BL - 18/19 - TSG 1899 Hoffenheim vs. Bor. Dortmund - Joelinton Cassio Apolinaro de Lira (Hoffenheim) sitzend, macht das Tor zum 1:0 - Torwart Roman Bürki (Dortmund) wirft sich vergeblich. Bild: Siegfried Lörz

BL - 18/19 - TSG 1899 Hoffenheim vs. Bor. Dortmund - Joelinton Cassio Apolinaro de Lira (Hoffenheim) sitzend, macht das Tor zum 1:0 - Torwart Roman Bürki (Dortmund) wirft sich vergeblich. Bild: Siegfried Lörz

Hoffenheim dominiert Borussia Dortmund, kassiert aber am Ende gegen 10 Dortmunder den 1:1 Ausgleich

TSG Hoffenheim | erstellt am So. 23.09.2018

Doch trotz einer überlegen geführten Partie reichte es am Ende nicht, die Gäste trotz Unterzahl in der Schlussphase, zu besiegen.

Joelinton brachte die Gastgeber vor vollem Hause mit 30.150 Zuschauern kurz vor der Pause in Führung (44.), ehe Christian Pulisic in der Schlussphase der glückliche Ausgleich (84.) für die Westfalen glückte. TSG-Trainer Julian Nagelsmann richtet nach seinem 100. Pflichtspiel und 86. Bundesliga-Spiel auf der Bank – damit ist er Hoffenheims Rekordhalter – ein Stoßgebet zum Himmel adressiert an den Fußballgott: „Bieg doch mal wieder in Sinsheim ab. Wenn wir besser sind, wollen wir das nächste Mal auch gewinnen.“

Im Spiel bei der TSG 1899 Hoffenheim hatten asoziale Dortmunder Anhänger den langjährigen Hoffenheim-Mäzen mit Schmähgesängen überzogen und beleidigende Plakate gezeigt. Bild: Siegfried Lörz

Sein Mannschaftskapitän Kevin Vogt stand ihm dabei zur Seite, in dem er treffend formulierte, dass die überirdischen Mächte es momentan nicht gut meinten mit den Kraichgauern: „Der Fußballgott ist aktuell nicht ganz auf unserer Seite. Das müssen wir uns wieder erarbeiten. Wir haben nicht nur wieder viel Herz gezeigt, sondern auch fußballerisch richtig was angeboten. Es hat ja alles gepasst, bis auf das Ergebnis, daher ist es natürlich extrem bitter für uns und ein extrem glücklicher Punkt für den BVB.“

Beide Champions-League-Teilnehmer begannen mit einer offensiven Grundausrichtung, wobei die Nordbadener nach zehn Minuten immer mehr Zugriff zum Spiel fanden. Glück für die TSG, als Schiedsrichter Harm Osmers eine Aktion von Nico Schulz auf der Strafraumlinie, als er Pulisic auf den Fuß steht, nicht ahndete (8.). Die TSG wirkte in der Folge engagierter, zielstrebiger, schaltete bei jeder Balleroberung schnell um und sorgte damit für gefährliche Konter.

So auch in der 44. Minute, als Hoffenheims Joelinton mit seinem ersten Bundesligator die Gastgeber hochverdient in Führung schoss. Zuvor hatte schon Leonardo Bittencourt, der frei vor dem Tor am reaktionsschnellen Keeper Roman Bürkie scheiterte, die Führung auf dem Fuß. Und Dortmund? Sie bekommen wie schon in der Champions-League-Partie vor vier Tagen in Brügge nicht viel auf die Reihe. Bis auf die Anfangsviertelstunde kommen sie in Hälfte eins nicht einmal gefährlich vors gegnerische Tor.

Ermin Bicakcic (Nr. 4)  trifft mit diesem Kopfball, das Tor wird jedoch aberkannt. Bild: Siegfried Lörz

Auch in der zweiten Hälfte dominierte Hoffenheim das Geschehen. Nachdem zunächst Schulz (46.) und Bittencourt (47.) mit Halbchancen scheiterten, fälschte Pulisic einen Kramaric-Schuss gerade noch zur Ecke (48.). In der Folge erzielten die Blau-Weißen noch zwei Treffer durch Ermin Bicakcic (49.) und Andrej Kramaric (55.), die zurecht wegen Abseits nicht anerkannt wurden. Vor der Kramaric-Aktion traf Joelinton noch den rechten Pfosten.

Dortmunds gefährlichste Aktion in Hälfte zwei war ein Schuss von Shinji Kagawa, der knapp neben das Tor ging (57.). In der 75. Minute dezimierten sich die Schwarz-Gelben selbst, als Schiri Osmers Defensivspieler Abdou Diallo nach einer Notbremse gegen Kramaric vom Platz stellte. Doch wer nun glaubte, dass die Partie gelaufen sei, der irrte sich gewaltig. Mit zehn Mann spielten die Dortmunder plötzlich besser und erzielten nach toller Vorarbeit von Marco Reus durch Pulisic noch den glücklichen 1:1-Ausgleich. In der Nachspielzeit hätte der eingewechselte Ishak Belfodil zum Matchwinner werden können, doch aus zwei Metern drosch er den Ball völlig freistehend aus etwas spitzem Winkel übers BVB-Tor.

Trotz des leichtfertig vergebenen Heimsiegs zeigte sich Nagelsmann zwar nicht zufrieden mit dem Ergebnis, aber mit der Leistung seiner Schützlingen: „Ich habe ein außergewöhnlich gutes Spiel meiner Mannschaft gesehen. Wir waren sehr feldüberlegen und haben spielerisch gute Akzente gesetzt. Unser Tempo war extrem hoch. In der Nachspielzeit haben wir noch den Siegtreffer auf dem Fuß.“

1. BL – 18/19 – TSG 1899 Hoffenheim vs. Bor. Dortmundv. li. im Zweikampf Abdou Diallo (Dortmund) und Andrej Kramaric (Hoffenheim). Diallo kassiert nach dieser Aktion die Rote Karte. Bild: Siegfried Lörz

Florian Grillitsch, erneut starker Taktgeber im TSG-Mittelfeld ärgerten die vergebenen Chancen: „Wir haben ein sehr gutes Spiel gezeigt. Wir hätten nur früher den Sack zumachen müssen. Es gab genug Chancen dazu. In einer besseren Phase, wo du einen Lauf hast, gewinnst du solche Spiele. Wir müssen einfach effizienter werden vor dem Tor. Es ist natürlich wahnsinnig bitter, quasi mit dem ersten Schuss aufs Tor, den Ausgleich zu kassieren.“

Und Kollege Schulz sah einen Vergleich zum Spiel in der Königsklasse in der Ukraine: „Das Gefühl ist schlimmer als gegen Donezk in Charkiw. Wir hatten heute noch klarere Chancen und hinten bis auf ein zwei, kleine Dinge eigentlich nichts zugelassen. Das ist dann noch mal besonders bitter.“

Bereits am Dienstag haben die Nagelsmänner am 5. Bundesliga-Spieltag neue Gelegenheit sich für eine couragierte Leistung mit drei Auswärtspunkten bei Hannover 96 (20.30 Uhr) zu belohnen. Vier Punkte aus vier Spielen entsprechen derzeit nicht den hohen Anforderungen, die sich die Kraichgauer zu Saisonbeginn selbst stellten.

 

 

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