saison gestartet. Gegen den HSV soll und muss etwas Zählbares her. S. Lörz

„Da haben wir Geschenke verteilt. Wer solche Fehler macht, hat solche Gegentreffer verdient“, so Trainer Kenan Kocak.
Drei Fürther Wechsel innerhalb von sieben Minuten sorgten für eine Änderung des Spielgeschehens, während Kocaks offensiven Wechsel nach dem Tor zum 1:2 keine Wende mehr herbei führten. Besonders Neuzugang Felix Müller wie auch Rückkehrer Erik Zenga oder Rurik Gislason rechtfertigten mit Einsatz ihre Startelf-Nominierungen im neuformierten Kocak-Team, doch die nötige Durchschlagskraft fehlte noch. Mit Neuzugang Kevin Behrens, der in Fürth noch seine Rot-Sperre aus dem Relegationsspiel mit Saarbrücken abzubrummen hatte, bietet sich Kocak im Spiel gegen Hamburg eine weitere Offensivoption.

Unter größerem Druck vor dem Duell des 2. Spieltags steht der Hamburger SV, neben Köln einer der beiden großen Aufstiegsfavoriten. Nach dem schmerzhaften Abstieg und dem Stillstand der Bundesligauhr war der Aufprall in der Realität der 2. Liga für den ruhmreichen HSV mit der 0:3-Heimniederlage gegen Holstein Kiel hart.

Der sechsfache Deutsche Meister und Europapokalsieger der Landesmeister von 1983 (entspricht der heutigen Champions League) hat auch für die 2. Liga einen schlagkräftigen Kader beisammen, doch Kapitän und Spielgestalter Lewis Holtby nahm nach der Auftaktpleite kein Blatt vor den Mund: „Wir haben aufgehört, vernünftig Fußball zu spielen. Es war desaströs“.

Holtby mit 101 Bundesligaeinsätzen für den HSV ist genauso wie Neuzugang Jairo mit 72 Bundesligaspielen für Mainz einer der namhaften Mittelfeldspieler, zudem könnte das 18-jährige Stürmertalent Jann-Fiete Arp, der blieb statt zum FC Bayern München zu wechseln, zu seinem ersten Zweitligaeinsatz kommen. Doch dem SVS könnte zugutekommen, dass die Hamburger verletzungsbedingt noch eine Weile auf ihre etatmäßigen Verteidiger Jung und Papadopoulos – zudem vermutlich weiterhin auf Aaron Hunt – verzichten müssen. Der schottische Neuzugang David Bates zeigte sich gegen Kiel auch als Schwachstelle in der Abwehr. Die Zielsetzung unter Trainer Christian Titz, gebürtiger Mannheimer und in der Jugend beim SV Sandhausen aktiv, bleibt die Rückkehr in die Bundesliga.

Nejmeddin Daghfouswird wegen eines Kreuzbandrisses längere Zeit ausfallen. Bild: S. Lörz

Verletzungssorgen gibt es auch bei der Kocak-Truppe. Stürmer Karim Guédé, der zu Beginn der Saison vom SC Freiburg kam, zog sich am vergangenen Sonntag im Training einen Innenbandanriss im linken Knie zu. Nach ersten Untersuchungen fällt der 33-Jährige mehrere Wochen aus. Noch schlimmer hat es Mittelfeldspieler Nejmeddin Daghfous erwischt. Der 31-Jährige erlitt ebenfalls im Training einen Kreuzbandriss im rechten Knie und wird bis zu sechs Monaten nicht zur Verfügung stehen. Derzeit wird darüber entschieden, ob sich Daghfous einer Operation unterzieht.

Der SV Sandhausen wird so oder so die Außenseiterrolle annehmen müssen, hat aber dennoch alle Chancen auf eine Überraschung. Die Euphorie rund um den Hardtwald ist riesig vor dem ersten Heimspiel einer attraktiven Saison. Einige hundert Dauerkarten mehr wurden bereits abgesetzt, und die Fans bereiten sich auf eine besondere Choreografie für Sonntag vor. Bei etwas erträglicheren Temperaturen wie in Fürth ist alles angerichtet für einen tollen Sonntag am Hardtwald inklusive eines Ham(Burger)-Specials seitens des SV Sandhausen für alle hungrigen Besucher.

 

 

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