
Genau hinschauen, was in der nächsten Zeit passiert, heißt es für Trainer Bernhard Trares und seinen SV Waldhof Bild: Alfio Marino
Aufstieg oder nicht ? ++ Der SV Waldhof im Wartestand
3. Liga | erstellt am Fr. 20.03.2020
Tagtäglich gibt es Neuigkeiten. Auch der Drittligist SV Waldhof muss weiter abwarten, was in den nächsten Wochen passiert. Als Tabellenzweiter haben die Blauschwarzen die Saison unterbrochen, also auf einem Aufstiegsplatz.
Ein Virologe aus Hamburg äußerte sich am Donnerstag sinngemäß, dass er sich nicht vorstellen könne, dass in diesem Jahr noch Fußball gespielt wird. Wenn dies so wäre, ist nicht auszuschließen, dass die ganze Saison auf Null gestellt oder die Saison einfach nach dem Ende der Pandemie ab dem nächsten Januar beim jetzigen Stand weitergespielt wird. Das alles ist natürlich hoch spekulativ.
Für viele Fans wäre eine so lange Pause eine Horrorvision. Offiziell ist die Spielzeit erst einmal bis zum 30. April unterbrochen. Und dann? Verträge laufen am 30. Juni aus und noch elf Spieltage sind auszutragen. Kaum anzunehmen, dass die Liga dann das Restprogramm noch absolvieren kann. Es müsste zudem ohne große Sommerpause gleich die neue Saison angepfiffen werden. Allerdings haben manche Städte wie z. B. Kaiserslautern dem ganzen bis zum Anfang Juli einen Riegel vorgeschoben und erlauben in den nächsten fast vier Monaten keine Veranstaltungen.
Auch auf dem Trainingsgelände des SVW am Alsenweg bewegt sich derzeit nichts. Für die Spieler um Kapitän Kevin Conrad, die sozusagen im Homeoffice trainieren, wird die Ungewissheit also weiter Bestand haben. Geht es in der 2. Liga weiter oder folgt ein weiteres Jahr in der 3. Liga? Und natürlich die Frage, mit welchem Personal geht es weiter?
Waldhofs Sportlicher Leiter Jochen Kientz hat insofern einen Wettbewerbsnachteil gegenüber vielen anderen Clubs, weil er nicht weiß, für welche Liga er Verträge abschließen soll. Neben Conrad laufen die Papiere von Michael Schultz, Valmir Sulejmani, Maurice Deville, Den Korte-Zwillingen Gianluca und Raffael, Mounir Bouziane, Marcel Hofrath, Mete Celik und vielen jungen Perspektivspielern aus.
Auch im finanziellen Bereich besteht viel Klärungsbedarf. Wird der DFB für die Vereine der 3. Liga, die praktisch alle auf die Zuschauereinnahmen angewiesen sind, einen „Rettungsschirm spannen“? Von der Satzung her sind nur Überbrückungshilfen möglich. Einige Vereine sind jetzt schon dazu übergegangen, die Spieler in Kurzarbeit zu schicken. Ein Drittel des Gehalts fallen neben den möglichen Siegprämien für die Aktiven demnach weg.
Abwarten heißt es auch für Waldhof-Trainer Bernhard Trares. „Es ist nicht schön, wenn man eine Unterbrechung hat und aus dem Rhythmus kommt und nicht weiß, wie man es steuern soll. Es ist generell schwierig, nicht nur für den Sport, sondern auch für viele Firmen. Es ist für alle eine komische Situation. Es ist schon eigenartig und brutal, dass ein Virus die ganze Welt in Unruhe bringt. Wir können fast alles wie auf den Mond fliegen, aber gegen den Virus können wir uns nicht impfen.“
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