Torjubel beim TSV 1860 München nach dem Treffer zum 3:0. Bild: Alfio Marino

Torjubel beim TSV 1860 München nach dem Treffer zum 3:0. Bild: Alfio Marino

0:3 gegen 1860 München ++ SV Waldhof Chaostage untermauert

3. Liga | erstellt am So. 13.04.2025

sport-kurier. Für den SV Waldhof Mannheim war es eine englische Woche, die schlimmer kaum hätte verlaufen können: Dem 2:2 bei Wehen Wiesbaden, wo man sich auf den letzten Drücker noch einen Punkt erkämpft hatte, folgte das höchst blamable 0:2 gegen das abgeschlagene Schlusslicht SpVgg Unterhaching und weil das noch nicht schlimm genug war, kassierten die Blauschwarzen am Sonntag vor knapp 16.000 Zuschauer auch noch ein ganz bitteres 0:3 (0:1) gegen den TSV 1860 München.

Da half gegen den TSV 1860 München auch die Unterstützung der Fans nichts. Bild: Alfio Marino

Nicht zu vergessen, all die Begleiterscheinungen unter der Woche: Am Dienstag wurde die Trennung von Sportchef Anthony Loviso bekanntgegeben, am Mittwochmittag folgte mit Gerhard Zuber und Mathias Schober die Präsentation seiner Nachfolger, ehe nur ein paar Stunden später Trainer Bernhard Trares freigestellt wurde. Dessen Nachfolger wiederum am Donnerstag mit dem 35-jährigen Dominik Glawogger vorgestellt wurde. Es dürfte kaum jemand widersprechen, wenn man diese Tage als Chaostage umschreiben würde, womit der SVW seinem Ruf mal wieder alle Ehre gemacht hat.

Gegen 1860 hofften die Anhänger, die wieder zahlreich ins Carl-Benz-Stadion gekommen waren, auf die Wende zum Guten. Und man muss auch sagen, dass sich die erste halbe Stunde wirklich gut anließ. Die Mannheimer hatten mehr vom Spiel, was auch Gäste- und Ex-Waldhof-Cheftrainer Patrick Glöckner so nach dem Spiel einräumte: „In den ersten 30 Minuten hatten wir überhaupt keinen Zugriff.“

Neu-Coach Dominik Glawogger hatte keinen erfolgreichen Einstand beim SV Waldhof Mannheim. Bild: Alfio Marino

Dennoch war es nicht so, dass der SVW den Kontrahenten an die Wand gespielt hat. Wie unter Vorgänger Trares war das Problem wieder, dass man sich keine zwingenden Torchancen erspielen konnte. Die Führung für die Gäste fand schließlich mit freundlicher Unterstützung der Heimmannschaft statt. Maximilian Thalhammer beging in der 41. Spielminute ein völlig unnötiges Foul im eigenen Strafraum. Den folgenden Strafstoß verwandelte Thore Jacobsen abgeklärt im Mannheimer Tor zum 1:0.

So ging es auch in die kurz darauffolgende Pause. Hier nahm Glawogger auch sofort eine umfassende Kurskorrektur vor. Mit Terrence Boyd, Arianit Ferati und Julian Rieckmann beorderte der Österreicher Spieler auf das Spielfeld, die man ehrlicherweise auch in der Startelf vermutet hätte.

Diese Startelf und Das System wurden übrigens schon kräftig verändert. Hinten setzte Glawogger auf eine Dreierkette, was man beim SVW schon lange nicht mehr gesehen hatte. In der Vorsaison scheiterte Ex-Coach Marco Antwerpen mit diesem Versuch. Glawogger baute in der letzten Reihe auf Lukas Klünter, Marcel Seegert und Tim Sechelmann. Was in der Anfangsphase auch wirklich aufging.

Die Enttäuschung nach dem Schlusspfiff war den Waldhöfern ins Gesicht geschrieben. Bild: Alfio Marino

Doch 1860 kam besser in die 2. Hälfte und stellte sich auf den neuformierten Waldhof ein. Dennoch war auch das 0:2 in der 61. Minute ein Tor, das so nie fallen darf und nur fiel, weil die Mannheimer sich den nächsten Bock erlaubten. Torhüter Jan-Christoph Bartels versuchte sich an der eigenen Eckfahne als Dribbelkünstler verlor den Ball und musste mit anschauen, wie eine hohe Flanke vor sein leeres Tor flog, die Patrick Hobsch ins Netz köpfte. Das 0:3 durch Philipp in der 83. Minute wurde durch die jetzt offensivere Spielweise des SVW begünstigt.

Unter dem Strich muss man sagen, dass nicht alles schlecht war und das Ergebnis laut Glöckner „auch zu hoch ausfiel“. Verdient war der Auswärtssieg aber. Glawogger erklärte: „Zu Beginn des Spiels waren wir gut drin, hatten Kontrolle. Danach wurden die Beine schwerer und der Kopf hat angefangen zu arbeiten.“

Waldhof: Bartels – Klünter, Seegert, Sechelmann (80. Kobylanski) – Shipnoski, Voelcke (60. Arase), Fein, Benatelli (46. Ferati), Thalhammer (46. Rieckmann) – Abifade, Lohkemper (46. Boyd).
1860: Hiller – Danhof, Verlaat, Dulic (75. Kulic), Lucoqui – Deniz (81. Maier), Jacobsen, Kozuki (46. Wolfram), Guttau – Abiama (75. Philipp), Hobsch (61. Reich).

Tore: 0:1 Jacobsen (41.), 0:2 Hobsch (61.), 0:3 Philipp (83.).
Zuschauer: 15779.

zurück
Das könnte Dich auch interessieren:

3. Liga

erstellt am So. 20.04.2025

Mehr lesen