Ratlose Hoffenheimer nach der 1:5 Klatsche gegen Mainz 05. Bild: Siegfried Lörz

Ratlose Hoffenheimer nach der 1:5 Klatsche gegen Mainz 05. Bild: Siegfried Lörz

Sebastian Rudy: „Ich kann es nicht erklären. Wir haben heute richtig auf die Fresse bekommen.“ ++ Hoffenheim 1:5 gegen Mainz 05

TSG Hoffenheim | erstellt am Mo. 25.11.2019

…in Folge werden sollen, doch stattdessen stellte die TSG Hoffenheim beim 1:5 gegen den FSV Mainz 05 einen Negativrekord der meisten Gegentore in einem Heimspiel seit ihrer Bundesligazugehörigkeit auf.

Die Enttäuschung an diesem kalten Sonntagabend in Sinsheim vor der Minuskulisse von 23.129 Zuschauer in der letzten Partie des 12. Spieltages war allgegenwärtig und nur schwer vermittelbar. Ratlosigkeit und Kopfschütteln machte sich breit. Man fragte sich, wie so etwas ausgerechnet gegen den zuletzt kriselnden Tabellensechzehnten aus der Karnevalshochburg nach den zuletzt erfolgreichen Wochen zustande kommen könne?

Dabei sah es anfangs gar nicht danach aus, denn die Gastgeber dominierten in der Anfangsphase das Geschehen und hatten durch Locadia, der frei vor Gästekeeper Zentner scheiterte (3.) und Rudy, dessen 16-Meter-Schuss Malong auf der Torlinie abwehren konnte (15.), sowie einem Seitfallschuss von Kaderabek (16.) hochkarätige Chancen.

Auf der anderen Seite vergab Boetius aus spitzem Winkel (10.) und Quaison frei vor dem Tor (16.). Es war eine sehr unterhaltsame Anfangsviertelstunde, die dann aber zunehmend verflachte und von vielen Zweikämpfen und Abspielfehlern auf beiden Seiten geprägt war.

 

1.BL – 19/20 – TSG 1899 Hoffenheim vs. FSV Mainz 05v. li. im Zweikampf Pierre Kunde Malong (Mainz 05) und Christoph Baumgartner (Hoffenheim). Bild: Siegfried Lörz

Überraschend dann nach 34 Minuten die Mainzer Führung durch Öztunali, der sich halbrechts gegen Skov durchgesetzte und aus spitzem Winkel ins lange Eck zum 0:1 traf. Der Treffer war eine Folge des nachlassenden Drucks und zunehmenden Passivität der Gastgeber, die die Nullfünfer immer besser ins Spiel kommen ließ. In der 45. Minute dezimierten sich die Rheinhessen in Form von Baku selbst, als dieser an der Mittellinie Gegenspieler Rudy mit gestreckten Fuß gegen das rechts Sprunggelenk von den Beinen holte und zu Recht mit Rot vom Platz flog.

In der zweiten Hälfte brachte Hoffenheims Trainer Schreuder seinen Torjäger Kramaric, der bereits nach zwei Minuten mit einem Distanzschuss die erste Möglichkeit hatte (47.). Wenig später vergab erneut Locadia eine Großchance, als er aus sieben Metern übers Tor köpfte (50.). Effizienter zeigten sich die Mainzer, die zwei Minuten später auf 2:0 erhöhten. Es war ein kurioser Treffer: Nachdem sich St. Juste auf der rechten Angriffsseite im Vollsprint gegen drei Gegenspieler durchgesetzt hatte, verpasste zunächst Torhüter Baumann dessen Hereingabe und als Kaderabek im Fallen retten wollte, ging der Ball unglücklich von seinem Kopf ins eigene Tor (52.).

Während die Kraichgauer ununterbrochen anrannten, erhöhten die Gäste durch einen Konter durch Malong, der TSG-Kapitän Vogt auf und davon lief, bei ihrem ersten Torschuss in der zweiten Hälfte auf 3:0 (62.).

Die Mainzer wirkten nun wie beflügelt, waren in den entscheidenden Momenten ihren Gegenspielern oftmals einen Schritt schneller voraus. In der Schlussphase kam bei den Gastgebern noch mal Hoffnung auf, nachdem Kramaric auf 1:3 verkürzte (83.). Nachdem Juste und Niakhate in höchster Not vor dem eigenen Tor retten konnten, parierte Zentner einen Kramaric Drehschuss aus kurzer Distanz mit einer Weltklasse Parade (86.).

 

Hatten ausreichend Grund zum jubeln. Die Mainzer düpierten die TSG regelrecht. Bild: Siegfried Lörz

In der Schlussminute dann die endgültige Entscheidung durch Boetius, der einen Konter erfolgreich zum 1:4 abschloss (90.). Dem nicht genug, setzte in der Nachspielzeit Malong mit seinem zweiten Treffer zum 1:5-Endstand noch einen drauf. Die zahlenmäßig dezimierten Mainzer benötigten in den zweiten 45 Minuten nur fünf Torschüsse, um am Ende ergebnistechnisch einen deutlichen 5:1-Auswärtssieg einzufahren. Noch nie in der Geschichte der Bundesliga hatte es zuvor eine Mannschaft geschafft in Unterzahl vier Treffer zu erzielen.

Für Abwehrspieler Posch waren die Konter der Knackpunkt: „Das frühe 0:2 hat uns natürlich mitgenommen. Wir dürfen nicht mehr so viele Fehler machen, möglichst wenig Gegentore bekommen, am besten null. Erklären kann man das, was passiert ist, nicht. Es war ein gebrauchter Tag heute.“ Auch Nationalspieler Rudy kam bei seinem Fazit in Erklärungsnot: „Ich kann es nicht erklären. Wir haben heute richtig auf die Fresse bekommen. Das war ein schwarzer Tag für uns.“

Gelegenheit diese Scharte wieder auszumerzen bietet sich den Hoffenheimern am nächsten Samstag (Beginn 15.30 Uhr) an gleicher Stelle gegen Fortuna Düsseldorf.

TSG Hoffenheim: Baumann – Posch (77. Stafylidis), Vogt, Hübner (55. Baumgartner) – Kade?ábek, Rudy, Grillitsch, Skov – Bebou, Locadia, Akpoguma (46. Kramari?)
FSV Mainz 05: Zentner – Kunde, St. Juste (90. Hack), Niakhate, Aaron – Öztunali, Baku, Fernandes – Boetius – Onisiwo (75. Awoniyi), Quaison (87. Latza)

Tore: 0:1 Öztunali (15.), 0:2 Kaderabek (52., Eigentor), 0:3 Malong (62.), 1:3 Kramari? (83.), 1:4 Boetius (90.), 1:5 Malong (90.+3)
Rote Karte: Baku (45.)
Schiedsrichter: Dankert
Zuschauer: 23.129

 

 

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