v.li.: Emmanuel Iwe (SVS, #13), Sebastian Stolze (SVS, #36) enttäuscht über die Niederlage gegen Wehen Wiesbaden. SV Sandhausen - SV Wehen Wiesbaden. Foto: IMAGO/foto2press.

v.li.: Emmanuel Iwe (SVS, #13), Sebastian Stolze (SVS, #36) enttäuscht über die Niederlage gegen Wehen Wiesbaden. SV Sandhausen - SV Wehen Wiesbaden. Foto: IMAGO/foto2press.

SV Sandhausen mit Blick in den Tabellenkeller

3. Liga | erstellt am Di. 25.02.2025

sport-kurier. Schaut man sich die Tabelle der 3.Liga nur im Vorbeigehen an und sucht kurz nach dem SV Sandhausen, wirkt es noch gar nicht so dramatisch. Die Hardtwälder belegen den 12. Tabellenrang. Dies klingt bei einer Liga, an der 20 Teams teilnehmen zumindest ein wenig nach jenseits von Gut und Böse. Doch das täuscht, denn erst, wenn man sich die Punktestände anschaut, merkt man wie tief der SVS schon im Schlamassel drinsteckt. Bis auf den VfB Stuttgart II, der auf dem ersten Abstiegsplatz steht, beträgt der Vorsprung nur noch 3 magere Zähler.

Es ist gewissermaßen also schon 5 vor 12. Sandhausen hat 31 Punkte bis dato geholt, um sich wirklich sicher sein zu können, drin zu bleiben, müssen es in der Endabrechnung wohl 45 Punkte sein. Also noch 14 Zähler aus 13 Spielen, das klingt nicht nach viel. Blickt man auf die letzten Wochen und Monate des SVS zurück, aber doch nach einer Menge. In den letzten 12 Partien glückten nur 2 Siege.

Im September und Oktober 2024 hätte man solch einen Alptraum niemals für möglich gehalten. Zu diesem Zeitpunkt waren die Kurpfälzer die Mannschaft der Stunde und führten die Liga wochenlang an. Und das passte auch zu den ambitionierten Zielen, zwar ging man dieses Mal nicht ganz so stark in die Offensive und gab den Aufstieg als klares Ziel aus, aber zwischen den Zeilen klang er immer wieder an. Was bei diesem Kader, der mit für Drittligaverhältnisse einigen großen Namen bestückt ist, auch angemessen ist.

Das Problem scheint jedoch zu sein, dass in Sandhausen keine Mannschaft auf dem Platz steht oder dass die einzelnen Spieler einfach nicht zusammenpassen.

Der normale Verlauf, wenn es nicht läuft, ist es, den Trainer zu entlassen. Sreto Ristic, der im Sommer 2024 gekommen war, musste kurz vor Weihnachten gehen. Sein Nachfolger war mit Kenan Kocak, der in der Vergangenheit schon bei mehreren Vereinen seine Fähigkeiten bewiesen hat, ein alter Bekannter. Es herrschte eine Aufbruchstimmung, die nun aber bereits verflogen ist. Denn auch der 44- jährige bekommt die Wende bis dato nicht hin. Kocak holte aus 6 Spielen nur einen Sieg und ein Remis. Das sind von 18 möglichen Punkten nur 4. Daraus ergibt sich ein Schnitt von 0,67, der am Ende nicht reichen würde für den Klassenerhalt.

Kocak muss man logischerweise zugutehalten, dass er den Kader nicht zusammengestellt hat und es ihm jetzt eben ähnlich geht, wie seinen Vorgängern. Das Ziel des ehemaligen Waldhof Trainers war folgendes. Er wollte die Klasse halten, um schließlich in der neuen Spielzeit vielleicht wieder einen Angriff auf die 2.Liga unternehmen zu können. Dass der Klassenerhalt dabei so schwierig zu erreichen sein würde, hätte sicher auch Kocak nicht gedacht.

Am kommenden Wochenende muss der SVS nun nach Ingolstadt, das sich als Tabellensechster noch Aufstiegschancen ausrechnet. Das wird somit eine sehr schwere Aufgabe, die aber sicher nicht unlösbar ist, weil auch der FCI verwundbar ist. Eine Woche später reist das abgeschlagene Schlusslicht Unterhaching an, spätestens hier ist ein Sieg Pflicht, sonst dürfte man sich selbst so langsam aber sicher auf einem Abstiegsplatz einfinden. Denn die Konkurrenz im Keller punktet seit Wochen und kommt immer näher. Gebrauchen könnte man in dieser schweren Phase insbesondere die eigenen Anhänger, aber von denen scheint es nicht mehr allzu viele zu geben. Beim 0:1 gegen Wiesbaden waren es nur rund 2.800 am Hardtwald.

In der Regionalliga wären es sicher noch weniger. Aber noch ist es nicht so weit. Die Hardtwälder haben punktetechnisch noch mit die beste Ausgangsposition im Keller.

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