SV Sandhausen vs. Karlsruher SC - Das 0:1 durch Karlsruhes Jerome Gondorf - SVS-Keeper Martin Fraisl chancenlos. AS Sportfotos

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Rutscht der KSC in die Insolvenz? ++ Vertragsgespräche liegen auf Eis

2. Bundesliga | erstellt am Fr 10.04.2020

Der abstiegsbedrohte Zweitligist gehört zu den Vereinen, die durch die Krise um die Corona-Pandemie in die Insolvenz rutschen könnten, Kaderplanungen über das (bisher faktische) Saisonende der Spielzeit 2019/20 hinaus liegen auf Eis, die nähere Zukunft ist ungewiss.

500.000 Euro kostet jedes der sogenannten „Geisterspiele“ den KSC, mehr als 4 Millionen an TV und Sponsoring Geldern der vorzeitige Saisonabbruch, weshalb man in Karlsruhe an einer Fortsetzung der aktuellen Spielzeit interessiert ist. Da den sie den Spielbetrieb der Profiabteilung durchführende GmbH & CO KGaA aber rund 17 Millionen Euro Verbindlichkeiten drücken, scheint der Weg in die geordnete Insolvenz unvermeidlich – ganz unabhängig von den Auswirkungen der Corona-Krise und einem möglichen vorzeitigen Saisonende. Unberührt davon sind die anderen Abteilungen des Vereins und auch die Stadiongesellschaft mit dem Stadionneubau.

Schon aufgrund des Stadionneubaus ist der Fortbestand des Profifußballs eigentlich nicht in Frage zu stellen. Zu viele Investitionen der Stadt und des Vereins hängen an diesem Projekt, das keinesfalls einen Effekt erleben soll, wie das Fritz-Walter-Stadion in Kaiserslautern, das seit einem teuren Umbau zu einem sehr unrentablen Zuschussgeschäft für die öffentliche Hand geworden ist. Somit werden alle Beteiligten viel daran setzen den Verein durch die Insolvenz zu führen.

Spekulieren kann man derzeit nur darüber, ob die Insolvenz auch ohne Corona auf den Verein zugekommen wäre. Dass dies wahrscheinlich ist, ist die gängige Antwort, denn in der Zweiten Bundesliga zählt der KSC zu den Abstiegskandidaten, nachdem die Mannschaft mit einem Kraftakt die Rückkehr in diese Spielklasse angestrengt hatte. Fast positiv ist Corona daher sogar für den Karlsruher SC, denn zum einen haben DFL und DFB das Lizensierungsverfahren ausgesetzt, zum anderen wurden auch die Regelungen für Insolvenzen während der laufenden Spielzeit gelockert.

Nicht unwahrscheinlich wäre es gewesen, dass der KSC die Lizenz für die kommende Spielzeit unter regulären Bedingungen nicht oder nur unter sehr harten Auflagen erhalten hätte. Der mögliche Abstieg und die schlechteren finanziellen Rahmenbedingungen in der 3. Liga, hätten die finanzielle Schieflage sogar noch verstärkt, was auch der DFB sicher in seiner Entscheidung berücksichtigt hätte.

Durch die Unterbrechung des Spielbetriebs und die Auflockerung der finanziellen Regularien würden dem KSC nicht wie sonst üblich neun Punkte in der laufenden Spielzeit abgezogen. Dies hätte für den Verein auch den sicheren Abstieg zur Folge gehabt, denn punktgleich mit dem Tabellenletzten Dynamo Dresden liegen die Karlsruher auf Rang 17, einen Punkt hinter dem Relegationsplatz, vier hinter dem rettenden Ufer.

Sportlich wird so die Entscheidung fallen, wie das Schicksal des Vereins in der kommenden Spielzeit verlaufen wird, allerdings werden dem Verein dann drei Minuspunkte zum Saisonstart zuerkannt. Um dem Verein finanziell zu helfen haben die Spieler angekündigt auf 15 Prozent ihres Gehalts in den Monaten März, April und Mai zu verzichten – eine Entlastung für den Verein, denn keiner der Akteure soll mehr als 300.000 Euro im Jahr verdienen. Auf Eis liegen dabei alle Vertragsgespräche, denn unklar ist nicht nur die Ligazugehörigkeit, auch die Frage, ob der Verein in die Planinsolvenz gehen kann muss zuerst geklärt werden.

 

 

 

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