TSG Hoffenheim gewinnt bei Hannover 96 1:3 (0:1)

TSG Hoffenheim | erstellt am Mi. 26.09.2018

Die Kraichgauer gewannen am Dienstagabend bei Hannover 96 verdient, wenn auch ein wenig glücklich, durch Treffer von Joshua Brenet (20.), Pavel Kaderabek (49.) und Ishak Belfodil (90.+4) mit 1:3 (0:1) Toren.

Hannovers Torjäger Niclas Füllkrug gelang per Foulelfmeter den zwischenzeitlichen 1:2-Anschlusstreffer. Während sich die Blau-Weißen mit sieben Punkten tabellarisch ins obere Mittelfeld vorarbeiteten, stehen die Niedersachsen mit nur zwei Zählern auf dem vorletzten Platz vor den noch punktlosen Schalkern.

Hoffenheims Trainer Julian Nagelsmann warf gewaltig die Rotationsmaschine an, indem er gegenüber dem Dortmund-Spiel vor drei Tagen gleich vier Feldspieler und den Torwart wechselte. Der 31-Jährige begründete dies mit „Belastungssteuerung im Kader.“ So durfte für Stamm-Keeper Oliver Baumann der 20-jährige Schweizer Gregor Kobel sein Bundesliga-Debüt feiern. Alles in allem machte er seine Sache sehr gut, wirkte unaufgeregt und verhinderte mit einigen Paraden gute Tormöglichkeiten der Hannoveraner.

Die TSG begann druckvoll und hatte in den ersten drei Minuten gleich drei Torschüsse durch Kaderabek, Joelinton und Bittencourt zu verzeichnen. Die 96-iger taten sich anfangs schwer ins Spiel zu kommen, hatten dann aber durch Füllkrug (16.), der an Kobel scheiterte, und Ihlas Bebou (17.), dessen Schuss aus vier Metern Ermin Bicakcic kurz vor der Linie abgrätschte, eine Doppelchance.

Ein Konter brachte die TSG in Führung. Joelinton wurde im Mittelfeld nicht energisch angegriffen, so dass er den aufgerückten Außenverteidiger Brenet herrlich steil spielen kann, und dieser frei vor Torhüter Michael Esser aus 15 Metern ins linke Eck zum 0:1 vollendet (20.).

Hoffenheims Pavel Kaderbek traf in der 49. Minute zur wichtigen 0:2 Führung. Bild: Siegfried Lörz.

Nach einer halben Stunde Spielzeit übersah das Schiedsrichtergespann eine Notbremse von Hannovers Kevin Wimmer, der den davoneilenden Adam Szalai kurz hinter der Mittellinie erst mit einem Tritt in die Beine, dann mit heftigem reißen an der Hose zu Boden ringt. Unerklärlich, wie Schiri Christian Dingert und auch der Video-Assistent im Kölner Keller in dieser Szene versagte. Hoffenheim lässt sich davon nicht irritieren und hat in der Folge durch Leonardo Bittencourt (35.), Brenet (37.) und Joelinton (44.) gute Chancen den knappen Vorsprung auszubauen. So blieb es bei der verdienten Gäste-Führung zur Pause.

Die TSG erwischte den besseren Start und ging nach vier Minuten durch Kaderabek 2:0 in Führung. Der tschechische Nationalverteidiger, der unbedrängt durchs Mittelfeld sprinten konnte, traf von halbrechts an der Strafraumgrenze unhaltbar ins linke Eck (49.). Die spielbestimmenden Hoffenheimer brachten wenig später völlig unnötig die Gastgeber wieder zurück ins Spiel. Nachdem Abwehrchef Kevin Vogt im Strafraum Füllkrug leicht am Arm zieht, entscheidet Dingert zu Recht auf Elfmeter. Füllkrug ließ sich dieses Geschenk nicht nehmen und verkürzte auf 1:2 (55.).

Die Niedersachsen drängten in der Folge verstärkt auf den Ausgleich und hatten Pech, als Füllkrug nach einer Flanke von Hendrik Weydandt per Kopf nur den linken Pfosten traf (77.) und kurz darauf ein Treffer von Füllkrug wegen knapper Abseitsstellung durch den Video-Beweis zurückgenommen wurde (79.).

Nachdem Belfodil an Torhüter Esser scheiterte (87.), verfehlte auf der anderen Seite Weydandt nur knapp das Tor von Kobel (88.). Die Gastgeber machten jetzt richtig Druck, doch die TSG konnte sich auf ihren Schlussmann Kobel verlassen, der gegen Waldemar Anton (90.+1) und Matthias Ostrzolek (90.+2) die knappe Führung festhielt. Die endgültige Entscheidung fiel in der vierten Minute der Nachspielzeit, als der eingewechselte Belfodil nach einer feinen Einzelleistung im Strafraum zum 1:3 vollendet (90.+4.).

Nach dem zweiten Saisonsieg empfängt die TSG Hoffenheim am Samstag um 15.30 Uhr RB Leipzig in Sinsheim.

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