Die Gerüchte um eine Trennung zwischen der TSG Hoffenheim und Hansi Flick haben sich verdichtet. Bild: BWA

Die Gerüchte um eine Trennung zwischen der TSG Hoffenheim und Hansi Flick haben sich verdichtet. Bild: BWA

Steht Hansi Flick nach neun Monaten bereits vor dem Aus?

TSG Hoffenheim | erstellt am Fr. 09.02.2018

…um den Verlust von Leistungsträgern am Saisonende aufgrund vertraglich garantierter Ausstiegsklauseln, der Ergebniskrise nach zuletzt fünf sieglosen Bundesligaspielen, den Gerüchten, dass es Differenzen zwischen Mannschaft und Trainer geben soll, scheint jetzt ein angeblicher Machtkampf um die Position des Geschäftsführers Sport Hansi Flick entstanden zu sein. Nach dem sportlich erfolgreichsten Jahr der Vereinsgeschichte kommt die TSG in 2018 einfach nicht zur Ruhe.

Auslöser der ganzen Diskussionen und Spekulationen waren Veröffentlichungen in der BILD-Zeitung, wonach sich Hoffenheim-Mäzen Dietmar Hopp und Flick überworfen haben sollen. Von einem Machtkampf in der Führungs-Etage ist die Rede, in dem es um künftige Planungen über strukturelle und personelle Veränderungen geht. Daraufhin sollen sich die drei Klubverantwortliche – Mediendirektor Christian Frommert, Manager Alexander Rosen und Geschäftsführer Dr. Peter Görlich – gegen Flick verbündet haben.

Fakt ist, dass Flick nach einem Gespräch mit Hopp Anfang vergangener Woche nicht mehr beim Verein erschien und auch bei der jährlichen Winterfeier im Palazzo in Mannheim und beim Bundesligaspiel in Berlin fehlte. Dass Flick nach seinem Thailand-Urlaub in der Winterpause nun in einer Phase, in der sich der Verein in einer sportlichen problematischen Phase befindet, erneut eine Urlaubs-Auszeit nimmt, ist sehr ungewöhnlich und schwer vorstellbar.

Bei der TSG wies man Unstimmigkeiten zurück – Pressesprecher Holger Kliem dementierte: „Richtig ist, dass Hansi Flick derzeit im Urlaub weilt. Ansonsten wissen wir hier weder etwas von einer Auseinandersetzung noch von irgendwelchen Strukturvorschlägen, über die es Diskussionen gegeben haben könnte.“ Dietmar Hopp selbst äußerte, dass der Bericht „jeglicher Grundlage entbehre“.

Nach über zehn Jahren beim DFB trat Hans-Dieter Flick im vergangenen Sommer die Stelle als neuer Geschäftsführer Sport bei 1899 Hoffenheim an. Der langjährige Assistent von Bundestrainer Joachim Löw und frühere DFB-Sportdirektor hatte bei dem Fußball-Bundesligisten im Mai als Geschäftsführer Sport einen Fünfjahresvertrag erhalten. Der in Bammental wohnende 52-Jährige war früher selbst Trainer in Hoffenheim. Bei seiner Vorstellung vor neun Monaten wurde deutlich gemacht, dass dieser, als prominentes Kind der Region, langfristig und gewinnbringend als starker Mann bei der TSG aufgebaut werden soll. „Mit Hansi Flick haben wir ein neues Gesicht bekommen. Er kennt im Fußball die Nachwuchs- wie die Profi-Welt gleichermaßen gut und er ist national und international bestens vernetzt“, erklärte Hopp.

Schon damals wurde in einer Phase, wo es sportlich optimal für die Blau-Weißen lief, hinter vorgehaltener Hand diskutiert, wo denn der ehemalige DFB-Sportdirektor neben den für Transfers verantwortlichen Sportchef Rosen und Chef-Trainer Nagelsmann installiert werden würde. Eine detaillierte Stellenbeschreibung sowie der genaue Aufgabenbereich wurden nie richtig kommuniziert. Hopps Hoffnung, dass der neue Sympathieträger das neue Gesicht des Vereins nach außen werden würde, erfüllte sich bislang noch nicht. Es ist zu bezweifeln, dass nach den aufbrechenden Problemen und vorliegenden Dissonanzen alle Beteiligten zur allgemeinen Zufriedenheit zu einer vernünftigen Lösung finden werden.

Auch auf der gestrigen Pressekonferenz wurde dieses Thema heiß diskutiert. Nachdem Pressesprecher Kliem gleich zu Beginn ungeliebten Fragen einen Riegel vorschieben wollte, indem er darauf verwies, dass die vielen Gerüchte nicht der Wahrheit entsprechen und es lediglich zu einem Treffen von Dietmar Hopp und Flick gekommen sei, verdichten sich die Anzeichen einer Trennung. Trotz aller Dementis des Vereins soll Flick offenbar kurz vor dem Aus stehen.

Es soll wohl nur noch um die Modalitäten der Vertragsauflösung mit dem 52 Jahre alten Sport-Geschäftsführer gehen. Die nächsten Tage werden mit Sicherheit mehr Aufschlüsse darüber bringen, wer in der Personalie Flick letztendlich Recht haben soll.

zurück
Das könnte Dich auch interessieren:

TSG Hoffenheim

erstellt am Do. 20.06.2024

Mehr lesen