
Andrej Kramaric hatte keinen besonders glücklichen Tag, vergab gute Chancen. Bild: Siegfried Lörz
Nagelsmann: „Ergebnistechnisch ist das ein gebrauchter Tag“ ++ Hoffenheim verliert bei Aufsteiger Fortuna Düsseldorf
TSG Hoffenheim | erstellt am So. 16.09.2018
Die Düsseldorfer Führung vor 40.111 Zuschauern durch Morales (45.) konnte Neuzugang Nelson zwar noch ausgleichen (86.), ehe Lukebakio kurz vor dem Abpfiff per Strafstoß zum 2:1 traf.
Es war eine unglückliche und vor allem unnötige Niederlage, die sich die Kraichgauer selbst zuzuschreiben hatten. Ihre individuelle Klasse reichte am Ende nicht aus, um einen leidenschaftlich kämpfenden Aufsteiger zu besiegen. Die Düsseldorfer mussten exakt 2037 Tage, seit Februar 2013, auf einen Bundesliga-Sieg warten.
Die Hoffenheimer begannen mit schnellem Kombinationsspiel sehr druckvoll und drängten die Gastgeber bei viel Ballbesitz in die eigene Hälfte. Trainer Nagelsmann hatte mit Kramaric, Joelinton und Szalai drei Stürmer aufgeboten, dahin machten Bittencourd und die offensiven Außenspieler Schulz und Karderabek mächtig Dampf.
Vor allem in der ersten Spielhälfte war es ein Spiel „Sturm gegen Abwehr“. Nachdem sich Joelinton, Szalai und Grillitsch gute Tormöglichkeiten boten stand der Kroate Kramaric im Mittelpunkt. Das Startelf-Debüt des Vize-Weltmeisters war dabei nicht sonderlich glücklich.
Nachdem er nach einem Konter im Strafraum den besser positionierten Grillitsch frei vor dem Tor ignorierte (31.) und stattdessen selbst eigennützig aufs Tor schoss, vergab er eine Minute später völlig frei aus vier Metern, nach herrlicher Vorarbeit des starken Joelinton, indem er den Ball unbedrängt neben das Tor schoss (32.). Eine nahezu 100-prozentig vergebene Torchance, die sich im weiteren Verlauf rächen sollte.
Die Fortunen kamen gegen einen bis dahin klar dominierenden Gegner besser in die Partie, stemmten sich mit viel Kampf und Leidenschaft dem Druck entgegen. Ein Konter der Düsseldorfer kurz vor der Pause führte zur überraschenden Führung. Hennings spielte auf den rechts aufgerückten Zimmer, der mustergütig per Flanke Morales bediente, der aus vollem Lauf wuchtig und unhaltbar ins linke untere Eck einköpft (45.).
Im zweiten Durchgang starteten beide Teams zunächst einmal verhalten. Viele kleine Fouls stoppten den Hoffenheimer Spielfluss. Die Dominanz der Gäste ließ deutlich nach und ermöglichte den Düsseldorfern einige Konterchancen. Nagelsmann, der öfters sein System wechselte, reagierte und brachte mit Befoldil und Zuber neue Offensivkräfte. Die TSG zeigte sich zwar stets bemüht, versuchte es oft über den starken Schulz über die linke Außenbahn, aber allgemein fehlte es an zündenden Ideen.
Nagelsmann war nicht zufrieden mit dem Auftritt seiner Mannschaft. Da war in Düsseldorf mehr drin gewesen. Siegfried Lörz
Vor allem bei hohen Bällen bewiesen die Gastgeber meist die Lufthoheit. Dabei hatten sie auch das Glück auf ihrer Seite, als Grillitsch mit einem Schlenzer aus 20 Meter nur das rechte Lattenkreuz traf (79.). Aber auch die TSG hatte in dieser Phase Glück, als Lukebakio den Ball nach einer scharfen Hereingabe aus drei Metern an die Querlatte setzte (82.). Nur vier Minuten später dann doch der verdiente Ausgleich. Nachdem Zimmer und Bodzek den Ball nicht aus der Gefahrenzone befördern konnten, traf die eingewechselte Arsenal-Leihgabe Nelson mit links ins rechts Ecke zum 1:1.
Der Jubel bei den 800 mitgereisten Hoffe-Fans währte jedoch nicht lange. Nachdem TSG-Abwehrchef Vogt den ehemaligen Hoffenheimer Karaman im Strafraum zu Fall brachte, traf Lukebakio vom Punkt zum vielumjubelten 2:1 Endstand.
Hoffenheims Trainer Nagelsmann sprach von einem leidenschaftlicher Sieg der Düsseldorfer: „Wir haben sehr gute 30 Minuten gespielt. Wir hatten zwei glasklare Torchancen. Wenn wir 2:0 führen, kann sich keiner beschweren. Nach der Großchance von Kramaric war ein Bruch im Spiel. Mich ärgern nicht die vergebenen Chancen, sondern die zwölf Minuten danach. Wir sind alle damit beschäftigt, dass wir nicht in Führung gegangen sind und verlieren komplett die Linie. Dadurch holen wir Düsseldorf ins Spiel. Nach dem Rückstand wurde es schwer. Düsseldorf hat leidenschaftlich verteidigt. Es ist ergebnistechnisch ein gebrauchter Tag.“
Für die TSG war es im dritten Duell die erste Niederlage gegen Düsseldorf. Das erste von drei D-Spielen, am Mittwoch gegen Donezk und am Samstag gegen Dortmund, ging erstmal in die Hose.
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