Kaum jemand hatte noch mit dem 1:1 Ausgleich gerechnet. Das Tor entsprach jedoch nicht dem Fairplay-Gedanken - Köln zeigte sich stinksauer über diesen Treffer. Bild: Siegfried Lörz

Kaum jemand hatte noch mit dem 1:1 Ausgleich gerechnet. Das Tor entsprach jedoch nicht dem Fairplay-Gedanken - Köln zeigte sich stinksauer über diesen Treffer. Bild: Siegfried Lörz

„Hoffe“ schießt ein Last-Minute – „Dusel-Tor“ und Kölner benehmen sich daneben

TSG Hoffenheim | erstellt am Mo. 04.04.2016

Die TSG 1899 Hoffenheim hat sich durch einen Last-Minute-Treffer, beim 1:1 Unentschieden gegen den 1. FC Köln, vom Relegationsplatz um zwei Plätze hoch auf Platz 14. katapultiert. Es war ein enges, hart umkämpftes Duell vor ausverkauftem Haus in Sinsheim.

Die 30.150 Zuschauer bekamen am Ende ein extrem hektisches und emotionales Finale geliefert. Kevin Volland, mit seinem achten Saisontor in der Nachspielzeit (90.+1), rettete der TSG einen Punkt, nachdem Simon Zoller (69.) die Gäste in Führung gebracht hatte.

Als die Hoffenheimer Spieler an der Eckfahne vor der Fankurve den glücklichen Ausgleich feierten, kochten vor ihrer Ersatzbank die Emotionen hoch. Die Kölner reklamierten, weil der Gegner nach einem Zusammenprall von Eduardo Vargas mit Lukas Klünter, nicht den Ball ins Aus schoss. Andrej Kramaric bekam von alle dem nichts mit, umkurvte vier unentschlossen wirkende Gegenspieler und bereitete so den Ausgleichstreffer vor.

FC-Manager Jörg Schmadtke und Trainer Peter Stöger rannten wild gestikulierend zur gegnerischen Ersatzbank

Dann wird’s unappetitlich. Schmadtke nimmt seinen Kaugummi aus dem Mund und wirft ihn gut drei Meter in Richtung Hoffenheimer Ersatzspieler. Schmadtke gesteht wenig später seine Unsportlichkeit: „Ja, ich habe das rüber geworfen. Das war eine Überreaktion. Ich habe mich bei Hoffenheim entschuldigt. Doch jetzt beerdigen wir als Liga den Fairplay-Gedanken.“

Die größten Führungschance auf Hoffenheimer Seite, die hatte Kramaric, als er frei aus zehn Metern am FC-Keeper Timo Horn (13.) scheiterte. Kölns Leonardo Bittencourt verfehlte bei einer scharfen Hereingabe nur um Zentimeter Ball und Tor (27.) – und Ex-TSG-Stürmer Anthony Modeste versagte, als er völlig freistehend aus zwölf Meter am rechten Pfosten vorbei schießt.

Viel klein-klein, reichlich Abspielfehler auf beiden Seiten und kaum Tormöglichkeiten. Im TSG-Angriffsspiel fehlte es an Bewegung, an Überraschungsmomenten – vieles wirkte statisch und mutlos. Der Sicherheitsgedanke stand beim Passspiel meist an erster Stelle.

Kölns Simon Zoller machte es besser

Dann die Kölner Führung. Nach fehlender Zuordnung in der Hoffenheimer Hintermannschaft konnte Nationalspieler Jonas Hector von links unbedrängt in die Mitte passen, wo Zoller aus sieben Meter nur noch einschieben muss (69.). Als kaum noch einer mit einer Resultatsveränderung rechnete, sorgte Volland schließlich mit dem „Aufreger des Spiels“ für den späten Ausgleich.

Der Torschütze im Gespräch mit dem Sportkurier: „Das war kein gutes Spiel von uns. Uns war klar, dass es ganz schwer wird gegen Köln, weil sie defensiv sehr gut stehen und die Räume sehr eng machen. Deshalb bin ich froh, dass wir das 1:1 noch gemacht haben. Es tut gut, endlich mal wieder über den Abstiegsrängen zu stehen, aber es ist nichts gewonnen.“

Für Hoffenheim war es am Ende ein gefühlter Sieg, für den 1. FC Köln eine gefühlte Niederlage. Am Samstag gastieren die Nordbadener in einem weiteren Kellerduell beim Vorletzten Eintracht Frankfurt.

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