
TSG 1899 Hoffenheim vs. FSV Mainz 05 Andrej Kramaric (Hoffenheim) Mitte (Nr.27) macht das Tor zum 2:1. Bild: Siegfried Lörz
Hoffenheim gelingt Befreiungsschlag ++ 4:2-Erfolg über den FSV Mainz 05
TSG Hoffenheim | erstellt am So. 11.02.2018
sport-kurier. Beim Duell der beiden in 2018 noch sieglosen Teams aus Hoffenheim und Mainz gewannen die Gastgeber vor 24.105 Zuschauern am Faschingssamstag verdient mit 4:2.
Nach einer ausgeglichenen und weniger unterhaltsamen ersten Hälfte stand es nach Toren von Adam Szalai (27.) und Emil Berggreen (28.) 1:1 Unentschieden. In einer torreichen und starken Hoffenheimer zweiten Hälfte trafen für die TSG Andrej Kramaric (67und 88.) sowie Szalai (74.), für den FSV erneut Berggreen (80.). Es begann stimmungsvoll in der winterlichen Wirsol Rhein-Neckar-Arena. Während in der Südkurve die Hoffenheimer Rookiez mit einer gelungenen blauweißen Choreo überraschten, ging es im Gästeblock unter den 1.000 Rheinhessen recht karnevalistisch zu.
TSG 1899 Hoffenheim vs. FSV Mainz 05 Emil Berggreen (Mainz) 2.v.r. macht das Tor zum 1:1. Bild: Siegfried Lörz
Die TSG begann druckvoll. Nach einem Pfostenschuss von Kramaric (3.) gleich zu Beginn, brachte der ungarische Nationalstürmer Szalai die Gastgeber, nach einer gelungenen Ballstafette über Nadiem Amiri und Serge Gnabry von halbrechts aus elf Metern in Führung (27.). Für Szalai, der von 2010 bis 2013 beim FSV unter Vertrag stand, war es bereits der dritte Treffer in den beiden Saisonduellen mit dem FSV.
Doch die Freude währte nicht lange, denn nur 99 Sekunden später glich Berggreen per Kopf zum 1:1 aus. Vorausgegangen war nach einem Brosinskis Freistoß eine missglückte Faustabwehr von Torhüter Oliver Baumann (28.). Kurz vor der Pause scheiterte zunächst Gnabry aus spitzem Winkel an Zentner und in der Folgeaktion Szalai per Kopf an der Querlatte (43.).
In der zweiten Hälfte ging es deutlich turbulenter zu
Zunächst verweigerte Schiri Benjamin Cortus den Gastgebern einen Strafstoß, nachdem der Ball zunächst Abdou Diallo und dann Danny Latza an die Hand sprang (51.). Hoffenheim drückte weiter auf die Führung, drängte den Gegner weit in dessen Hälfte und belohnte sich schließlich. Nach einem Gnabry Freistoß drückte Kramaric den Ball aus dem Gewühl heraus aus kurzer Distanz im zweiten Versuch zur 2:1-Führung über die Linie (67.).
Dem nicht genug, erhöhte Szalai mit einem Flachschuss von rechts ins lange Eck auf 3:1 (74.). Mit einer ihrer wenigen Chancen verkürzten die 05er, mit mächtiger Mithilfe von Gnabry, der unbedrängt den Ball aus fünf Metern an den eigenen Pfosten lenkt, und im Nachschuss Berggreen mit seinem zweiten Treffer aus einem halben Meter Entfernung vollendete (80.). Die Kraichgauer blieben jedoch weiter dominant und stellten mit einem 30-Meter-Frteistoßtor von Kramaric den Zwei-Tore-Vorsprung wieder her (88.).
Der Mainzer Fanblock zeigte sich karnevalistisch. Gund zum jubeln gab es nur beim 1:1 Ausgleichstreffer. Bild: Siegfried Lörz
Dank des Doppelpacks der beiden zuletzt kritisierten Szalai und Kramaric feiert Hoffenheim den längst erhofften Befreiungsschlag gegen die stark abstiegsgefährdeten Mainzer, denen nach der zweiten Pleite in drei Tagen, nach dem 0:3-Pokal-Aus in Frankfurt, die Stimmung am lustigen karnevalistischen Treiben eher vergangen ist.
Mainzer Fans pfeifen Mannschaft aus
Dass es aus dem Gästeblock nach dem Schlusspfiff lautstarke Pfiff gegen die eigene Mannschaft gab, die sich nicht von ihren Anhängern verabschiedeten und direkt in die Kabine trabten, rundete das Ganze noch ab. Bis eine dreiviertel Stunde nach Spielende blieb ein Großteil der Gästefans noch im Block und beschimpften die eigene Mannschaft während des Auslaufens der Ersatzspieler als „Feiglinge“.
Julian Nagelsmann (TSG-Trainer): „Wir waren in der ersten Halbzeit etwas stärker als Mainz, aber die ganz großen Chancen haben gefehlt. In der Halbzeit haben wir ein paar Veränderungen vorgenommen und angesprochen, dass wir immer Druck machen wollen, dass es keinen Leerlauf in unserem Spiel geben darf. Wir hatten viele, wenn auch nicht immer ganz klare Chancen. Ich freut es für Kramaric und Szalai, dass sie doppelt getroffen haben. Beide haben auch gut gegen den Ball gearbeitet.“
Sandro Schwarz (FSV-Trainer): „In der ersten Halbzeit gab es wenige Torchancen – das 1:1 zur Pause war leistungsgerecht. In der zweiten Halbzeit hat Hoffenheim viel Druck gemacht und hatte viele Möglichkeiten. Die Führung war dann absolut in Ordnung. Nach dem 1:3 hat die Mannschaft gut reagiert und den Anschluss geschafft. Wir hatten das Gefühl, dass jetzt noch einmal etwas geht. Dann bekommen wir per Freistoß das 2:4 – da war der Deckel drauf. Wir haben eine gute erste und eine schwächere zweite Halbzeit gespielt. Insgesamt ist die Niederlage verdient.“
TSG 1899 Hoffenheim vs. FSV Mainz 05 – Jubel nach der 3:1 Führung. Es war die Vorentscheidung in dieser Partie. Bild: Siegfried Lörz
TSG Hoffenheim – FSV Mainz 05 4:2 (1:1)
TSG Hoffenheim: Baumann – Akpoguma, Vogt, B. Hübner – Gnabry (84. Bicakcic), Geiger, Grillitsch, N. Schulz (68. Kaderabek) – Amiri (64. Uth) – Szalai, Kramaric
FSV Mainz 05: Zentner – Balogun, Hack (73. Quaison), Diallo – Brosinski, Donati – de Jong (78. de Blasis) – Gbamin, Latza (56. Serdar) – Berggreen, Muto
Tore: 1:0 Szalai (27.), 1:1 Berggreen (28.), 2:1 Kramaric (67.), 3:1 Szalai (74.), 3:2 Berggreen (80.), 4:2 Kramaric (88.)
Zuschauer: 24.105
Schiedsrichter: Benjamin Cortus (Röthenbach (Pegnitz)