Bild: Marc Schüler
Sandro Wagner – Auf Umwegen zum Nationalspieler ++ 3 Tore gegen San Marino
TSG Hoffenheim | erstellt am Mo 12.06.2017
Drei Tore gelangen dem Angreifer der TSG 1899 Hoffenheim in seinem zweiten Spiel für die Auswahl von Bundestrainer Joachim Löw. „Das war eine tolle Woche mit der Nationalmannschaft mit den Spielen in Kopenhagen und Nürnberg. Da habe ich lange drauf gewartet“, sagte der 29-jährige.
Nach seinem Debüt gegen Dänemark wollte sich Wagner gegen San Marino unbedingt in die Torschützenliste eintragen. „Ich hatte mir fest vorgenommen zu treffen und mich gefreut mein erstes Tor für das Nationalteam zu schießen. Natürlich wird erwartet, dass man gegen diesen Gegner trifft. Dass es drei Tore sind, darüber freue ich mich, weiß dies aber schon einzuordnen. Immerhin ging es nicht gegen England oder Italien, trotzdem Respekt an San Marino für diese Leistung“, erklärte Wagner nach dem Spiel überglücklich und spielte damit auf einen der größten Erfolge seiner Karriere an.
Am 29. Juni 2006 stand Wagner zusammen mit der U21 im Finale der Europameisterschaft in Schweden. Mit einem Doppelpack in der 79. und 84. Minute gegen England sorgte der Stürmer damals für die endgültige Entscheidung in einem hart umkämpften Spiel, das dank seiner Tore 4:0 ausging.
Doch während seine Teamkollegen der „Helden von Malmö“ wie Manuel Neuer, Mesut Özil, Jerome Boateng, Mats Hummels, Benedikt Höwedes oder Sami Khedira mit der Nationalmannschaft 2014 Weltmeister wurden und Spieler wie Andreas Beck, Dennis Aogo, Gonzalo Castro und Marcel Schmelzer Nationalmannschaftsnominierungen bekamen, war dieser Finalsieg der letzte Auftritt von Wagner mit dem Adler auf der Brust.
Sandro Wagner trifft gegen San Marino. Der Hoffenheimer erzielte drei Tore. Bild: Marc Schüler
Bei Zweitligist MSV Duisburg war er Leistungsträger, sein Wechsel in die Bundesliga zu Werder Bremen und zu Hertha BSC Berlin bescherte ihm jedoch nicht den erhofften Durchbruch. Als Tiefpunkt seiner Karriere kann die Maßnahme von Hertha Trainer Jos Luhukay angesehen werden, der ihn aussortierte, alleine trainieren und auf das leere Tor schießen ließ. Als Wendepunkt kam 2015 der Wechsel zum damaligen Überraschungs-Aufsteiger SV Darmstadt 98. Trainer Dirk Schuster setzte auf ihn und schnitt sein System auf den kraftvollen und technisch versierten Mittelstürmer zu. Mit 14 Toren trug Wagner wesentlich zum Klassenerhalt der Lilien bei, nach seinem Wechsel zur TSG 1899 Hoffenheim gelangen ihm in der vergangenen Saison wiederum 11 Treffer.
Selbstbewusst erklärte Wagner im Winter schon „der beste Deutsche Stürmer“ zu sein und forderte indirekt eine Nominierung zur Nationalmannschaft ein. Diese Bewährungschance erhielt er von Löw nun mit den Spielen gegen Dänemark und San Marino, sowie der Teilnahme am Confed Cup in Russland. Dort muss er sich nun gegen hochklassige Konkurrenz wie Chile, Kamerun und Australien weiter beweisen, wenn er berechtigte Ansprüche auf einen Platz im WM 2018 Kader stellen möchte.
„Wir haben viele junge und gute Spieler im Kader und können der Welt zeigen, wie gut wir auch mit diesen sind“, sieht er den kommenden Wettbewerb als große Chance an. Viel Lob gibt Wagner an seine Mitspieler weiter. „Joshua Kimmich ist einfach unglaublich so wie der flankt, da kann sich der Lewandowski im kommenden Jahr freuen, da macht er nochmal zehn Tore mehr“, sagte der Stürmer.
Auch Sturm-Konkurrent Timo Werner bekam ein Lob ausgesprochen. „Ich habe noch nie einen so jungen und talentierten Stürmer gesehen und ich habe ja auch schon ein paar Jahre auf dem Buckel“, sagte er und kritisierte die Pfiffe der Fans gegen den Leipziger Stürmer. „Er spielt wie wir alle für Deutschland.“
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