
Archivbild: Bayerns Lewandowski (rechts im Bild) erzielte mit einem unberechtigten Strafstoß das vorentscheidende 2:1 für den FC Bayern. Bild: Siegfried Lörz
Riesenaufregung beim 3:1-Sieg der Bayern über mutige Hoffenheimer
TSG Hoffenheim | erstellt am Sa. 25.08.2018
Nach 104 Tagen Sommerpause siegte Meister Bayern München vor 75.000 Zuschauern gegen den letztjährigen Dritten TSG Hoffenheim in einem intensiven und hitzigen Spiel mit 3:1. Die Gastgeber waren in der ersten Hälfte das dominierende, aktivere Team und gingen nach einer Kimmich-Ecke durch Müller per Kopfball im Fünfmeterraum 1:0 in Führung (23.). Für Müller war es bereits das dritte Mal nach 2010 und 2014, dass er das erste Tor einer neuen Bundesligasaison erzielt.
Bayern war anfangs besonders über ihre Außenstürmer Coman und Ribery brandgefährlich. Die größte TSG-Chance in Hälfte eins bietet sich Joelinton, der nach Vorarbeit von Schulz freistehend vor Nationaltorhüter Neuer den Ball aus acht Metern neben das Tor setzte (34.). Schrecksekunde für die Bayern: Nachdem Schulz Gegenspieler Coman an der Seitenlinie bei einer Grätsche auf den Knöchel rutscht, muss dieser mit einem Syndesmosebandriss am linken Sprunggelenk kurz vor der Pause vom Feld.
Arjen Robben sorgte mit dem 3:1 in der Schlussminute für die endgültige Entscheidung. Bild: Siegfried Lörz/ Archivbild.
In der zweiten Hälfte beginnen die Kraichgauer mutiger und entschlossener. Hoffe diktiert nun das Geschehen, hat einige Torchancen durch Distanzschüsse. Der nicht unverdiente Ausgleich dann nach 58 Minuten. Stürmer Szalai lässt Gegenspieler Boateng aussteigen und trifft aus spitzem Winkel flach ins linke lange Eck zum 1:1.
Die Partie nun offen mit Chancen auf beiden Seiten. Verletzungspech dann eine Viertelstunde vor dem Ende auch bei den Gästen. TSG-Kapitän Vogt muss nach einem Zusammenprall mit Torhüter Baumann vom Feld. Nur vier Minuten später der Aufreger des Spiels. Bei einer Grätsche des eingewechselten Nordtveit an der Torauslinie kommt Ribery beim Sprung über den Gegenspieler, ohne dabei berührt zu werden, zu Fall und FIFA-Schiedsrichter Bastian Dankert zeigt sofort auf den Elfmeterpunkt.
Trotz heftiger Proteste der Hoffenheimer verzichtet der Unparteiische auf den Videobeweis. TSG-Coach Nagelsmann: „Ribery springt halt eine halbe Stunde vorher. Da war der Video-Schiri scheinbar nicht anwesend.“ Da wollte auch Bayern-Trainer Niko Kovac nicht wiedersprechen: „Ich hätte ihn auch nicht gegeben.“
Sei´s drum, Bayers Torjäger Lewandowski scheitert zunächst mit seinem Strafstoß an Baumann, doch im Nachschuss staubt Robben aus kurzer Distanz ab zur erneuten Bayern-Führung. Als die Hoffenheimer das Tor auf der Stadion-Leinwand sehen, gibt es Proteste. Dankert schaut sich den Elfer an der Seitenlinie noch mal an. Robben war zu früh im Strafraum – Wiederholung. Dieses Mal zielt Lewandowski besser und es steht 2:1 (82.).
Trainer Julian Nagelsmann und Sportdirektor Alexander Rosen waren nach dem Spiel mächtig angefressen, ob der Elfmeterentscheidung. Bild: Siegfried Lörz./Archivbild
Weniger später wieder Diskussionen. Goretzka schießt aus 18 Metern Mitspieler Müller an den angelegten Oberarm und von da geht der Ball ins Tor. Aufgrund des erneuten Video-Beweises nimmt Dankert das umstrittene Tor zurück. Die Bayernfans brachten ihren Unmut nun durch lautstarke „Scheiß DFB“-Gesänge zum Ausdruck. In einer hektischen Schlussphase gelingt Robben in der 90. Minute noch das 3:1 – die endgültige Entscheidung.
Viele Diskussionen gab es im Anschluss wegen der strittigen Schiedsrichterentscheidungen. Besonders Hoffenheims Direktor für Profifußball Alexander Rosen war mächtig angefressen: „Wir haben es bei der Weltmeisterschaft gesehen: Da hatten wir einen leitenden Schiedsrichter aus Simbabwe, einen Vierten Offiziellen aus Saudi-Arabien und im Videoraum saß einer aus Uruguay. Es gab keine Testphase und der Videobeweis wurde zu etwas gemacht, was er sein soll, nämlich eine ganz wunderbare, sinnvolle und gerechte Einrichtung. Und dann haben wir das, was wir heute erlebt haben. Das steht im Gegensatz zu dem, was es sein sollte. Diese Szene muss man zumindest überprüfen. Da muss ein Hinweis aus Köln kommen, sonst macht es einfach keinen Sinn. Es ist einfach nicht gut gemacht. Punkt. Das ist eine schlechte Leistung, wenn man das so macht. Das kann einfach nicht so stehenbleiben. Diese Szene, die das Spiel entscheidet, hat das Spiel nicht verdient. Ein tolles Eröffnungsspiel, und dann kommt so etwas.“
Nach der verkorksten ersten Saison knüpft der Video-Schiri genau da an, wo er zuletzt aufgehört hat, nämlich in hitzigen Diskussionen. Auf die hätten alle Beteiligten gerne verzichtet.
Am zweiten Bundesliga-Spieltag empfängt die TSG Hoffenheim am Samstag um 15.30 Uhr in Sinsheim beim badischen Derby den SC Freiburg.
FC Bayern München – TSG 1899 Hoffenheim 3:1 (1:0)
Bayern München: Neuer – Kimmich, Süle, Boateng, Alaba – Javi Martinez (67. Goretzka) – Coman (45.+4 Robben), Müller, Thiago, F. Ribéry (83. James Rodríguez) – Lewandowski
1899 Hoffenheim: Baumann – Adams Nuhu (67. Akpoguma), Vogt (74. Nordtveit), Bicakcic – Kaderabek, Bittencourt, Grillitsch, Grifo (46. Zuber), N. Schulz – Joelinton, Szalai
Tore: 1:0 Müller (23.), 1:1 Szalai (57.), 2:1 Lewandowski (82./Foulelfmeter), 3:1 Robben (90.).
Zuschauer: 75.000
Schiedsrichter: Bastian Dankert (Rostock)
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