
Frankfurter Torjubel in der Sinsheimer Wirsol-Arena. Bild: Siegfried Lörz
TSG belohnt sich trotz hohem Aufwand nicht – Problempunkt ist die Chancenverwertung
TSG Hoffenheim | erstellt am Mo. 08.10.2018
Die Kraichgauer kassierten innerhalb von nur acht Tagen drei Heimniederlagen in Serie. Nach RB Leipzig (1:2) und in der Champions League gegen Manchester City (1:2) folgte am 7. Bundesliga-Spieltag vor 29.785 Zuschauern eine unnötige und selbstverschuldete 1:2-Niederlage gegen Frankfurter Eintracht.
Nach viel Pech mit zwei Aluminiumtreffern und vielen ungenutzten Torchancen erlaubten sich die Blau-Weißen einen folgenschweren Fehler, den der kroatische Eintracht-Torjäger Ante Rebic zur 1:0-Führung eiskalt nutzte (40.). Eine erneute Unachtsamkeit in der Hoffenheimer Hintermannschaft führte mit der ersten Aktion der zweiten Hälfte nach 28 Sekunden durch Luka Jovic zum 0:2 (46.). Der Anschlusstreffer von Reiss Nelson (82.) fiel spät und änderte nichts mehr an der Heimpleite. Die Hessen blicken nach sechs sieglosen Partien in Serie gegen Hoffenheim auf eine perfekte Woche mit drei Siegen und 10:3 Toren zurück.
Beide Mannschaften hatten in der zähen Anfangsphase Probleme in die Partie zu finden, was viele Abspielfehler im Spielaufbau dokumentierten. Den ersten Höhepunkt gab es nach 29 Minuten, als Bittencourt per Kopfball an der Unterkante der Querlatte scheiterte. Es ging turbulent weiter. Nachdem Hoffenheims Spielmacher Kerem Demirbay nach schöner Einzelleistung aus spitzem Winkel erneut die Querlatte traf (39.), folgte eine Minute später die überraschende Frankfurter Führung.
1. BL – 18/19 – TSG 1899 Hoffenheim vs. Eintracht Frankfurtv.li. Makoto Hasebe (Frankfurt) , Adam Szalai (Hoffenheim) und Jonathan de Guzman (Frankfurt). Bild. Siegfried lörz
Florian Grillitsch leistete sich einen Mega-Bock, indem er einen Einwurf zu Gegenspieler Jovic warf, der sofort den sprintenden Rebic bediente und dieser aus 20 Metern von halblinks mit einem gefühlvollen Heber über den viel zu weit vor seinem Tor postierten Torhüter Oliver Baumann ins rechte Eck traf (40.).
Frankfurt erwischte den besseren Start in die zweite Hälfte. Nach einer scharfen Flanke von Filip Kostic konnte Baumann nur in die Mitte abwehren, wo Jovic aus 14 Meter zum 2:0 traf (46.). Zwei Chancen – zwei Treffer, die rund 4.000 lautstarken Eintracht Fans waren aus dem Häuschen.
Nachdem Rebic an Baumann scheiterte (62.), vergab kurz darauf Adam Szalai den Anschlusstreffer, als er per Hacke aus fünf Metern an Makoto Hasebe und Trapp im gemeinsamen Abwehrverbund scheiterte (64.). Die Gäste dezimierten sich nach 66 Minuten, als der bereits verwarnte Rebic fürs Trikotziehen mit Gelb-Rot vom Platz flog.
In numerischer Überzahl rollte ein Angriff nach dem anderen in Richtung Eintracht-Tor. Doch weder Demirbay (68.) noch Belfodil (79.) konnte gute Tormöglichkeiten verwerten. Doch trotz des längst fälligen 1:2-Anschlusstreffers durch den eingewechselten Nelson gelang es den Nagelsmännern, bis auf einen Kopfball von Belfodil in der Nachspielzeit, den Trapp artistisch über die Querlatte lenkte (90.+3), nicht, weitere Treffern nachzulegen. Es blieb beim glücklichen Frankfurter Auswärtserfolg, den sich die Hoffenheimer aufgrund der vielen vergebenen Chancen und zwei Unachtsamkeiten im Defensivbereich selbst zuzuschreiben hatten.
Nach nur einem Sieg aus den letzten fünf Spielen und mit sieben Zählern nach sieben Spieltagen ist die Enttäuschung bei den Hoffenheimern auf dem aktuellen 13. Tabellenplatz sehr groß. Noch nie gab es für den 31-jährigen Nagelsmann drei Niederlagen in Serie. Bei der TSG ist man sich der aktuellen Situation bewusst, weiß, dass man sich trotz hohem Aufwand einfach nicht belohnt. Ein Reizthema ist die Chancenverwertung, die Nagelsmann als „Qualitätsfrage“ sieht. Nach drei englischen Wochen geht es nun in die Länderspielpause und in zwei Wochen gastiert die TSG Hoffenheim am Samstag (20. Oktober um 15.30 Uhr) beim 1. FC Nürnberg.
Julian Nagelsmann (Trainer TSG Hoffenheim): „Wir waren gut im Spiel, haben die Räume gut gefunden und hatten genug Chancen. Dann passiert das erste Gegentor, das für mich wie ein Eigentor war. Wir haben nach dem Rückstand einige Dinge besprochen. Nach dem 0:2 wurde es sehr schwierig für uns. Der Anschlusstreffer kam zu spät. Wir hatten über die linke Seite 10-12 Durchbrüche, aber es fehlt einfach an der Verwertung. Aktuell haben wir nicht die Qualität, um die Spiele so zu gewinnen. Es macht momentan wenig Spaß. Die aktuelle Chancenverwertung ist auch irgendwie eine Qualitätsfrage.“
Adi Hütter (Trainer Eintracht Frankfurt): „Wir haben mit dem heutigen Spiel eine tolle Woche hinter uns mit drei Siegen und 10:3 Toren. Es war ein schwieriges Spiel für uns. Hoffenheim war spielerisch die bessere Mannschaft. Die Führung hat den Spielverlauf auf den Kopf gestellt. Julian hat eine sehr gute und interessante Mannschaft. Meine Mannschaft hat bis zum Schluss gekämpft und bei einem starken Gegner drei Punkte geholt.“
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