
Hoffenheims Niklas Süle (blau): "Gegen die Hertha müssen wir hellwach sein und alles abrufen, um zu punkten." Bild: Siegfried Lörz
Noch fünf Endspiele bis zum Klassenerhalt +++ 1899 Hoffenheim vs. Hertha BSC Berlin
TSG Hoffenheim | erstellt am Do. 14.04.2016
Für 1899-Trainer Julian Nagelsmann ist dies jedoch kein Grund sich in Sicherheit zu wiegen: „Die Tabelle zeigt, dass wir noch nicht so weit weg sind, dass uns theoretisch eine Mannschaft nicht mehr einholen kann. Weiterhin ist jeder Sieg für uns sehr bedeutend, vor allem gegen die direkten Konkurrenten.“
Nachdem in den letzten beiden Partien gegen Köln (1:1) und Frankfurt (2:0) deutliche spielerische Mängel unübersehbar waren, appelliert Nagelsmann um Verständnis: „Vor Wochen standen wir noch weit unten in der Tabelle, deshalb sollte man die Erwartung etwas weiter herunterschrauben. Aus Trainersicht muss man auch eingestehen, dass man nicht jeden Gegner an die Wand spielen kann.“ Für den 28-Jährigen ist es ein langwieriger Entwicklungsprozess, bei dem aktuell nur der Erfolg zählt: „Die sportliche Entwicklung ist ein langer Schritt, jetzt zählen erst mal nur die Ergebnisse. Wenn ich unterschreiben könnte, dass wir bis zum 34. Spieltag alles gewinnen und dabei jedes Mal schlecht spielen würden, unterschreibe ich das gleich.“
Er ist fest davon überzeugt, dass sein Team, das mit durchschnittlich 117 Laufkilometer pro Spiel nach dem FSV Mainz den zweitbesten Liga-Wert aufweist, wieder besseren Fußball spielen wird. Die nächste Gelegenheit bietet sich am Samstag (15:30 Uhr) im Heimspiel gegen Hertha BSC Berlin. Als Tabellendritter wollen die Hauptstädter, die sich vom Abstiegskandidaten zum Europacup-Anwärter entwickelt haben, weiter ihre Chancen auf eine Champions-League-Qualifikation wahren.
Der Ungar Pal Dardai hat als Cheftrainer der „Alten Dame Hertha“ neues Leben eingehaucht, sie wieder salonfähig gemacht. Aufgrund der sportlichen Erfolge, dem neu entstandenen Selbstbewusstsein und Glauben an die eigene Stärke hat sich beim Bundesliga-Gründungsmitglied und zweifachen Deutschen Meister (1930 und 1931) eine Begeisterungswelle breitgemacht. Um sich den langjährigen Wunsch zu erfüllen, sich als Hauptstadtklub auch auf internationaler Bühne zu präsentieren, ist ein Auswärtsdreier in Sinsheim das erklärte Ziel.
In den bisherigen elf Duellen siegten die Berliner fünf, die Hoffenheimer vier Mal. Kurios dabei das Hinspiel, in dem die Berliner im dichten Schneetreiben keinen einzigen Torschuss abgaben, jedoch am Ende, dank eines Eigentores von Eugen Polanski, 1:0 gewannen.
Innenverteidiger Niklas Süle vor dem Duell gegen den ehemaligen Hoffenheimer Torjäger Vedad Ibisevic: „Der Sieg im Frankfurter Sechs-Punkte-Spiel war für uns enorm wichtig gewesen. Die Erleichterung nach dem Abpfiff war groß. Die Ausgangslage hat sich durch den Ausbau unserer kleinen Serie deutlich verbessert, wenngleich die restlichen fünf Partien weiterhin Endspiele um den Klassenerhalt bleiben. Gegen die Hertha müssen wir hellwach sein und alles abrufen, um zu punkten.“ Aufgrund seiner fünften gelben Karte fehlt den Nordbadener Nationalspieler Sebastian Rudy. Kapitän Pirmin Schwegler ist nach auskurierter Verletzung diese Woche wieder ins Mannschaftstraining eingestiegen.
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