
Fussball: 3. Liga, FC Energie Cottbus - SV Waldhof Mannheim. Im Fokus Julian Rieckmann (21, SVWM). Foto: IMAGO/Steinsiek.ch
Der SV Waldhof Mannheim im Abstiegskampf gegen Dynamo Dresden
3. Liga | erstellt am Fr. 09.05.2025
sport-kurier. Am Samstag wir es im Mannheimer Carl-Benz-Stadion (Fassungsvermögen 24.302 Zuschauer) zu einem Fußballfest kommen. Zum Heimspiel gegen Dynamo Dresden erwartet der Drittligist SV Waldhof ein volles Haus. Am Donnerstag waren bereits 20.500 Karten vergriffen. Möglich sind solch hohe Zuschauerzahlen nur, wenn auch die Gästemannschaft entsprechend viele Zuschauer mitbringt, da die komplette Westtribüne für Gästefans reserviert sein muss.
Und Dresden wird über 4000 Anhänger mit in die Kurpfalz bringen. Es ist deshalb davon auszugehen, dass es um die 22.500 Zuschauer sein werden, die am Samstag dabei sind, wenn ab 14 Uhr der Ball rollt. Letztmals derart voll war es im Mannheimer Stadion unmittelbar bevor die Corona Pandemie ausgebrochen war. Damals verfolgten etwa 23.000 das Südwestderby gegen den 1.FC Kaiserslautern.
Dass der Zuspruch aus Dresden am vorletzten Spieltag derart groß ist, liegt an der Tabellenkonstellation. Dynamo würde als Spitzenreiter auf Grund der sehr guten Tordifferenz schon ein Remis in Mannheim reichen um den Aufstieg perfekt zu machen – und auch der SVW wird voll dagegenhalten. Denn die „Buwe“ stecken mittendrin im Abstiegskampf. Sie haben wie der VfB Stuttgart II und Borussia Dortmund II 43 Punkte auf dem Konto stehen und einen aus diesem Trio wird es am Ende wohl noch mit dem Abstieg erwischen. Ein Abstiegsplatz ist noch offen, wobei auch Alemannia Aachen (47 Punkte) und der VfL Osnabrück (48) noch nicht ganz gerettet sind.
Da der SV Waldhof die beste Tordifferenz des Trios vorweisen kann, könnte er theoretisch schon am Samstag den Klassenerhalt eintüten. Voraussetzung dafür wäre ein Sieg am Samstag gegen Dresden, was natürlich extremst schwer werden dürfte. Wobei man schon im Hinspiel, das man unglücklich mit 1:2 verloren hatte, demonstriert hat, dass man mit Dresden mithalten kann. Ein Heimsieg würde dann zum Klassenerhalt reichen, wenn der VfB Stuttgart II, der bereits am Freitagabend beim direkten Konkurrenten Borussia Dortmund gastiert, verliert. Denn der VfB hat mit -11 die deutlich schlechtere Tordifferenz als der SVW (-2). Am letzten Spieltag wäre das für die Bundesligareserve aus dem Schwabenland kaum mehr aufzuholen.
Die Blauschwarzen zeigten zuletzt eine aussteigende Form. In Cottbus, das am letzten Wochenende noch Tabellendritter war, glückte ein 4:2 Auswärtssieg. Und auch Dresden könnte dem Waldhof mit seiner Spielweise entgegenkommen. Denn das sind Mannschaften, die mitspielen und sich nicht hinten reinstellen, was Räume gibt, um selbst Tore zu erzielen.
Aber so erleichternd und wichtig der Dreier in Cottbus auch gewesen ist, er hat Spuren hinterlassen. Lukas Klünter, der in der Innenverteidigung unverzichtbar ist, hat sich am Knie verletzt. Eine genaue Diagnose steht noch aus und es ist unklar, ob der dabei sein kann gegen Dresden. Nicht wegzudiskutieren ist, dass er nicht mal annähernd ersetzt werden kann im Mannheimer Kader – und das ausgerechnet in der momentan so kritischen Phase, in der dringend Punkte her müssen.
Waldhofs Trainer Dominik Glawogger erklärt: „Wir hatten jetzt die erste Woche, in der wir mit ein paar angeschlagenen Spielern zu kämpfen hatten.“ Neben Klünter klagte auch Mittelfeldspieler Julian Rieckmann über Oberschenkelprobleme. Die Stimmung innerhalb der Mannschaft sei laut Glawogger trotz der ernsten Lage nicht sonderlich angespannt. Das Spiel am Freitag, in dem die direkten Konkurrenten aufeinandertreffen, wird sich die Mannschaft nicht zusammen anschauen. Das ist auch im Sinne des Coaches: „Sie sollen sich auf sich konzentrieren und nicht anfangen zu rechnen. Sie sollen den Fokus auf das legen, was wir beeinflussen können.“
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